DBU-NaturerbeflÀche Authausener Wald

Der Authausener Wald liegt in Sachsen nordöstlich von Leipzig. Die FlĂ€che ist ca. 2200 Hektar groß und ist charakterisiert durch ein ausgedehntes, störungsarmes Waldgebiet mit verschiedenen Moortypen, Nass- und Feuchtwiesen und naturnahen GewĂ€ssern. Es kommt zu Überschneidungen mit dem Naturschutzgebiet „Presseler Heidewald- und Moorgebiet“.

Gebietsbeschreibung und Entwicklungsziele

Zum Authausener Wald gehören das Grenzbachgebiet und Teile des Presseler Heidewald- und Moorgebietes. Hier wachsen Buchen-, Eichen- und KiefernwĂ€lder. Die Tallagen sind geprĂ€gt von Mooren, ErlenbruchwĂ€ldern, Röhrichten und wiesengesĂ€umten BĂ€chen. Drei kleine HeideflĂ€chen sind durch die ehemalige militĂ€rische Nutzung entstanden. Die BuchenwĂ€lder werden sich selbst ĂŒberlassen, um sich natĂŒrlich weiter zu entwickeln. Die großflĂ€chig vorkommenden KiefernbestĂ€nde werden zu strukturreichen LaubmischwĂ€ldern entwickelt, standortfremde Gehölze wie die Roteiche entnommen. Die trockenen Heiden, Übergangs- und Schwinggrasmoore, Flachland-MĂ€hwiesen sowie die BachlĂ€ufe mit ihren Auen sollen erhalten und verbessert werden.
Angrenzend an den Sixbach finden sich Feuchtgebiete, in denen Biber (Castor fiber), Fischotter (Lutra lutra), Rotbauchunke (Bombina bombina) und Moorfrosch (Rana arvalis) einen Lebensraum gefunden haben. Torfmoose (Sphagnum sp.) sowie Sonnentauarten (Droseraceae sp.) haben sich diese Bereiche als Lebensraum zurĂŒckerobert. In den Randbereichen findet man Kraniche, Waldschnepfen (Scolopax rusticola) und Bekassinen (Gallinago sp.). In den MoorflĂ€chen lebt eine reiche, von Moorspezialisten geprĂ€gte Libellenfauna. In anderen Bereichen der DBU-NaturerbeflĂ€che haben sich Wolf (Canis lupus), Schwarzstorch (Ciconia nigra) und HirschkĂ€fer (Lucanus cervus) angesiedelt.

Historisches

Einst wurde die FlĂ€che forstwirtschaftlich genutzt. Ab 1937 beanspruchte das MilitĂ€r die FlĂ€che, etwa als HandgranatenĂŒbungsplatz. Ab 1955 bewirtschaftete die damalige DDR den Wald als MilitĂ€rforst, ĂŒbriggebliebene GebĂ€ude wurden von der Nationalen Volksarmee (NVA) genutzt. Ab 1973 wurde das ÜbungsgelĂ€nde der NVA erweitert, 1979 eine 75 Hektar große Bunkeranlage am Rande der FlĂ€che fertiggestellt, die seit 2002 MilitĂ€rmuseum ist. 1990 ĂŒbernahm nach der Wende die Bundeswehr das Gebiet und richtete hier bis 1995 ein Materiallager ein. Die forstliche Bewirtschaftung wurde nach der Wende von Bundesforst wahrgenommen.