MOE-Fellowship

Aleksandra Zarzycka

RÀumlich-statistische Modellierung der Kollisionsrisiken von FledermÀusen mit Windkraftanlagen

 

Die Entwicklung der erneuerbarer Energien ist ein wichtiger Teil der Strategie, um die vom Menschen verursachte globale ErwĂ€rmung und die durch Verwendung von fossilen Brennstoffen entstandene Umweltverschmutzung zu reduzieren. Obwohl erneuerbare Energiequellen oft als "grĂŒne Energie" bezeichnet werden, können sie immer noch negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Ein Beispiel fĂŒr eine solche negative Auswirkung ist die durch Kollisionen mit Windkraftanlagen erhöhte MortalitĂ€t von FledermĂ€usen. Das Ziel des Forschungsvorhabens war, die Faktoren zu untersuchen, die zu erhöhten Kollisionszahlen von FledermĂ€usen beitragen. Die Basis dafĂŒr waren Daten aus den polnischen Windparks. Besonderer Wert wurde auf die geografischen Variablen wie Bodenbedeckung gelegt. Durch den Einsatz von erworbenem Wissen wird es möglich, Karten des Kollisionsrisiko fĂŒr die Gebiete, auf denen zukĂŒnftig Windenergieentwicklung in Westpolen erwartet wird, zu erstellen. Der Betreuer des Projektes Dr. Reinhard Klenke und die Arbeitsgruppe haben bereits solche Auswirkungen basierend auf deutschen Daten untersucht, weshalb ein Vergleich möglich wird. Bevor eine rĂ€umlich-statistische Modellierung durchgefĂŒhrt werden konnte, mussten einige vorbereitenden Maßnahmen getroffen werden. Die aus den polnischen Regionaldirektionen fĂŒr Umweltschutz erhaltenen Monitoring Berichte dienten als Datenquelle fĂŒr die Fledermauskollisionen. Eine Datenbank mit 407 Kollisionen aus 16 Windparks wurde geschaffen. ZusĂ€tzliche Informationen wie Fledermausarten, Geschlecht, genaue geografische Lage, das Datum der Feststellung und Entfernung der Kadaver zu der Turbine wurden in die Datenbank eingefĂŒgt. Zur Untersuchung der QualitĂ€t der Eingangsdaten wurde eine weitere Datenbank, die Informationen ĂŒber die in jedem Bericht verwendete Monitoringmethoden enthĂ€lt, erstellt. Ein multiple lineare Regressionsmodell wurde verwendet, um die Beziehung zwischen der Anzahl der Kollisionen und den Monitoringmethoden aus den einzelnen Berichten zu analysieren. Die Vorhersagekraft des Modells war sehr gut mit R2 = 0,6085. Variablen mit der höchsten Bedeutung waren die HĂ€ufigkeit des Monitorings, der Radius um die Turbine in dem Kadaver gesucht wurden und die Verwendung von ausgebildeten Hunden bei der Kadaversuche. Die Auswahl der geographischen Variablen basiert auf dem Wissen aus der Biologie der FledermĂ€use. Zum Beispiel sind die Umgebung von OberflĂ€chengewĂ€ssern und WaldrĂ€nder wichtig fĂŒr die Nahrungssuche, lineare Strukturen wie Baumreihen und FlĂŒsse sind wichtig fĂŒr die Orientierung, WĂ€lder und menschliche Siedlungen bieten RastplĂ€tze. 10 Landbedeckungskategorien wurden zunĂ€chst fĂŒr die Modellierung gewĂ€hlt: OberflĂ€chengewĂ€sser, unterteilt in Seen und FlĂŒsse, Waldgebiete, Sumpfgebiete und landwirtschaftliche FlĂ€chen, unterteilt in Getreidefelder und Wiesen, und menschliche Siedlungen. Mehrere Transformationen mussten durchgefĂŒhrt werden um Eingangskarten fĂŒr das Kollisionsverteilungsmodell vorzubereiten. Das Endprodukt waren Rasterkarten fĂŒr jeden einzelnen Landbedeckungstyp mit einer ZellgrĂ¶ĂŸe von 50m. Jede Zelle enthielt den Abstand zu der nĂ€chsten Patchgrenze, mit negativen Werten innerhalb eines Patches und positiven außerhalb. Das zweite multiple Regressionsmodell wurde unter Verwendung von Entfernungsinformationen zu den wichtigsten Bodenbedeckungstypen und methodischer Variablen erstellt. Geographische Variablen mit der höchsten Bedeutung waren der Abstand zu den LandwirtschaftsflĂ€chen, der Interaktionskoeffizient von Landwirtschafts- und WaldflĂ€chen und der Interaktionskoeffizient von WaldflĂ€chen und OberflĂ€chengewĂ€ssern. Allerdings war die Vorhersagekraft des Modells gering R2 = 0,2438. Daher mussten komplexere Methoden der rĂ€umlich-statistischen Modellierung umgesetzt werden. Das Verfahren, das fĂŒr diesen Zweck ausgewĂ€hlt wurde, war die Ecological Niche Factor Analysis (ENFA). In der Arbeitsgruppe wurden zuvor Ă€hnliche Analysen von Kollisionsdaten aus Brandenburg mit der Verwendung von ENFA gemacht. Dies wird zukĂŒnftige Vergleiche der Ergebnissen ermöglichen.

 


Übersicht

Förderzeitraum

08.02.2016 - 07.02.2017

Institut

Helmholtz Zentrum fĂŒr Umweltforschung - UFZ Department Naturschutzforschung

Betreuer

Dr. Reinhardt Klenke

Kontakt

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