MOE-Fellowship: Filip Hulec

comparison of methodological approaches to design rainfall intensities in Germany and Czechia, effects of the state border to its estimation

Extreme Niederschlagsereignisse haben erhebliche Auswirkungen auf ein breites Spektrum menschlicher AktivitĂ€ten und die Umwelt. Die Statistik der extremen NiederschlĂ€ge wird in der Regel durch die Bemessungsniederschlagssummen ausgedrĂŒckt, wenn möglich in der Sub-Tages-Stufe, da die maximalen NiederschlagsintensitĂ€ten in der Regel in konvektiven Gewittern erreicht werden, die nur einige Minuten bis mehrere Stunden dauern. Als natĂŒrliches PhĂ€nomen sind extreme Niederschlagsereignisse nicht auf das Gebiet bestimmter LĂ€nder beschrĂ€nkt. Im Falle der Tschechischen Republik und Deutschlands wird die Staatsgrenze auch von zahlreichen BĂ€chen und kleinen FlĂŒssen durchzogen. Daher sollten die Folgen extremer Niederschlagsereignisse unabhĂ€ngig von den Landesgrenzen behandelt werden. Aus diesem Grund habe ich dieses Thema fĂŒr meine Forschung gewĂ€hlt.

Ziel dieser Untersuchung war es, die untertĂ€gigen Bemessungsniederschlagssummen in der Tschechischen Republik und in Deutschland zu vergleichen, und zwar sowohl in Bezug auf ihre Werte als auch auf die verwendeten methodischen AnsĂ€tze. Es wurden ZeitrĂ€ume zwischen 30 Minuten und 24 Stunden mit Wiederkehrperioden von 2 bis 100 Jahren untersucht. Die analysierten Quellen fĂŒr Niederschlagsdaten beruhen sowohl auf In-situ-Messungen mit Regenmessern als auch auf Fernerkundungsmessungen mit WetterradargerĂ€ten. Jede dieser Datenquellen hat ihre Vor- und Nachteile.

FĂŒr diese Untersuchung wurden Niederschlagsdaten von 39 ombrometrischen Stationen mit langen Zeitreihen und RadarschĂ€tzungen von NiederschlĂ€gen aus dem tschechischen und deutschen Radarnetz mit Zeitreihen von 20 bzw. 22 Jahren verwendet. DarĂŒber hinaus wurde der deutsche Datensatz der amtlichen BemessungsniederschlĂ€ge KOSTRA-DWD 2020, der auf ombrometrischen Daten basiert, als Datenquelle verwendet.

Die Bemessungsniederschlagssummen wurden unter Verwendung der Generalisierten Extremwertverteilung als parametrisches Modell abgeleitet. Im Falle der deutschen Radardaten wurde ebenfalls die Pareto-Verteilung als parametrisches Modell verwendet. FĂŒr die tschechischen Radardaten wurde ein neues Verfahren eingefĂŒhrt, das die SchĂ€tzungen robuster machen soll, indem es die Vorteile von Radar- und Ombrometer-basierten DatensĂ€tzen kombiniert. Dieses Verfahren basiert auf einer auf Radardaten angewandten Region-of-Influence-Methode. DarĂŒber hinaus werden die mit der ROI-Methode ermittelten mit den aus ombrometrischen Daten abgeleiteten Bemessungsniederschlagssummen durch Interpolation der Differenzen kombiniert.

Die Ergebnisse zeigen, dass die tschechischen und deutschen Datenquellen, aus denen die BemessungsintensitĂ€ten der untertĂ€gigen NiederschlĂ€ge abgeleitet wurden, konsistent sind. Die Extrapolation der KOSTRA-DWD-2020-Daten nach Tschechien erwies sich als limitierend; die Extrapolation der Daten fĂŒhrte zu einer ÜberschĂ€tzung der Bemessungsniederschlagssummen im Vergleich zu den Stationsdaten. Der Vergleich von Stations- und Radardaten zeigt, dass die Bemessungsniederschlagssummen des Radars um bis zu 30% niedriger liegen. FĂŒr kurze ZeitrĂ€ume scheint der Radardatensatz, der durch die Kombination von bereinigten tschechischen Radar- und ombrographischen Daten erzeugt wurde, am besten geeignet zu sein, wĂ€hrend DatensĂ€tze, die keine komplexen Regionalisierungs- und KombinationsansĂ€tze verwenden, bei lĂ€ngeren ZeitrĂ€umen besser abschneiden.

AZ: 30023/005

Zeitraum

08.02.2023 - 07.08.2023

Land

Tschechien und Slowakei

Institut

Deutscher Wetterdienst Abteilung Hydrometeorologie

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Betreuer

Dr. Tanja Winterrath