DBU-Naturerbefläche Ringfurther Elbauen

Die DBU-Naturerbefläche Ringfurther Elbauen ist rund 1199 Hektar groß und liegt bei Magdeburg. Sie besteht aus mehreren Teilflächen, die sich am Ost- und Westufer der Elbe entlangschlängeln und ist geprägt von offenen Grünlandbereichen, aber auch Resten wertvoller Auenlandschaften. Die DBU-Naturerbefläche Ringfurther Elbauen ist Teil des Biosphärenreservats Mittelelbe und überschneidet sich mit dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet »Elbaue bei Bertingen«.

Gebietsbeschreibung und Entwicklungsziele

Die DBU-Naturerbefläche Ringfurther Elbauen liegt im Innendeichbereich und wird bei Hochwasser überflutet. Mit dem Wasser werden Schlick und abgestorbene Pflanzenteile angespült, sodass die Böden reich an Nährstoffen sind. Der Großteil ist von Grünland bedeckt und wird durch Beweidung und Mahd naturschutzgerecht genutzt. Die Wiesen stellen einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Vogelarten dar. Bodenbrütende Vogelarten finden hier geeignete Nistmöglichkeiten und das Grünland dient als Nahrungsreservoir für Zugvögel und für Großvögel, die in benachbarten Bereichen brüten. Dazu zählen Großer Brachvogel (Numenius arquata), Kiebitz (Vanellus vanellus), Seeadler (Haliaeetus albicilla), Fischadler (Pandion haliaetus), Rotmilan (Milvus milvus), Schwarzmilan (Milvus migrans), Weißstorch (Ciconia ciconia), Feldlerche (Alauda arvensis), Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und die seltene Trauer-Seeschwalbe (Chlidonias niger).
Eine weitere Besonderheit der Ringfurther Elbauen sind die in Mitteleuropa selten gewordenen Auenlandschaften mit ihren typischen Tier- und Pflanzenarten. Der strenggeschützte Elbe-Biber (Castor fiber albicus) und der semiaquatische Fischotter (Lutra lutra) haben sich hier angesiedelt. Um diesen Lebensraum zu erhalten, können sich die wenigen auf der Fläche verbliebenen Auenwälder ohne menschliche Eingriffe entwickeln.

Historisches

Bis 1945 wurde die Fläche landwirtschaftlich genutzt. Anschließend führten die Truppen des Warschauer Paktes an einer sogenannten »Elbübersetzstelle« bis 1991 Manöverübungen zur Flussüberquerung mit schwerer Militärtechnik durch. Einige Betonplatten sind noch heute als Relikte der ehemaligen Nutzung auf der Fläche zu finden.