MOE-Fellowship

Dragana Pohl

Behandlung von Abwasser aus der Pestizidherstellung und Eliminierungs- und Aufkonzentrierungsprozesse fĂŒr Deponiesickerwasser

Behandlung von Abwasser aus der Pestizidherstellung

Der große Bedarf an Pflanzenschutzmitteln seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat weltweit zu einer massiven Produktion entsprechender Pestizide gefĂŒhrt, und wie an allen Produktionsstandorten fĂ€llt auch bei der Pestizidherstellung ein Abwasser an. Aufgrund der BiotoxizitĂ€t der Ausgangsstoffe ist dieses Abwasser sehr schwer zu behandeln und erfordert ein aufwendiges, mehrstufiges Reinigungsverfahren.

Abwasser aus der Pestizidherstellung (im untersuchten Fall: Abwasser aus der Reinigung der Biofermenter) zeichnet sich durch hohe Konzentration CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf), Stickstoff, Kupfer, Salze (Chloride und Sulfide), starke FĂ€rbung und Geruch aus, sowie naturgemĂ€ĂŸ durch die Anwesenheit von Restmengen „Aktiver Substanzen“ (Pestiziden).

Um das Abwasser einer biologischen Behandlung zufĂŒhren zu können, ist zunĂ€chst eine chemische Vorbehandlung zur Kupferentfernung nötig, anschließend folgt eine Aktivkohle-Behandlung zur Entfernung von Rest-Organik und Aktiven Substanzen. Die Prozessschritte sind also folgende:
1. Zweistufige FĂ€llung/Flockung;
2. Biologische Behandlung im Membranbioreaktor;
3. Aktivkohle-Absorption.

Um die Eignung des Gesamtkonzeptes zu testen, wurden die drei Teilschritte im Labor der Fa. Wehrle Umwelt GmbH getestet und optimiert:

Zweistufige FĂ€llung/Flockung
Die Gegenwart hoher Kupfer-Konzentrationen kann den biologischen Abbau im Membranbioreaktor limitieren. Daher wurden zweistufigen Flockungstests zur Kupfer-Entfernung im Labormaßstab durchgefĂŒhrt. Die Konzentrationen von Kupfer, CSB und Gesamt-Stickstoff sind vor und nach jeder Flockungsstufe gemessen worden.
Membranbioreaktor (Biomembrat-Verfahren)
Das Biomembrat-Verfahren setzt sich zusammen aus:
- der Biologie (Denitrifikation und Nitrifikation) zur Entfernung der Kohlenstoffverbindungen und des Ammoniums und der Ultrafiltration;
- der Ultrafiltration zur Trennung des Schlammes und des gereinigten Wassers (Permeat).
Die Untersuchung dauerte 70 Tage und umfaßte die Variation verschiedener Betriebsparameter (pH, Dosierungsmengen der unterschiedlicher Chemikalien im AbhĂ€ngigkeit vom Durchsatz und Inhalt des Zulaufwassers) sowie tĂ€gliche Analysen von Ammonium, Nitrit, Nitrat, CSB, pH, LeitfĂ€higkeit des Zulauf- und Ablaufswassers.
Eine der grundlegenden Zielsetzungen der Untersuchung ist die Bestimmung des biologischen Abbaugrads organischer Kohlenstoffverbindungen und Stickstoffverbindungen. ZusÀtzlich wurden bemessungsrelevante Daten aufgenommen (Chemikalienbedarf, Reinigbarkeit der Ultrafiltrationsmodule usw).

Um eine Aktivkohlesorte zu bestimmen, die sich besonders gut fĂŒr den RĂŒckhalt der aktiven Substanzen eignet, wurde als Nachbehandlungsschritt Aktivkohlebehandlung getestet. Hierzu wurden drei verschiedene Typen von Aktivkohle getestet; Untersuchungsparameter waren CSB, Gesamtstickstoff, FĂ€rbung sowie aktive Substanzen (im externen Labor).

Ergebnisse
Kupfer konnte nach der Flockung aus dem Abwasser entfernt werden, eine biologische Behandlung des vorbehandelten Wassers war im MBR möglich. Die Ergebnisse nach dem MBR zeigen, dass die Entfernung von CSB >90% betrug, und die Stickstoffkonzentration fiel auf Werte <50 mg/L. Diese Ergebnisse erfĂŒllen bereits die vertraglichen Anforderungen des Auftraggebers. Die Ergebnisse werden nach der Aktivkohle-Behandlung noch niedrigere Konzentration der erforderlichen Parameter ergeben.
Im Folgenden sind die Betriebskosten fĂŒr die einzelnen Verfahrensschritte zu erfassen und der Prozess hinsichtlich Chemikalienverbrauch zu optimieren.
 

Moderne Eliminierungs- und Aufkonzentrierungsprozessen in der Sickerwasserbehandlung und Vergleich zur Situation in Serbien


SanitÀre Deponierung ist der hÀufigste Weg, um feste SiedlungsabfÀlle zu beseitigen. Ein wichtiges Problem bei Deponien ist die Produktion von Sickerwasser. Aufgrund seines Vorkommens an entfernten Standorten und seiner Schadstoffbelastung muss das Sickerwasser vom kommunalen Abwasser getrennt behandelt werden.

Diese Studie hat zum Ziel, Informationen zu sammeln, technologische Konzepte aufzuzeigen und Lösungen fĂŒr die Sickerwasserbehandlung einzufĂŒhren.

Die Entwicklung einer angemessenen Sickerwasserbehandlungstechnik kann in unterschiedliche Richtungen fĂŒhren. Dabei sind die Elimination oder die Aufkonzentrierung von Schadstoffen die zentralen VorgĂ€nge in einer solchen Sickerwasserbehandlungsanlage. Behandlungsmethoden fĂŒr Sickerwasser mit Membranbioreaktoren und Umkehrosmose werden in diesem Artikel verglichen.


Stichwort: Sickerwasserbehandlung, Membranbioreaktor (MBR), Umkehrosmose (RO)
 


Übersicht

Förderzeitraum

01.03.2014 - 28.02.2015

Institut

WEHRLE Umwelt GmbH

Betreuer

Dr. Bernd Fitzke

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