MOE-Fellowship

Dr. Maja Miloradovic van Doorn

Der Einfluss von arbuskulĂ€rer Mykorrhiza auf die Genexpression und die Abgabe von Duftstoffen von Wildem Tabak: Bedeutung fĂŒr die Landwirtschaft und den biologischen Pflanzenschutz

Die Mykorrhiza Pflanzen und bestimmte Pilze haben im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte gelernt , in einer engen Assoziation im Boden, der Mykorrhiza, eine Ă€ußerst erfolgreiche Symbiose miteinander einzugehen. Die Lebensgemeinschaft mit Mykorrhizapilzen stellt Pflanzen mineralische NĂ€hrstoffe und Wasser zur VerfĂŒgung und gilt als evolutionĂ€re Grundlage fĂŒr die Entwicklung der Landpflanzen. Heute ist bekannt, dass arbuskulare Mykorrhiza (AM) insbesondere unter widrigen Bedingungen, wie NĂ€hrstoffmangel, Trocken-, Salz- oder Schwermetallstress sowie Pathogenbefall, fĂŒr die Pflanze von Nutzen ist. Der pilzliche AM-Partner wird im Gegenzug mit Kohlenhydraten versorgt. Zum besseren VerstĂ€ndnis der Interaktion zwischen Pflanze und AM ist es wichtig die Gene zu kennen, die durch die Infektion der Pflanze mit dem Pilz aktiviert oder herunterreguliert werden. Eine VerĂ€nderung in der Genexpression gibt wichtige Hinweise, welche Signaltransdutionswege möglicherweise durch die Infektion verĂ€ndert sind, und damit die Resistenz gegenĂŒber SchĂ€dlingen und Krankheiten beeinflussen. Die ĂŒbergeordnete Zielsetzung des Projektes ist die Untersuchung der Rolle von AM auf Herbivorie, und damit auf die Darwinsche Fitness der Pflanze. Es steht die Frage im Vordergrund, ob AM die Signaltransduktion und die Bildung von Abwehrstoffen gegenĂŒber SchĂ€dlingen beeinflusst. Bei der Abwehr gegenĂŒber SchĂ€dlingen unterscheidet man zwischen direkter und indirekter Abwehr. Die Abgabe flĂŒchtiger Pflanzenstoffe als Antwort auf FraßschĂ€den zĂ€hlt zu den Mechanismen, die als indirekte Abwehr bezeichnen werden. Diese Pflanzenstoffe fungieren offensichtlich als eine Art Hilferuf. Mit dieser chemischen Duftspur werden nĂ€mlich Feinde der SchĂ€dlinge, wie rĂ€uberische Insekten oder Parasiten angelockt. Es wurde gezeigt, dass dieser Hilferruf tatsĂ€chlich auch in Freiland funktioniert, und dass bereits einzelne Komponenten der Duftfahne ausreichen, um eine Wirkung zu erzielen (Science, 16.MĂ€rz 2001.).Bislang liegen nur wenige Untersuchungen vor, die experimentell zeigen konnten, dass Mykorrhiza das Duftstoffbouquet der Pflanze beeinflusst. In N. attenuata konnte gezeigt werden, dass nach Befall mit Herbivoren zuerst die sogenannten GrĂŒneblattduftstoffe („green leaf volatiles –GLV“ wie C6-Alkohole und -Aldehyde), abgegeben werden, danach weitere Volatile wie Hexenyl- und Methylesters und nach 24 Stunden verstĂ€rkt Terpenoide. Außerdem geben die BlĂŒten ein spezifisches Duftbouquet ab, das unterschiedliche BestĂ€uber anlockt. Die FĂ€higkeit der Pflanze zur indirekten Abwehr von Fraßfeinden und die Infektion mit Mykorrhizapilzen findet in der modernen, intensiven Landwirtschaft nur wenig Beachtung, könnte jedoch zur umweltfreundlichen BekĂ€mpfung von Schadinsekten in Zukunft an Bedeutung gewinnen.


Übersicht

Förderzeitraum

01.03.2010 - 31.08.2010

Institut

Int. Max Planck Research School Max Planck Institut fĂŒr Chemische Ökologie

Betreuer

Dr. Karin Groten

Kontakt

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