Bald besserer Schutz vor Allergien: Neuer Test soll auch Heimwerkern schnell von der Hand gehen

Sets zum Aufspüren gasförmiger Reizstoffe ohne Vorkenntnisse zu benutzen - Bundesstiftung Umwelt fördert Entwicklung mit 500.000 Mark
Münster/Köln. Wer als Heim- oder Handwerker in der Luft geschlossener Räume gasförmige Reizstoffe nachweisen will, die aus Kleb- und Schaumstoffen, anderen Dichtungsmassen und Anstrichen stammen und bei übermäßiger Freisetzung zu allergischen Reaktionen gerade auch bei Kindern führen können, wird das in absehbarer Zukunft selbst leisten können. Das Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) unter Vorsitz von Bundesbankpräsident Dr. Hans Tietmeyer beschloß jetzt, die Entwicklung eines praxisorientierten Tests für diese Zwecke mit einem Betrag von knapp 500.000 Mark zu fördern. Innerhalb der nächsten 30 Monate soll nach dem jetzigen Stand der Planungen das neue Verfahren durch die Firmen Cell Diagnostica (Münster) und Eco-Umweltlabor (Köln) entwickelt sein. Der Preis dieser Testsets soll eine breite Markteinführung ermöglichen. Generalsekretär Fritz Brickwedde: "Es soll ein sicheres, universelles und überdies kostengünstiges System entstehen. Es ist eine hohe Resonanz privater Kunden auf Tests dieser Art zur eigenen gesundheitlichen Vorsorge zu erwarten."

Ein Allergietest, so einfach wie ein Schwangerschaftstest

Der "Screening-Test", ein Verfahren zur Reihenuntersuchung, soll für Heimwerker, Handwerker und den Arbeitsschutz sowie für interessierte Privatleute entwickelt werden und ohne Vorkenntnisse benutzbar sein. Leitbild für die Entwicklung des Schnelltests solle der Schwangerschaftstest sein, der von jeder Interessierten nach Kauf der entsprechenden Reagenzien in der Apotheke zu Hause durchgeführt werden kann.

Vorbeugende Maßnahmen schnell einleiten

Die Umweltschadstoffe (Aldehyde und Isocyanate), die in dem neuen Test nachgewiesen werden sollten, produzierten akute Gesundheitsschäden, wenn diese Substanzen in hohen Konzentrationen über die Atemluft in den Nasen-Rachen-Raum und die Lunge gelangten. Allergiebedingte Atemwegserkrankungen mit besonderer Häufigkeit bei Kindern seien unter anderem die Folge. Bei positiver Reaktion auf den Test könnten umgehend vorbeugende Maßnahmen eingeleitet werden.