DBU-Naturerbefläche Elbwiesen Ostemündung

Die DBU-Naturerbefläche Elbwiesen Ostemündung setzt sich aus drei voneinander getrennten Teilflächen (Belum, Hullen und Allwörden) zusammen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb des Elbdeichs liegen und von Feucht- und Salzwiesen sowie Grünland bedeckt sind. Die Flächen sind insgesamt 706 Hektar groß und liegen in Niedersachsen südlich von Brunsbüttel am Südufer der Elbe zwischen Otterndorf und Freiburg (Elbe).

Gebietsbeschreibung und Entwicklungsziele

Die DBU-Naturerbefläche ist als Feuchtgebiet ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Wasser- und Watvögeln und als Vogelschutzgebiet mit den angrenzenden Bereichen von internationaler Bedeutung. Auf dem Areal rasten und brüten zahlreiche Vogelarten. Dazu gehören Uferschnepfe (Limosa limosa), Kiebitz (Vanellus vanellus), Rotschenkel (Tringa totanus), Fluss-Seeschwalbe (Sterna hirundo), Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta), Austernfischer (Haematopus ostralegus), Großer Brachvogel (Numenius arquata), Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria), Wachtelkönig (Crex crex), Weißwangengans (Branta leucopsis) und Graugans (Anser anser). Sie finden im Watt sowie auf den Salz- und Feuchtwiesen Nahrung in Hülle und Fülle.
Vor dem Deich liegen großflächige Schlickwatten und Salzwiesen, die dem Einfluss der Gezeiten unterliegen. Die Grünflächen vor und hinter dem Deich werden nur noch extensiv landwirtschaftlich genutzt, damit Zugvögel hier ungestört rasten und Brutvögel erfolgreich ihren Nachwuchs aufziehen können. Das Grünland wird binnendeichs für bodenbrütende Vogelarten optimiert. Wiesenbrüter bevorzugen als Lebensraum eine Kombination von trockenen, feuchten und nassen Standorten. Daher wird Niederschlagswasser, das sich in den Gräben sammelt, nicht wie sonst üblich zeitnah abgeleitet. Im Bedarfsfall wird durch windbetriebene Pumpen sogar Wasser zugeführt. Die Flächen werden mit Rindern extensiv beweidet und erst gemäht, nachdem die Wiesenbrüter die Aufzucht beendet haben. Im Frühsommer dominiert auf weiten Flächen der gelbblühende Große Klappertopf (Rhinanthus angustifolius) das Landschaftsbild. Ein typischer Bewohner der Feuchtwiesen ist der selten gewordene Sardische Hahnenfuß (Ranunculus sardous). Die DBU-Naturerbefläche überschneidet sich mit dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Unterelbe“, mehreren Naturschutzgebieten sowie dem Vogelschutzgebiet „Unterelbe“.

Zur Geschichte

Die DBU-Naturerbefläche Elbwiesen Ostemündung ist eine der wenigen Naturerbeflächen, die in der Vergangenheit nicht militärisch genutzt wurden. Sie wird seit vielen Jahren landwirtschaftlich genutzt. 2001 wurden die Flächen durch das Wasser-und Schifffahrtsamt Hamburg von Privateigentümern erworben, um die im Zuge der Elbvertiefung im Jahr 2000 entstandenen Beeinträchtigungen in der Natur zu kompensieren. Später wurde das Areal an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übergeben und im Jahr 2010 an die DBU Naturerbe GmbH übertragen.