MĂŒnchen. Nach Bayern sind in den letzten vier Jahren aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (OsnabrĂŒck) fĂŒr innovative UmweltschutzmaĂnahmen rund 66,7 Millionen Mark geflossen. Diese Zahl gab die Stiftung jetzt in MĂŒnchen bekannt. Die Umweltstiftung, die am Sonntag in MĂŒnchen den mit einer Million Mark höchstdotierten Umweltpreis Europas verleiht, hat sich in den Bereichen Umwelttechnik, -forschung und -bildung die Förderung zukunftsweisender, neuer, umweltschonender Wege auf die Fahnen geschrieben. Insgesamt wurden nach Aufnahme der FördertĂ€tigkeit der Stiftung am 1. MĂ€rz 1991 bisher rund 1.600 Projekte mit einem Volumen von rund 800 Millionen Mark unterstĂŒtzt, wovon etwa zwei Drittel auf die neuen BundeslĂ€nder entfallen, so DBU-GeneralsekretĂ€r Brickwedde.
KreativitÀt fördern
Im Förderbereich Umwelttechnik, dem Schwerpunktarbeitsbereich der Stiftung, in dem sie die KreativitĂ€t kleiner und mittlerer Unternehmen bei der praktischen Lösung von Umweltproblemen aufbauen und Anreize fĂŒr ökologische Innovationen geben will, wurden bisher zahlreiche Projekte gefördert. Dazu gehöre unter anderem die Entwicklung eines Verfahrens zur getrennten Holzstaub- und -spĂ€neentsorgung in Schopfloch (750.000 Mark), mit dem in den einzelnen Produktionsstufen eines holzverarbeitenden Unternehmens nicht nur der Energieeinsatz reduziert, sondern auch gesundheitsgefĂ€hrdende SpĂ€ne und StĂ€ube von Mitarbeitern ferngehalten werden sollen.
Energieeinsparung bei Verbrennungsmotoren
BezuschuĂt worden sei von der Stiftung auch die Entwicklung eines speziellen Systems zur Energieeinsparung an Verbrennungsmotoren in Starnberg (rund zwei Millionen Mark), mit dem es gelingen soll, die AbgaswĂ€rme eines Pkw-Verbrennungsmotors fĂŒr eine Verbrauchseinsparung von Kraftstoff zu nutzen, oder die Entwicklung rationeller Energienutzung und eines Demonstrationsverfahrens innovativer Produktionstechnologien in der Hofpfisterei in MĂŒnchen (860.000 Mark). Hier solle erreicht werden, durch gezielte WĂ€rmerĂŒckgewinnung aus Rauchgasen und Backschwaden zu einer deutlichen Verringerung des Energieverbrauchs um 40 bis 50 Prozent zu gelangen. Die Anlage wird am Nachmittag in Betrieb genommen.
Schadstoffe schnell messbar machen
Zu den im Bereich Umweltforschung von der Stiftung geförderten Projekten gehöre unter anderem die Entwicklung und der Bau eines integrierten MeĂsystems zur schnellen Erfassung wichtiger, umweltrelevanter Schadstoffe in der AtmosphĂ€re (Garmisch-Partenkirchen, sechs Millionen Mark). UnterstĂŒtzt worden seien von der Stiftung auch Untersuchungen zur Automatisierung von Nachweisverfahren fĂŒr die Beurteilung des kanzerogenen Risikos durch Umweltbelastungen, speziell die Verbesserungsmöglichkeiten beim Nachweis genotoxischer Effekte von Umweltschadstoffen (MĂŒnchen, 750.000 Mark). Mit diesem Verfahren solle ein Durchbruch erzielt werden, das klassische Bestimmungsverfahren gentoxischer Stoffe zu verbessern, um damit mehr Sicherheit bei der EinschĂ€tzung von Umweltgefahren fĂŒr das Erbgut zu erreichen.
Lernen mit der Umwelt, fĂŒr die Umwelt
Im Bereich der Umweltbildung habe die Stiftung unter anderem den Aufbau des Umweltschutz-Informationszentrums Lindenhof in Bayreuth (1,2 Millionen Mark) und den Aufbau des Umweltzentrums "Haus im Moos" in Neuburg-Schrobenhausen (1,7 Millionen Mark) unterstĂŒtzt. Gefördert worden sei hier auch ein Projekt zur Konservierung von DenkmĂ€lern aus Metall in MĂŒnchen (3,5 Millionen Mark) oder die Weiterentwicklung eines Spezialverfahrens zum Schutz extrem umweltgeschĂ€digter Steinplastiken in den neuen BundeslĂ€ndern mit anschlieĂender Anwendung durch die Firma Ibach in Bischberg (410.000 Mark). Der Aufbau eines ökologischen Bildungszentrums in MĂŒnchen werde mit bis zu drei Millionen Mark durch die Stiftung gefördert (siehe gesonderte, aktuelle Presseinformation).