Lebensraum Börde – Region Wolfenbüttel

Biodiversität durch natürliche Ackerrandstreifen und Vernetzung

Im ostniedersächsischen Landkreis Wolfenbüttel dominieren der Anbau von Winterweizen und Zuckerrüben das Landschaftsbild. Im Rahmen eines DBU-geförderten Projektes kooperieren Landwirte, der Landschaftspflegeverband Wolfenbüttel, die Landwirtschaftskammer Hannover und die Georg-August-Universität Göttingen mit dem Ziel Naturschutz in der Agrarlandschaft vorantreiben. Im Fokus des Projekts stehen die ergebnisorientierte Förderung und Honorierung von Leistungen, die zur Steigerung der Biodiversität im Lebensraum Acker beitragen. Die Ergebnisse werden an messbaren Kriterien im Feld ermittelt und entsprechend bei Erfolg honoriert. 

Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz
Landwirte und Naturschützer arbeiten mit regionalen Verwaltungen zusammen, um im Kreisgebiet verschiedene Varianten von Blüh-, Schon- und Brachestreifen zu erproben. Die Projektpartner untersuchen die Auswirkungen der Maßnahmen in den beteiligten landwirtschaftlichen Betrieben ebenso, wie Fragen der effizienten Verwaltung und die Akzeptanz der Maßnahmen durch lokale Akteure und der Bevölkerung.

Für den Naturschutz in der Agrarlandschaft: Erfolgreiche Zusammenarbeit von Landwirten und Naturschützern in der Region Wolfenbüttel.

Blühstreifen zum Schutz von Flora und Fauna
Die Ansaat artenreicher mehrere Meter breiter Ackerrandstreifen schafft neuen Lebensraum für Offenlandarten wie Feldhamster, Feldhase, Rebhuhn und eine große Anzahl wirbelloser Arten. Auch natürliche Pflanzenvorkommen profitieren von diesem Programm. Extensiv genutzte Blühstreifen fördern die Artenvielfalt und tragen zusätzlich zur Vernetzung verinselter natürlicher Lebensräume bei. Grundlage zur Beteiligung am Programm ist ein landkreisweites Ausschreibungsverfahren, das durch einen regionaler Beirat mitbestimmt und gesteuert wird.

Wer darf sich an diesem Programm beteiligen?
Auf Basis der Ausschreibung machen interessierte Landwirte Angaben zum Artenreichtum, den Anbaubedingungen und der gewünschten finanziellen Vergütung. Landwirte, die einen Zuschlag erhalten, können mit der „Produktion von Artenvielfalt" beginnen und erhalten bei nachgewiesenem Vorkommen einer bestimmten Artenanzahl auf den von ihnen gemanagten Flächen die im Vorfeld vereinbarte Vergütung. Zur Kommunikation und zur Beschreibung der ökologischen Leistungen wurde eigens ein Katalog entwickelt.

Die Farbenpracht unserer Kulturlandschaft ist vielerorts der Nutzungsintensivierung gewichen. Neben dem Verlust von Pflanzenarten verloren viele Tierarten auch ihre Nahrungsgrundlage. Die Anlage von Blühstreifen und -flächen fördert daher in besonderer Weise die Artenvielfalt in der ausgeräumten Agrarlandschaft.
Kurzinfo:
ProjektzielRandstreifen als Strukturelemente in der Agrarlandschaft
Stand des Projektsabgeschlossenes Vorhaben
Aktenzeichen19429
ProjektträgerGeorg-August-Universität Göttingen
Forschungs- und Studienzentrum
Landwirtschaft und Umwelt (ZLU)
Am Vogelsang 6
37075 Göttingen

Landschaftspflegeverband Wolfenbüttel
Helene-Künne-Allee 5
38122 Braunschweig

AnsprechpartnerDr. Horst-Henning Steinmann
Telefon(0551) 39 55 38
Fax(0551) 39 22 95
Email

hsteinm@gwdg.de

Internethttp://zlu.agrar.uni-goettingen.de
http://acker-als-lebensraum.de

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