DBU-Naturerbefläche Biederitzer Busch

Die DBU-Naturerbefläche Biederitzer Busch ist rund 125 Hektar groß und liegt östlich der Elbe im Stadtteil Magdeburg-Herrenkrug. Die DBU-Naturerbefläche ist Teil des Biosphärenreservates Mittelelbe.

Gebietsbeschreibung und Entwicklungsziele

Mit vielen typischen Stieleichen, Ulmen, Eschen, Ahornbäumen und Feuchtbiotopen ist der Biederitzer Busch einer der wertvollsten Hartholzauenwälder Deutschlands. Der Wald ist seiner natürlichen Entwicklung überlassen. Nur um Wege zu sichern werden vereinzelt Äste oder Bäume entnommen. Alte und abgestorbene Bäume bleiben liegen – für die vielen Tier- und Pflanzenarten eine wichtige Lebensgrundlage. Alt- und Tothölzer beheimaten seltene Pilze, Moose und Flechten und auf sie spezialisierte Tierarten wie Käfer, Vögel und Fledermäuse.
Die Fläche wird von auentypisch schwankenden Grundwasserständen beeinflusst. Ein dichter, alter Laubwald auf feuchtem Boden beheimatet viele, teils 200 Jahre alte, knorrige Eichen und Hainbuchen. Zwei Waldseen, Flutrinnen und wassergefüllte Bombentrichter prägen die sumpfig-feuchte Fläche und bieten seltenen Amphibien wie Rotbauchunke (Bombina bombina) und Moorfrosch (Rana arvalis) und Fischen wie Flussneunauge (Lampetra fluviatilis) und Rapfen (Leuciscus aspius) einen Lebensraum. Auch der Biber (Castor fiber) hat sich hier angesiedelt. Die Feuchtbiotope sollen erhalten und verbessert werden.
Die DBU-Naturerbefläche ist Teil des Biosphärenreservates Mittelelbe.

Historisches

Einst wurde die Fläche forstwirtschaftlich genutzt. Schon ab 1879 wurden Teile der Fläche militärisch beansprucht, zunächst durch den Reichsmilitärfiskus. Später trainierte hier die deutsche Wehrmacht der Nationalsozialisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzen ab 1945 sowjetische Streitkräfte das Gelände – auch für Panzerübungen. Nach der Wende 1990 ging das Sperrgebiet zum Teil wieder in eine forstwirtschaftliche Nutzung über und wurde unter Naturschutz gestellt.