DBU-NaturerbeflÀche Mellrichstadt

Die DBU-NaturerbeflĂ€che Mellrichstadt in Bayern verbindet LebensrĂ€ume mit trockenem Charakter im Naturraum Rhön-Grabfeld. Die 208 Hektar große FlĂ€che, rund vier Kilometer sĂŒdwestlich von Mellrichstadt gelegen, ist ein bedeutsames Trittsteinbiotop und Teil eines Verbundsystems. Magerrasen, Wacholderheiden, spĂ€rlich bewachsene KiefernwĂ€lder und eine Streuobstwiese sowie orchideenreiche BuchenwĂ€lder prĂ€gen die Landschaft. Der nördliche und östliche Teil der DBU-NaturerbeflĂ€che liegt in der Kernzone des BiosphĂ€renreservates Rhön.

Gebietsbeschreibung

Auf großen Arealen der DBU-NaturerbeflĂ€che wachsen durch die jahrzehntelange landwirtschaftliche und militĂ€rische Nutzung kaum BĂ€ume und Gehölze. Hier haben sich offene Landschaften wie Magerrasen und Wacholderheiden entwickelt. Auf den trockenen und sonnigen Standorten der Magerrasen wachsen besonders geschĂŒtzte Pflanzenarten wie die Echte KĂŒchenschelle (Pulsatilla vulgaris) und der Fransenenzian (Gentianopsis ciliata). Auch Wacholder (Juniperus communis) benötigt zum Wachstum viel Sonne und kommt hauptsĂ€chlich auf Magerrasen vor. Dort stellt er einen wichtigen Kleinstlebensraum fĂŒr seltene Tier- und Pflanzenarten dar, in dem vor allem wĂ€rmeliebende Arten wie beispielsweise Heidelerche (Lullula arborea) und Neuntöter (Lanius collurio) einen RĂŒckzugsraum finden. Auf der FlĂ€che kommen auch reich strukturierte WaldrĂ€nder vor. In diesem Übergangsbereich zwischen Wald und Offenland finden viele Tierarten ein besonders großes Angebot an Nahrungs-, Versteck- und Brutmöglichkeiten. In den Resten einer ehemaligen Panzerwaschanlage hat sich ein StillgewĂ€sser entwickelt. Dieses kĂŒnstliche Feuchtbiotop dient der Geburtshelferkröte als Laichplatz.

Entwicklungsziele

Um die offenen FlĂ€chen als Lebensraum fĂŒr seltene, auf diese LebensrĂ€ume spezialisierte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, werden sie ein- bis zweimal jĂ€hrlich gemĂ€ht. Die BuchenwĂ€lder werden dagegen ihrer natĂŒrlichen Entwicklung ĂŒberlassen. Den kieferndominierten NadelholzbestĂ€nden werden nach und nach Nadelhölzer entnommen, damit sich ein naturnaher Wald mit heimischen Baumarten entwickeln kann. Die lichten Wald-Offenland-ÜbergĂ€nge sollen zur Förderung wĂ€rmeliebender Arten erhalten bleiben, ebenso wie das kĂŒnstliche Feuchtbiotop.

Ehemaliger StandortĂŒbungsplatz der Bundeswehr

Bis 1962 wurde die FlĂ€che land- und forstwirtschaftlich genutzt. Von 1962 bis 2006 ĂŒbte die Bundeswehr auf dem „StandortĂŒbungsplatz Mellrichstadt“ fĂŒr die GelĂ€ndeausbildung der Infanterie, außerdem mit Rad- und Kettenfahrzeugen.