MOE-Fellowship: Ausrine Vitkute

Assessing the impact of resource recovery from waste using a life cycle approach in the context of circular economy and sustainable development

Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit waren im Jahr 2017 in Deutschland 68 Müllverbrennungsanlagen mit einer Kapazität von rund 20 Millionen Tonnen zur Behandlung von Restmüll in Betrieb. Das entspricht 35 % des deutschen Hausmülls. 65 % der Abfälle werden bereits an der Quelle getrennt, um recycelt zu werden. Das bedeutet jedoch, dass es noch ein relevantes Potenzial für zusätzliches Recycling gibt und verschiedene Kreisläufe geschlossen werden müssen, um die Kreislaufwirtschaft zu realisieren. Im Allgemeinen ist das Recycling von Materialien aus Siedlungsabfällen jeder anderen Abfallbehandlungsalternative überlegen.

Kunststoff ist eine Art von Material, das recycelt werden muss, anstatt verbrannt zu werden. Große Städte in Deutschland stehen vor Herausforderungen bei der Wertstofftrennung in Haushalten und der Sammlung, was dazu führt, dass wiederverwertbarer Kunststoff verbrannt wird – die Umsetzung des Waste-to-Energy (WtE)-Szenarios.

Nach den Daten der manuellen Abfallsortierung im WZV-Recyclingzentrum Bad Segeberg enthält der Restmüll aus Haushalten etwa 7,2 % Kunststoff (starre und flexible Verpackungen und Nichtverpackungen). Hartplastikverpackungen aus HDPE in Form einer Flasche wurden untersucht, da sie zu den am häufigsten verwendeten und am häufigsten vorkommenden Wertstoffen im Hausmüll gehören; HDPE ist ein Material, das leicht zu recyceln ist.

Nach den Daten der Abfallsortierung im WZV-Recyclingzentrum Bad Segeberg enthält der Haushaltsrestmüll nur 0,2 % HDPE-Flaschen, basierend auf der reinen und trockenen Massenbilanz. Auch wenn der Prozentsatz dieses recycelbaren Polymers gering ist, könnten, wenn wir diese Daten für den Ländermaßstab berücksichtigen, jährlich etwa 22 784 Tonnen HDPE-Flaschen in Deutschland recycelt werden, anstatt in WtE-Anlagen verbrannt zu werden.

Das Szenario der Restmüllverbrennung mit Sortierung der HDPE-Flaschen schneidet in allen drei besprochenen Auswirkungskategorien besser ab. Die Umweltbelastungen sind in den Kategorien Klimawandel und Humantoxizität nur um wenige Prozentpunkte (ca. 2 – 3 %) geringer; bei den Umweltauswirkungen des Versauerungspotenzials fällt das Szenario mit Aussortierung der HDPE-Flaschen aus dem Restmüll um 15 % besser aus.

Diese Studie unterstützt die Idee, dass die stoffliche Verwertung und das Recycling die bessere Alternative zur Abfallbehandlung sein sollte.

AZ: 30021/927

Zeitraum

15.04.2021 - 14.10.2021

Land

Baltikum

Institut

Technische Universität Hamburg (TUHH) Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft Abfallressourcenwirtschaft

Betreuer

Prof. Dr. Kerstin Kuchta