Projekt 11238/01

Umweltorientierte Planungsinstrumente für den Lebenszyklus von Gebäuden

Projektträger

EDITION AUM GmbHArchitekturdaten und Management
Wilhelm-Maigatter-Weg 1
85221 Dachau
Telefon: 08131/56590

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Resultate des von der Umweltstiftung geförderten Forschungsprojektes Methode zur umweltorientierten Baukostenberechnung werden in die Praxis umgesetzt. Sie werden Teil eines Leistungs- und Elementkataloges, der bundesweit marktführend ist (20.000 Kunden). Dieser Katalog wird mit AVA- und CAD- Programmen verknüpft.
Dadurch wird die kombinierte Berechnung von:
- Baukosten (Erstinvestition), Unterhalts- und Erneuerungskosten
- Energieverbrauch für Heizung, Warmwasseraufbereitung und Stromverbrauch
- Energieverbrauch für die Erstellung, Erneuerung und Entsorgung der Gebäude
- Umweltbelastungen, vor allem Luft- und Wasserbelastung sowie Bauschuttaufkommen
vollständig in die heute am Markt dominierende Software integriert.
Durch die erste Anwendungsphase der Werkzeuge erhöht sich der Bestand an verfügbaren Daten über existierende, geplante oder zu erneuernde Gebäude laufend und signifikant. Es können neue Referenzwerte erzeugt resp. angepasst werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie in den Datenbanken vorhandenen Baustoffgrundlagen werden um gesundheits- und arbeitsschutzrelevante Aspekte erweitert. Für die Kommunikation zwischen der einzelnen Architektensoftware, der Datenbank und den Interpretationsprogrammen werden die Schnittstellen spezifiziert. Der Import und Export der gebäudespezifischen Daten in die Interpretationsprogramme wird durchgeführt.
Der Bauleistungskatalog von Sirados wird mit den Basisdaten der Baustoffdatenbanken verknüpft und aus den Bauleistungen Elemente aufgebaut, die zur Gebäudebeschreibung notwendig sind. Die Energie- und Stoffflussdaten werden für die Elementlebensdauer berechnet.
Die Interpretationsprogramme (Kosten, Energie, Ökologie, Behaglichkeit) entnehmen die notwendigen Kennziffern der Sirados-Datenbank und verarbeiten diese zu gebäudespezifischen Informationen.
Die Elemente, die Berechnungs- und Darstellungsmethoden werden auf konkrete Planungsvorhaben der Architektur- und Ingenieurbüros angewendet und auf ihre Tauglichkeit hin überprüft. Die Ergebnisse werden anhand von Testprotokollen nachgewiesen und optimiert.


Ergebnisse und Diskussion

1. Teilergebnis zur Zwischenprüfung mit Beiratsgruppe:
- Aufstellung eines Datenflussmodells und darauf basierend ein Pflichtenheft für die Projektteilnehmer
- Definition einer Projektdatenbasis mit Beschreibung der Schnittstelle
- Aufstellung des Kennziffernkatalogs der Projektteilnehmer
- Beginn der Bereitstellung der ökologischen und bauphysikalischen Daten
- Beginn der Implementierung der Datenstrukturen in die Programme (CAD/AVA/Datenbank/IP
Wärme/IP Ökologie/IP Behaglichkeit/IP Kosten).
2. Teilergebnis
- Aufstellung einer Datenbankplattform und Programmierung derselben als Projektdatenbasis (PDB) für die Erarbeitung aller notwendigen Kennziffern und Austauschprozesse zwischen den Projektbeteiligten
- Implementierung der PDB in die Arbeitsprogramme
- Weiterarbeit an den Basisdaten
3. Teilergebnis
- Programmierung der Interpretationsprogramme
- Programmierung der Schnittstellen zwischen der PDB, Datenbank, CAD, AVA, IP
- Weiterarbeit an den Basisdaten in den Positionskatalogen
- Erarbeitung der besonderen Probleme bei der Lebenszyklusanalyse für die Bereiche Reinigung,
Wartung, Instandsetzung und Abbruch. Aufstellung der Nachfolgeelemente und Festlegung der Zyklen
4. Teilergebnis
- Erarbeitung der Elementkataloge für Musterobjekte der Architekten
- Erstellen der ersten Dateien für die PDB
- Abarbeitung der Gebäudedaten durch die Interpretationsprogramme
- Darstellung der Bilanzierungsergebnisse durch das Präsentationsprogramm
- Das Zusammenspiel aller Komponenten, wie in der Systemstrukturgrafik dargestellt, wird dokumentiert.
5. Notwendige Erweiterungen
- Erweiterung der Element- und Positionskataloge
- Zusätzliche Daten zur Hygiene
- Handeingabe der Gebäudedaten
- Entwicklung von Gebäudebestandselementen für den Altbaubereich
- Bewertungswerkzeuge für Gebäudezustand


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Zur ACS-Messe im November 1997 wurde ein Informationsblatt zu dem Forschungsprojekt erstellt und ausgelegt. Anfang des Jahres 1998 wurde die von der Bundesstiftung Umwelt geforderte Beiratssitzung durchgeführt. Entsprechende Artikel über das Ergebnis wurden mit Pressemeldungen in den einschlägigen Journalen veröffentlicht. Die vielen Anfragen zum Projekt wurden vom Verlag beantwortet. Der Projektleiter stellte auf mehreren Kongressen die Inhalte des LEGOE-Projektes vor:
u.a. auf der Sommerakademie der Bundesstiftung, auf der Solartagung in Köln, an der UNI Karlsruhe. Das Projekt war auf der Ausstellung der Bundesstiftung im November 1998 mit einem eigenen Stand vertreten und Mitglieder des Forschungsvorhabens stellten das Projekt in Vancouver auf der Konferenz des Green Building Challenge (GBC 98) vor.
Das Projekt ist als externes weltweites EXPO-Projekt angemeldet


Fazit

Das Projektergebnis entspricht mit kleinen Einschränkungen im Bereich der Hygieneaussagen dem Forschungsantrag. Auf Teilgebieten (Datenaustausch) wurde ein erheblicher Mehraufwand geleistet, der allerdings für die Akzeptanz der Arbeit bei den Anwendern entscheidend sein wird.
Eine Vermarktung der Produkte ist nach Anfertigung der notwendigen Handbücher bzw. Programm-Hilfen möglich.

Übersicht

Fördersumme

541.276,08 €

Förderzeitraum

25.11.1996 - 13.09.2000

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik