Auf schmaler Spur: Reise zu wild überwachsender Industriekultur

DBU gibt 32.000 Euro für Schmalspurbahn – Erkundungsfahrt ums Museum Industriekultur

Osnabrück. Wo vor mehr als 50 Jahren Piesberger Stein abgebaut wurde und Pferde ihn mit einer Schmalspurbahn abtransportierten, gibt heute das Museum Industriekultur Osnabrück Einblicke in die Zeit der Industrialisierung. Besonders für die Natur war sie oft schwierig. Mittlerweile aber erobern sich Tiere und Pflanzen ihren Platz auf der Industriebrache zurück. Damit sie weiter wild wachsen und ihnen dabei Museumsbesucher zusehen können, fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein neues Projekt: Die alte Schmalspurbahn soll wieder auf die Gleise gehievt werden, um Menschen auf Erkundungsfahrt mitzunehmen zu Stationen des ehemaligen Steinabbaus und den neu entstandenen ökologisch wertvollen Nischen der Industriekulturlandschaft. Heute übergab DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde die Bewilligung über mehr als 32.000 Euro an Museumsdirektor Rolf Spilker im Beisein von Josef Thöle, Ratsvorsitzender der Stadt Osnabrück.

Mit der alten Feldbahn durch die Wildnis: Ein mobiler Naturerlebnispfad entsteht am Museum Industriekultur Osnabrück, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).
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Ökologisch wertvolle Nischen auf den Industriebrachen

„Über Jahrhunderte wurden hier am Piesberg Rohstoffe gewonnen. Das hat viele Spuren hinterlassen“, erklärte Brickwedde. Nachdem die Nutzung in den 1970er Jahren eingestellt worden war, hätten sich auf vielen dieser industriell geprägten Flächen wieder ungehindert Sträucher und Bäume entwickeln können. „Teilweise bilden diese Flächen sogar ökologisch sehr wertvolle Nischen!“ Diese Flächen müssten erhalten bleiben, um dort einen „Naturschutz ohne lenkende Maßnahmen“ zu praktizieren. „Die Idee des mobilen Naturerlebnispfades eignet sich hervorragend dafür, Menschen die historisch und regional geprägte Geschichte von Natur und Kultur nahe zu bringen!“

Mit der Schmalspurbahn durch den Landschaftspark Piesberg

Museumsdirektor Spilker: „In der Schmalspurbahn, einer Feldbahn, werden wir unsere Besucher durch den Landschaftspark Piesberg führen. Dabei werden sie in der Natur über die Entwicklung von Wildnis informiert.“ Die Feldbahn wird auf ihrer Fahrt an Stationen halten, die die Natur-Entwicklung vor, während und nach dem Steinabbau zeige. Alle 14 Tage wird die alte Feldbahn ab September 2009 auf Tour gehen.


Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 27264): Rolf Spilker, Museum Industriekultur Osnabrück, Telefon: 0541/9127853, Telefax: 0541/9127847

Um 1935 zogen Pferde auf Schmalspurbahnen den harten Piesberger Stein aus dem Steinbruch. Die Natur wurde damals durch den Rohstoffabbau zurückgedrängt.
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