MOE-Fellowship: Hana Martinkova

Moor-Renaturierungsmaßnahmen in der Tschechischen Republik und in der Bundesrepublik Deutschland

Moor-Renaturierungsmaßnahmen in der Tschechischen Republik und in der Bundesrepublik DeutschlandZiele und Methoden:1. Zusammenfassung der bis jetzt verwendeten Moorrenaturierungsmethodiken in Tschechien und in Deutschland Im Rahmen des Stipendiums konzentrierte ich mich auf Methodiken, die zur Planung der Anstaumaßnahmen von Entwässerungsgräben in Tschechien und in Deutschland verwendet werden. Theoretische und praktische Grundsätze der Methodiken in Tschechien fasste ich v.a. durch die Literatursuche zusammen. Die theoretischen Grundlagen der Hochmoorrenaturierung in Deutschland recherchierte ich aus der zur Verfügung stehenden deutschen Literatur (z.B. Leitfäden, Artikel). Meine Kenntnisse wurden durch zahlreiche Tagungen, Erkundungen sowie Gespräche mit den Autoren des Handlungsschlüssels für die Praxis ergänzt. 2. Vergleich der deutschen und tschechischen Legislative im Bezug auf Moorrenaturierung Ich beschäftigte mich mit dem Verlauf der Umsetzung von Hochmoorrenaturierungsmaßnahmen in Tschechien und in Bayern. Ich gewann die entsprechenden Informationen durch verschiedene Gespräche mit Fachplanern und Mitarbeitern des Landesamtes. Ich nahm daneben teil an der Tagung „CO2- Senken reaktivieren: Schutz und Wiedervernässung von Mooren – Möglichkeiten und Grenzen für den Klimaschutz“ in Bad Wurzach (Baden-Württemberg). 3. Untersuchungen der verwendeten Moorrenaturierungsmaßnahmen in Tschechien und in Deutschland Im Rahmen des Stipendiums wurde eine Begehung im Isergebirge gemacht, um den Zustand der Dämme kurz nach der Durchführung zu sehen. Die Untersuchung im Böhmerwald fand vor dem Anfang des Stipendiums statt, zusätzliche Informationen über der dortigen Hochmoorrenaturierung bekam ich von den Mitarbeitern des Nationalparks und Landschaftsschutzgebietes. Eine wichtige Informationsquelle über verwendete Hochmoorrenaturierungsmaßnahmen in Deutschland bedeutet für mich die Evaluierung kleindimensionierter Staumaßnahmen unterschiedlichen Alters als auch die Begutachtung großer Dammbauwerke in ehemaligen maschinell abgebauten Moorflächen (Moorrenaturierung kompakt, Handlungsschlüssel für die Praxis). Die theoretischen Erkenntnisse ergänzte ich mit Hilfe von Exkursionen, an denen ich teilnahm. 4. Stratigraphische Untersuchung in Deutschland (Bayern) und in Tschechien (Isergebirge) Im Mittelpunkt meiner Arbeit standen entwässerte Hochmoore. Während meines Stipendiums hatte ich die Möglichkeit, einen Planungsprozess der Renaturierung von Anfang an zu verfolgen. Ich nahm an der Erfassung des aktuellen moorkundlich – hydrologischen Zustandes im Gelände teil und konnte unter anderem die Möglichkeiten von stratigraphischen Untersuchungen auf Grünland kennen lernen. Die praktischen Erfahrungen mit der stratigraphischen Untersuchung auf dem Hochmoor in Bayern nutzte ich auf dem Hoch- und Übergangsmoor im Isergebirge (Tschechien), wo ich eine eigene Erhebung von Daten z.B. über den Torfzersetzungsgrad durchführte. 5. Zusammenarbeit mit Mitarbeitern am LfU am Beispiel des Projektes „Riedteufel“ Im Rahmen meines Stipendiums beschäftigte ich mich auch mit dem Thema der Streuwiesen und ihrer Nutzung im voralpinen Moor – und Hügelland. Ich beteiligte mich an der Vorbereitung des Abschlussberichtes für die Ausgabe und an der Gestaltung der Abschlussveranstaltung im Rahmen des Pfrontner Landschaftspflegetages.Ergebnisse: Die theoretischen und praktischen Kenntnisse, die ich während meines Stipendiums am Landesamt für Umwelt in Augsburg gewann, bilden die wichtigsten Grundlagen meiner Studie „Maßnahmenplanung zur Renaturierung des entwässerten Hochmoores“. Die Studie enthält eine Zusammenfassung der Methodiken, die sich mit technischen Moorrenaturierungsmaßnahmen beschäftigen. Anhand der Evaluierung von Staumaßnahmen unterschiedlichen Alters und Größe und im Bezug auf neue Kenntnisse (vor allem im Bereich des Klimaschutzes) wurde eine Planung für ein bestimmtes Hochmoor im Isergebirge (Tschechien) vorgeschlagen. Während meines Stipendiums erarbeitete ich unter anderem eine Einschätzung zum Renaturierungskonzept des Betzigauer Mooses im Landkreis Oberallgäu (DE), ca. 10 km nordöstlich von Kempten. Die Einschätzung fasst die Ergebnisse von der Ortseinsicht (Oktober 2010) zusammen und soll als eine Grundlage für die weitere Planung der Renaturierungsmaßnahmen bzw. der klimaschutzorientierten Extensivierung des Intensivgrünlandes dienen.

AZ: 30010/228

Zeitraum

01.06.2010 - 30.11.2010

Land

Tschechien und Slowakei

Institut

Bayerisches Landesamt für Umwelt Ref. 54, Arten- und Lebensraumschutz

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Betreuer

Bernd-Ulrich Rudolph