DBU-Naturerbefläche Beienroder Holz

Die DBU-Naturerbefläche Beienroder Holz (Niedersachsen) ist überwiegend von einem Laubmischwald mit sehr altem Baumbestand bedeckt. Nur im Südosten der Flächen wachsen kleinflächig Nadelhölzer. Das Areal ist 184 Hektar groß und liegt im Kreis Helmstedt, ca. drei Kilometer westlich der Ortschaft Lehre.

Gebietsbeschreibung

Die DBU-Naturerbefläche ist überwiegend mit Wald bedeckt. Dabei handelt es sich vor allem um Laubwald, der sich größtenteils aus Eichen, aber auch Buchen, Hainbuchen und Ahorn zusammensetzt. Eine Besonderheit ist, dass es sich teilweise um sehr alte Bäume handelt. Die meisten sind zwischen 145 und 165 Jahre alt. In den Bäumen sind relativ viele Höhlen zu finden, die von Spechten erst ab einem gewissen Baumumfang angelegt werden. Aber nicht nur Spechte nutzen diese Höhlen, es gibt auch viele Nachbewohner. Fledermäuse, höhlenbrütende Vögel oder holzbewohnende Käfer finden hier Unterschlupf und pflanzen sich fort. Bemerkenswert ist ebenfalls der hohe Anteil an Totholz, der vielen Organismen einen Lebensraum bietet. Solche naturnahen Laubwälder sind reich an Tier- und Pflanzenarten. Auf der Fläche wurde beispielsweise der selten gewordenen Mittelspecht (Dendrocopos medius) gesichtet. Des Weiteren kommt der Eremit (Osmoderma eremita) als charakteristische Art naturnaher Laubwälder im Beienroder Holz vor. Und auch Großes Mausohr (Myotis myotis) und der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) konnten beobachtet werden. Die DBU-Naturerbefläche überschneidet sich mit dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Beienroder Holz“.

Entwicklungsziele

Der Laubwald mit seinen zahlreichen ökologischen Nischen kann sich auf der Fläche ohne menschliche Eingriffe entwickeln. Umgestürzte Bäume reißen Lücken in den Wald und stellen als Totholz einen wichtigen Lebensraum dar. Gleichzeitig kommt es zu einer natürlichen Waldverjüngung, da neue Bäume an diesen Stellen nachwachsen. Die wenigen Nadelhölzer werden nach und nach entnommen, sodass heimische Laubbäume nachwachsen können.

Frühere Nutzung

Bis 1934 wurde die Fläche forstwirtschaftlich genutzt. Ab 1934 wurde auf dem Gelände eine Heeresmunitionsanstalt der Wehrmacht gebaut, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges betrieben wurde. Zum Ende des Krieges wurden hier zwischenzeitlich chemische Kampfstoffe eingelagert. Von 1945 bis 1951 nutzten die britischen Truppen das Gelände als Sammelstelle für Kampfstoffmunition. 1957 übernahm die Bundeswehr das Gelände und lagerte Munition ein.