Bäume pflanzen als „Botschafter der Umwelt“

Schüler aus Israel und Deutschland engagieren sich im Umweltschutz - 22. November Auftakt bei der DBU
Osnabrück. Drei Partner, ein Anliegen: Ein positives Gefühl bei Kindern für die Natur über Länder- und Kulturgrenzen hinweg zu wecken - dieses umweltpädagogische Ziel setzen sich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), der Jüdische Nationalfonds (JNF-KKL) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Als "Botschafter der Umwelt" in Aktion treten können Klassen aus Israel und Deutschland, wenn am 22. November die Auftaktveranstaltung bei der DBU in Osnabrück stattgefunden hat. Die Dritt- bis Fünftklässler sollen über das Thema Wald miteinander in Kontakt kommen - auch über das Internet. Für diesen Beitrag der Völkerverständigung übernehmen der Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Shimon Stein, und der Botschafter a.D. der Bundesrepublik Deutschland in Israel, Rudolf Dreßler, die Schirmherrschaft. DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde wird die Veranstaltung gemeinsam mit dem Botschaftsrat der israelischen Botschaft, Jonathan Miller, um 15 Uhr im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU eröffnen.

Dreisprachige Internetplattform ermöglicht Austausch

Ob die Kinder einen Schulwald anlegen oder eine Waldpatenschaft übernehmen - bis Ende 2006 werden die Kinder aus den jeweiligen Partnerstädten und -kommunen Akzente setzen. Mithilfe einer dreisprachigen Internetplattform können sich die jungen Umweltbotschafter über ihre Aktionen austauschen und diese dokumentieren. Auf einer Landkarte haben die Kinder auf der Homepage die Möglichkeit, auch andere Projekte anzuklicken, um sich dort über den Stand der Dinge zu informieren. Vier Mal im Jahr, in jeder Jahreszeit einmal, sollen Briefe aus dem Partnerprojekt die Grundschüler zusätzlich motivieren. Schließlich gibt es auch etwas zu gewinnen: Die besten Wald-Projekte auf deutscher und israelischer Seite werden von einer internationalen Jury ausgewählt und prämiert. Als Preise sind unter anderem Erlebnis-Aufenthalte in einem Jugendwaldheim, einer Jugendherberge oder in Naturmuseen geplant. Die Ausschreibungsunterlagen zum Wettbewerb sind ab dem 22. November unter www.botschafter-der-umwelt.de abrufbar.

"Die Botschafter der Umwelt leisten einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung"

"Das Kooperationsprojekt vermittelt Kindern elementare Umwelterfahrungen, die mit gesamtökologischen Einsichten verbunden sind. Darüber hinaus trägt der Wettbewerb in besonderer Weise zum inhaltlichen und interkulturellen Austausch zwischen Kindern und Pädagogen beider Länder bei", betont Brickwedde. Am Beispiel "Wald" könnten die Kinder die jeweilige Situation des anderen Landes kennen, Zusammenhänge einschätzen und bewerten lernen. Gerade im Zusammenhang mit dem 40. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel habe das Projekt eine besondere Bedeutung: "Die Botschafter der Umwelt leisten einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung", erläutert der Vizepräsident des JNF-KKL, Marc Grünbaum.

Damit Wünsche "Wurzeln schlagen", pflanzen Kinder einen Baum

Beim Startschuss werden sich ein symbolträchtiger "Botschafter" und acht junge Nachwuchs-Beauftragte die Hände reichen: Zusammen mit dem Graslöwen, dem Umweltbotschafter der DBU, werden Kinder der Marienschule Georgsmarienhütte ihre Wünsche für die deutsch-israelische Verständigung an einen Feigenbaum knüpfen. Zu fröhlicher, jiddischer Musik werden sie dann weitere Briefe aus dem Publikum an die Pflanze hängen. Damit die Wünsche "Wurzeln schlagen", werden die Kinder gemeinsam mit den Projektpartnern den Baum im Park der weltweit größten Umweltstiftung einpflanzen. "Die Pflanze ist ein Symbol des Lebens, eine Investition in die Zukunft. Der Feigenbaum steht zudem für Wohlstand und Frieden", erklärt der Präsident der SDW, Dr. Wolfgang von Geldern.

Vertreter der Organisationen stehen Rede und Antwort

Das Thema Umwelt verbindet die drei Projektpartner. In einer Talk-Runde mit dem DBU-Generalsekretär werden Dr. Wolfgang von Geldern und Marc Grünbaum der Moderatorin Kate Maleike vom Deutschlandfunk Fragen rund um ihre Organisationen beantworten: So wurde der Jüdische Nationalfonds gegründet, um Ländflächen in Israel für jüdische Heimkehrer zu erwerben. Heute gehört rund ein Drittel der bewohnbaren Fläche dem Fonds. Zudem hat der JNF-KKL weltweit mehr als 230 Millionen Bäume in Israel gepflanzt und 174 Wasserreservoire angelegt. Die SDW verfolgt seit über 50 Jahren das Ziel, das Verständnis der Menschen für den Wald zu vertiefen und wissenschaftliche Forschung für dessen Schutz zu fördern. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat seit ihrer Gründung 1991 über 6100 Projekte vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen mit einer Summe von rund 1,1 Milliarden Euro in Umwelttechnik, Umweltforschung, Naturschutz und Umweltkommunikation gefördert.

Den Wald zum Thema machen - Grundschüler aus Israel und Deutschland werden "Botschafter der Umwelt". Gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und dem Jüdischen Nationalfonds (JNF-KKL) organsieriert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) am 22. November die Auftaktveranstaltung zum Projekt.
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