Barockpark am Haus Altenkamp: Hilfe von Bundesstiftung Umwelt und Stiftung Niedersachsen

Knapp 320.000 Mark werden für Arbeiten zur Verfügung gestellt - "Hochrangiges kulturgeschichtliches Zeugnis"
Papenburg/Osnabrück. Die barocke Parkanlage des Schlosses Altenkamp in Papenburg wird auch zukünftigen Generationen in ihrer jetzigen Struktur erhalten bleiben. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück), und der Generalsekretär der Stiftung Niedersachsen, Dr. Dominik von König, überreichten heute dem Kulturdezernenten der Stadt Papenburg, Dr. Rainer Krieger, und Stadtbaurat Dieter Schämann die Bewilligungsschreiben, die die Revitalisierung der Anlage sicherstellen. Knapp 190.000 Mark stellt die größte Umweltstiftung Europas zur Verfügung, um dieses "hochrangige kulturgeschichtliche Zeugnis" für die Nachwelt zu bewahren, wie es Brickwedde im Rahmen eines Pressegespräches im Haus Altenkamp formulierte. Die Stiftung Niedersachsen, die bereits den Umbau des Herrenhauses zum Ausstellungsraum unterstützt hatte, rundete ihre Förderung des Gesamtensembles mit 125.000 Mark ab.

Fast unveränderte Parkanlage seit dem 18. Jahrhundert

Im Rahmen einer Pressekonferenz, an der auch Landeskonservatorin Dr. Christiane Seger-Glocke teilnahm, hoben Brickwedde, Krieger und von König den hohen kulturgeschichtlichen Wert der Parkanlage hervor. Der das Haus umgebende Garten sei in typisch barocker holländischer Manier zu Anfang des 18. Jahrhunderts angelegt worden. Der von einer Graft umgebene Garten sei in seinem Bestand über Jahrhunderte unverändert geblieben.

Umweltschäden durch Flurbereinigung der 1960er Jahre

Durch die in den 60er Jahren durchgeführte Flurbereinigung seien jedoch Umweltschäden aufgetreten. Sie hätten insgesamt eine Absenkung des Grundwasserspiegels bewirkt, die den Park umgebende Graft sei ausgetrocknet, so daß eine ausreichende Wasserzufuhr nicht mehr gewährleistet gewesen sei. Schäden am originalen Pflanzenbewuchs sowie die Auflösung von Reiher- und Storchenkolonien seien die Folgen gewesen.

Ursprüngliche Bedingungen werden wieder hergestellt

Durch das von der Stadt Papenburg entwickelte Konzept solle nun die Gartenanlage mit ihrer barocken Originalsubstanz gesichert werden. Dazu müßten die Standortbedingungen wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden, müsse auch die Grundwassersituation korrigiert werden. Die den gesamten Barockgarten umge- bende Graft sowie die Graft um das Herrenhaus seien bisher an ein Vorflutsystem angeschlossen gewesen. Der im Zuge der Flurbereinigung abgesenkte Wasserspiegel solle sich wieder annähernd auf frühere Werte einpendeln, indem der Graft in Trockenzeiten durch ein kleines Pumpwerk künstlich bewässert und durch einen Einstau der natürliche Abfluß verhindert werde. Gleichzeitig werde unter den Taxushecken eine Bewässerungsanlage verlegt, mit der ebenfalls kontinuierlich in Trockenzeiten die Wurzeln der historischen Heckenpflanzen bewässert würden. Dieses Verfahren sei, so Brickwedde, "völlig neuartig" und könne "wichtige Erkenntnisse zum Erhalt vieler anderer wertvoller Parkanlagen bringen".

Reithalle muss weichen

Dr. von König und Brickwedde erinnerten mit Nachdruck daran, daß die Verlegung der im Park betriebenen Reithalle ein unverzichtbarer Schritt auf dem Weg zum Abschluß des Gesamtprojektes sein werde. Beide Stiftungen erhofften sich eine baldige Umsetzung dieses Schrittes. Projektpartner: Stadt Papenburg, Kulturamt, Herr Dr. Krieger, Tel. 04961/82218, Fax 04961/82314.