MOE-Fellowship

Dmitry Philippenko

Die ökologischen und genetischen Merkmale der Schneckenfauna der Lagunen der südöstlichen Ostsee

Die Praktikum fand in der Abteilung Meersbiologie am Institut für Biowissenschaften (Rostock Universität) statt. Das Ziel des Praktikums war, die ökologischen und genetischen Eigenschaften von Gastropoden (Schnecken) der Lagunen-Wasserkörper der südöstlichen Ostsee zu untersuchen. Jeden Monat wurden in 10 Wasserkörpern entlang der deutschen Ostseeküste (Odra Haff, Barther Bodden, Saaler Bodden, Grabow, Vitter Bodden, Rassower Strom, Breetzer Bodden, Libben, Schaproder Bodden und Weiker Bodden) Tierproben sammelnd. Zur Sammlung des Probenmaterials aus den Gewässern wurden Standardmethoden der Hydrobiologie verwendet. Der Salzgehalt (‰) und die Temperatur (°C) wurden an jeder Station gemessen. Die Schnecken wurden anhand ihres Gehäuses und weiterer anatomischer Merkmale mit Hilfe von Binokular (Olympus SZ60 mit Kamera) und Bestimmungschlüsseln (Glöer, 2003; Starobogatov, 2004) identifiziert. Die statistische Auswertung wurde mit MS Excel und die Clusteranalyse mit Primer 6 durchgeführt.Es wurden Daten zur Artenzusammensetzung an den Stationen, zur Verbreitung einzelner Arten, der Individuendichte (Ind/m2) und der Biomasse (g/m2) von den untersuchten Wasserkörpern gewonnen.Die Daten zeigen, dass es die Artenzusammensetzung je nach Salzgehalt des Wasserkörpers deutlich unterscheidet. Ich konnte herausfinden, dass der Schneckenarten-Komplex in den inneren Küstengewässern in zwei Gruppen aufgeteilt ist. Der erste Komplex enthält Süßwasserarten, die in den inneren Wasserkörpern heimisch sind. Dies sind die Wasserkörper Kurischen Haffs und des Oderhaffs mit Salzgehalten unter 1 ‰. Der zweite Komplex enthält zusätzlich Brackwasserarten und trat bei Salinitäten über 4 ‰ auf.Ein weiterer Schwerpunkt meiner bisherigen Untersuchungen in Rostock waren vergleichende genetische Analysen (DNA-Sequenzen) von zwei Mollusken: Valvata piscinalis (dominante Schneckenart im Kurischen Haff und im Oderhaff) und Theodoxus fluviatilis littoralis (lag aus mehreren Wasserkörpern vor)). Wir erhielten auch neue DNA-Daten von T. fluviatilis littoralis von unabhängigen geografischen Gebieten: Barther Bodden (Zingst) und Vitter Bodden (Hiddensee).Die genetischen Eigenschaften von V. piscinalis wurden für zoogeografische Regionen untersucht. Es gibt 18 Regionen (Wasserkörper und Gebiete innerhalb dieser) aus dem Ostseeraum - 7 aus dem Kurischen Haff, und 11 aus mecklenburg-vorpommerschen und brandenburgischen Gewässern (Seen, Kanäle, Odra Haff; Deutschland). Es gibt 6 weitere Proben von Valvata sp. aus Mecklenburg-Vorpommern, aber von Wasserkörpern, welche mit der Nordsee in Verbindung stehen. Eine Valvata-Probe stammt vom Konka Fluß (Schwarzmeerbecken, Ukraine). Die Ergebnisse der genetische Untersuchungen von V. piscinalis zeigen, das es zwei Gruppen mit großen Unterschieden in der DNA gibt. Zur ersten Gruppe gehören Individuen vom Kurischen Haff (die Ostsee), vom Konka Fluss (das Schwarze Meer) und von der Havel (Nordsee). Die zweite Gruppe enthält Individuen aus folgenden deutschen Wasserkörpern: Odra Haff und Seen mit Verbindungen zur Ostsee und zur Nordsee). Die festgestellten genetischen Unterschiede innerhalb der Art Valvata könnten ein Hinweis darauf sein, dass es sich hier um zwei verschiedene Arten handelt. Dies muss noch genauer untersucht werden.

Übersicht

Förderzeitraum

01.02.2011 - 30.09.2011

Institut

Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Meeresbiologie

Betreuer

Prof. Dr. Gerhard Graf

Kontakt

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