„Alte Wassermühle“ in Friesoythe „klappert“ für erneuerbare Energien

Regionales Informationszentrum heute eingeweiht - Deutsche Bundesstiftung Umwelt half mit 255.000 Euro
Friesoythe. Deutschland hat sich verpflichtet, den Kohlendioxid-Ausstoß, der beim Verfeuern von Öl, Gas und Kohle entsteht, bis 2012 gegenüber 1990 um 21 Prozent zu verringern. Aber wie kann man die Bürger für eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energien gewinnen? Der Mühlenverein Friesoythe in Niedersachsen hat seine Antwort auf diese Frage gefunden. In Anwesenheit zahlreicher Gäste wurde heute in einem ehemals ausrangierten Techniktrakt des Kulturzentrums "Alte Wassermühle" ein regionales Informationszentrum eingeweiht. Es behandelt am Beispiel der Wasserkraft die Bedeutung der erneuerbaren Energien für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Rund 255.000 Euro stellte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU, Osnabrück) dafür zur Verfügung.

Wasserkraftnutzung reaktiviert und Fischpass errichtet

In den zurückliegenden Jahren hatte der Mühlenverein, dessen 150 Mitglieder sich für die Förderung der Denkmalpflege engagieren, eine alte Wassermühle an der Soeste im Zentrum Friesoythes zu einem Kulturzentrum umgebaut. Zwar befindet sich in unmittelbarer Nähe die ursprüngliche Staustufe. Zu einer Wasserkraftnutzung wurde die bisher allerdings nicht genutzt. Nach einer ebenfalls von der DBU geförderten Vorplanungsphase wurde jetzt nicht nur die Wasserkraftnutzung reaktiviert. Zudem wurde ein Fischpass errichtet, der die Durchgängigkeit der Soeste an diesem Standort erstmals seit dem Bau des Stauwehrs wieder herstellt.

Stadt und Umgebung mit der Bedeutung dieser Form umweltschonender Energiegewinnung vertraut machen

In einem bisher ungenutzten Techniktrakt, der direkt vom Kulturzentrum erreichbar ist, wurde eine Dauerausstellung zu erneuerbaren Energien eingerichtet. Das erlebnisorientierte Umweltbildungszentrum soll insbesondere Kinder und Jugendliche aus der Stadt und der Umgebung mit der Bedeutung dieser Form umweltschonender Energiegewinnung vertraut machen und dabei auf den aktuellen Erfahrungsschatz der Zielgruppe scheuen. DBU-Experte Dirk Schötz: "Durch die gezielte Verknüpfung der Ausstellung mit konkreten Anlagen der Region soll gewährleistet werden, dass das Thema nicht nur in der Ausstellung, sondern auch vor Ort konkret erlebbar wird."

DBU: 1.200 Projekte zu erneuerbaren Energien mit 75 Millionen Euro gefördert

DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde wies anläßlich der Einweihung auf die Bedeutung verstärkter Nutzung erneuerbarer Energien für den Klima- und Umweltschutz hin, die die DBU in über 1.200 Projekte mit rund 75 Millionen Euro gefördert hat. Gerade die Region Weser/Ems habe sich zu einem Vorreiter für diese Technologien entwickelt. Zwar äußerte Brickwedde Verständnis für die zum Teil sehr kontroversen Diskussionen um das Für und Wider erneuerbarer Energien. Er machte aber auch klar, dass viele Legenden, die von Kritikern erneuerbarer Energieformen in die Welt gesetzt worden seien, auf mangelnden Sachverstand zurückzuführen und wissenschaftlich widerlegt seien. So könne auch die "Alte Wassermühle" ihren Beitrag dazu leisten, dass durch Bildung und Informationsvermittlung die notwendig Einsicht und ein besseres Verständnis für erforderliche Maßnahmen reiften.

Ansprechpartner zum Projekt (AZ 16516/02): Hans Kramer, Mühlenverein Friesoythe, Telefon: 04491/40741, Fax: 04491/918820.
"Klappert" ab heute offiziell für die Nutzung erneuerbarer Energien: die "Alte Wassermühle" in Friesoythe, mit DBU-Mitteln zum regionalen Informationszentrum umgebaut.
©