Zukunft gestalten – Digitale Bildung für nachhaltige Entwicklung

Nachdem wir uns bereits einige Wochen mit dem Themenfeld Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Kontext der Digitalisierung beschäftigt hatten, fand unser Baustein-Event als das Herzstück des Bausteins statt. Unter dem Titel „Zukunft gestalten – Digitale Bildung für nachhaltige Entwicklung“ kamen wir am 23. November 2023 von 11 bis 12 Uhr mit unseren Speaker*innen und vielen Interessierten digital zusammen. Mit dabei waren Melanie Vogelpohl von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Sarah Fasbender vom Education Innovation LAB, Freia Polzin vom Qualifizierungsförderwerk Chemie sowie Simon Mayr von YOOLEO.

Als Einstieg führte Melanie Vogelpohl in das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung ein, um eine gemeinsame Wissensbasis zu schaffen. Dabei betonte sie insbesondere die zwei Ebenen Wissen und Kompetenzen, an denen BNE ansetzt. Das heißt, Lernende sollen einerseits nachvollziehen, vor welchen Herausforderungen wir als Gesellschaft im Kontext der Nachhaltigkeit stehen, aber auch entsprechende Kompetenzen als Werkzeug in die Hand bekommen, um diese Herausforderungen angehen und sich aktiv am gesellschaftlichen Wandel beteiligen zu können. Dass Bildung für nachhaltige Entwicklung einen ganzheitlichen Ansatz darstellt, wird dadurch deutlich, dass Bildung die Grundlage für die Erreichung aller Sustainable Development Goals (SDGs) darstellt.

Im Bereich der Digitalisierung erläuterte Melanie den Zwiespalt, dass digitale Technologien einerseits durch ihren hohen Anteil an den globalen CO2-Emissionen und durch verbautes Plastik negative Umweltauswirkungen mit sich bringen. Auf der anderen Seite birgt die Digitalisierung Potenzial bzgl. Bildungsteilhabechancen und ist an einigen Stellen sogar notwendig, um nachhaltige Entwicklung überhaupt verstehen zu können (z. B. bei der Analyse großer Datenmengen für Prognosen).  

Aus dem Stiftungskontext stellte Melanie dann noch die Projekte „MineQuartier“ und „Lernen mit und über den nachhaltigen Einsatz von Tablets in der Schule“.

Daran anschließend stellte Sarah Fasbender das Projekt „Digital Sparks“ vor. Die Arbeit des Education Innovation LABs steht unter der Fragestellung: Was brauchen Schüler*innen, um ihre Zukunft gestalten zu können? Damit sollen Zukunftsthemen der Lernenden niedrigschwellig in die Gegenwart gebracht werden und so Themen in der Schule behandelt werden, die Jugendliche beschäftigen und die sich an ihrer Lebensrealität orientieren. Darum geht es auch im vorgestellten Projekt „Digital Sparks“, eine digitale Lernplattform. Die pädagogische Aufbereitung von Themen wie „Kreislaufwirtschaft“ oder „KI & Diskriminierung“ erfolgt dabei nach dem Deeper Learning Prinzip. Dieses umfasst eine Wissensaufbauphase, eine kreative Phase und zuletzt eine Phase, in der die Ergebnisse geteilt werden.

Als Vorteile und Potenzial einer digitalen Lernplattform führte Sarah die Skalierbarkeit der Inhalte an, die einmal aufbereitet und dann vielfach genutzt werden können. Auch international sind eine niedrigschwellige Vernetzung und gemeinsame Bearbeitung der Inhalte dank der Digitalisierung möglich. Durch Expertenbeiträge zeigt die Digital Sparks Plattform mehrere Perspektiven auf einen komplexen Sachverhalt und schafft es so, auch die Lehrpersonen zu entlasten. Das Angebot vom Education Innovation LAB ist kostenfrei.

Freia Polzin vom Qualifizierungsförderwerk Chemie brachte uns das bereits abgeschlossene Projekt „Ausbildung fördert nachhaltige Lernorte in der Industrie“, kurz ANLIN, näher. Dieses zielte darauf ab, durch einen mitarbeitenden- und lernorientierten Ansatz nachhaltige Lernorte zu verstetigen. Auszubildende als Fach- und Führungskräfte von morgen sollten so schon in der Ausbildung und so möglichst früh in der beruflichen Laufbahn mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung kommen und direkt in den Betrieben Nachhaltigkeitsprojekte umsetzen. Die im Projekt entstandenen und erprobten Materialien und Konzepte können auch heute noch frei genutzt werden.

Genauere Informationen zum Projekt ANLIN sind auch in unserem Good Practice Beispiel zu finden.

Mit einem kleinen Sprung in den Bereich der frühkindlichen Entwicklung freuten wir uns über den Beitrag von Simon Mayr. Mit der nachhaltigen Video-Plattform YOOLEO ist es möglich, Medienkompetenz und BNE schon in den Alltag von Kindern zu integrieren. Das Angebot richtet sich an Familien sowie Kitas und Grundschulen. Simon stellte dabei die Wichtigkeit dieser Entwicklungsphase heraus. Je früher ein Mensch über Themen wie Medienkompetenz lernt, desto leichter ist es, diese Kompetenz in späteren Lebensphasen zu nutzen und weiter auszubauen. Die Digitalität hilft hier bei der Verbreitung und Verfügbarkeit der Inhalte, während trotzdem ein Fokus auf analoge Elemente von hoher Bedeutung ist, um nah an der Lebenswelt der Kinder zu bleiben. Die Themen der Videos richten sich nach den 17 SDGs, welche noch um die Themen „Meine Auszeit“, „Musik, Bewegung, Bauen und Basteln“ und „Medien, Internet und Technik“ erweitert sind. Die kindgerecht aufbereiteten Inhalte und eine positive Konnotation statt erhobenem Zeigefinger sollen Kinder ins nachhaltige Handeln bringen.

Auch über YOOLEO findet ihr noch einige Infos in unserem Good Practice Beispiel.

Abschließend äußerten unsere Speaker*innen ihre Wünsche für die Zukunft: BNE solle als Selbstverständlichkeit gelebt statt nur als reines Unterrichtsthema behandelt werden. BNE „als Kern-DNA“ eines Lernortes wünschte sich Sarah Fasbender. Doch nicht nur in Schulen spiele Bildung für nachhaltige Entwicklung eine Rolle, sondern solle als insgesamter Rahmen für zukunftsfähiges Denken und Handeln, für Jung und Alt, gelten. Wir können uns diesen Wünschen und Visionen nur anschließen!

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