DBU-NaturerbeflÀche Ebenberg

Die DBU-NaturerbeflĂ€che Ebenberg liegt auf einer mehrere Meter dicken Lössplatte. Die 196 Hektar große FlĂ€che ist von ĂŒberwiegend offenen LandschaftsflĂ€chen wie Trockenrasen und extensiv bewirtschafteten MĂ€hwiesen mit nur kleineren GebĂŒsch- und WaldbestĂ€nden geprĂ€gt. Der Ebenberg grenzt sĂŒdlich an die kreisfreie Stadt Landau in der Pfalz.

Gebietsbeschreibung

Durch die langjĂ€hrige militĂ€rische Nutzung und regelmĂ€ĂŸige Beweidung mit Schafen haben sich auf dem Ebenberg großflĂ€chige, baumfreie FlĂ€chen entwickelt. Diese Gebiete sind teilweise mit Lössböden bedeckt und daher sehr reich an NĂ€hrstoffen. In anderen Bereichen ist der Boden durch Beweidung, Erosion und Verdichtung dagegen nĂ€hrstoffarm. Infolge der unterschiedlichen Bedingungen haben sich vielfĂ€ltige, kleinflĂ€chige LebensrĂ€ume als RĂŒckzugsgebiet fĂŒr seltene Arten entwickeln können. Die DBU-NaturerbeflĂ€che Ebenberg gehört zu den wenigen Gebieten in Deutschland, wo Lössböden nicht von der Landwirtschaft beansprucht werden, sondern wo sich die Natur entfalten kann. In den Abbruchkanten der Lössböden siedeln zahlreiche Tierarten wie die Mauereidechse (Podacris muralis) und verschiedene Wildbienen- und Grabwespenarten. Auf den nĂ€hrstoffreichen Böden wĂ€chst beispielsweise die Nickende Distel (Carduus nutans). Auf den nĂ€hrstoffarmen Magerwiesen ist dagegen der Wilde Majoran (Origanum vulgare) hĂ€ufig zu finden. Auch Orchideen wachsen bevorzugt auf solch nĂ€hrstoffarmen Standorten. Die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) ist eine der wenigen Orchideen-Arten, die auf dem Ebenberg anzutreffen sind. Als eine weitere Besonderheit ist das Vorkommen des Salz-Hasenohrs (Bupleurum tenuissimum) zu nennen. Diese Pflanzenart aus der Familie der DoldenblĂŒtler gilt im restlichen Rheinland-Pfalz als ausgestorben und in Deutschland als gefĂ€hrdet. Der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) findet in den Baumhöhlen oder -spalten der LaubholzaltbestĂ€nde ein Quartier. Die ursprĂŒnglich nur in mediterranen Gebieten verbreitete Gottesanbeterin (Mantis religiosa) wird zunehmend in Deutschland und auch auf dem Ebenberg beobachtet – ein Trend, der vermutlich mit dem Klimawandel im Zusammenhang steht. Die DBU-NaturerbeflĂ€che ĂŒberschneidet sich mit dem Naturschutzgebiet „Ebenberg“.

Entwicklungsziele

Um den Bewuchs mit Gehölzen einzudĂ€mmen und die offenen FlĂ€chen als Lebensraum fĂŒr seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, beweiden Schafherden den Ebenberg. Die Lössabbruchkanten sollen erhalten bleiben. Die alten LaubbaumbestĂ€nde bleiben ihrer natĂŒrlichen Entwicklung ĂŒberlassen.

Ehemalige Nutzung

Von 1893 bis 1999 diente der Ebenberg als militĂ€risches ÜbungsgelĂ€nde. Im Ersten Weltkrieg befand sich auf der FlĂ€che ein Kriegsgefangenenlager, spĂ€ter baute die Wehrmacht hier Stellungen fĂŒr LuftabwehrgeschĂŒtze und Bunker. Ab 1945 ĂŒbernahmen wechselweise französische und US-amerikanische StreitkrĂ€fte die FlĂ€che. In der Zeit des Kalten Krieges waren auf dem Ebenberg Nike- und Patriot-Raketen stationiert. Reste der ehemals militĂ€risch genutzten Anlagen befinden sich noch in eingezĂ€unten Bereichen. Auf der FlĂ€che befindet sich zudem seit den 1950er Jahren ein Segelflugplatz.