MOE-Fellowship

Frederick Qasem

‚Natur auf Zeit‘ als naturschutzrechtliches Konzept zum Schutz der biologischen Vielfalt - Rechtlicher Rahmen und Gestaltungsperspektiven

Um nicht die Rechtsfolgen insbesondere des unional geprĂ€gten Habitat- und Artenschutzrechtes auszulösen, werden auf zeitweise nicht fĂŒr die ursprĂŒngliche Nutzung benötigten FlĂ€chen Maßnahmen durchgefĂŒhrt, die ein Ansiedeln geschĂŒtzter Arten und ein Entstehen gesetzlich geschĂŒtzter LebensrĂ€ume verhindern. Das strenge Naturschutzrecht hat damit – seiner Intention diametral entgegenstehend – mittelbar zur Folge, dass Arten und LebensrĂ€ume in ihrer Verbreitung bzw. Entstehung gehemmt werden. Das „Natur auf Zeit“-Konzept soll zur Lösung dieses Widerspruchs beitragen, indem den Nutzungsberechtigten – ohne naturschutzrechtliche Regelungen zu unterlaufen – Anreize gesetzt werden, ein Ansiedeln geschĂŒtzter Arten und ein Entstehen gesetzlich geschĂŒtzter LebensrĂ€ume zeitweise zuzulassen. Dadurch, dass die Umsetzung des Konzeptes sowohl dem Naturschutz, als auch der Privatwirtschaft dienlich sein soll, wird versucht, die unterschiedlichen FlĂ€chennutzungsinteressen zu einem Ausgleich zu bringen.

Das Promotionsvorhaben nimmt die am 1. MĂ€rz 2022 in Kraft getretene 3. Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes zum Anlass, eine umfassende rechtliche Analyse und Bewertung des „Natur auf Zeit“-Konzeptes vorzunehmen und bundesrechtliche Gestaltungsperspektiven aufzuzeigen. Wenngleich der Bundesgesetzgeber keine generelle Abkehr vom traditionell eher statischen und auf Dauer angelegten Naturschutz bewirken wollte, so zeugt das den Untersuchungsgegenstand bildende Konzept seiner zeitlichen BeschrĂ€nkung wegen von einer neuen Denkart, die dem Naturschutz bislang jedenfalls fremd war. Die daraus resultierenden Zielkonflikte sollen in der Arbeit naturschutzfachlich identifiziert und einer rechtlichen Lösung zugefĂŒhrt werden.


Übersicht

Förderzeitraum

01.01.2023 - 30.06.2025

Institut

UniversitĂ€t Greifswald Lehrstuhl fĂŒr Verwaltungs- und Umweltrecht Institut fĂŒr Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS)

Betreuer

Prof. Dr. Sabine Schlacke

Kontakt

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