Projekt 37877/01

Deutsches Nachhaltigkeitssymposium für die mittelständische Bauwirtschaft

Projektträger

ifA-Bau Consult GmbH
Industriestr. 2
70565 Stuttgart
Telefon: 0711 22 04 58 0

Zielsetzung

Ausgangspunkt für das Nachhaltigkeits-Symposium der Bauwirtschaft sind die Anforderungen des Klimaschutzgesetzes im Hinblick auf CO2-Neutralität bzw. ressourcenneutrales Bauen bis 2045.

www.nachhaltigkeitssymposium.de

In unserer Recherche als Vorbereitung auf das Projekt konnten wir überwiegend eine große Unwissenheit über die bevorstehende Bauwende in vielen mittelständischen Bauunternehmen feststellen. Vor diesem Hintergrund war es uns wichtig, eine breite Allianz zu schmieden, um das Projekt zielgerecht angehen zu können.

Während in den Medien noch vorwiegend über klimafreundliche Mobilitätskonzepte (verantwortlich für ca. 7% am weltweiten CO2 Ausstoß) diskutiert wird, möchten wir mit dem Symposium an die Verantwortung der Baubranche (Bauen und Wohnen ist verantwortlich für ca. 40% am weltweiten CO2 Ausstoß) bei der Erreichung der Klimaziele erinnern und aufzeigen welche Erfolge es bereits gibt und die ausgebaut werden müssten.

Für die Bauwirtschaft ist der erste relevante Meilenstein, das CO2-Minderungsziel für 2030, in einem Zeitraum von weniger als 10 Jahren zu erreichen. Die bisher unternommenen Weichenstellungen werden bei Weitem nicht für die Zielerreichung genügen. Aktuell drängt sich der Eindruck auf, dass alle Beteiligten vor allem ihre – individuell berechtigten, aber in der Gesamtschau kaum zielführenden – Partikularinteressen verfolgen.

Ohne eine übergeordnete Neuausrichtung der Bauwirtschaft werden sich die Ziele des Klimaschutzgesetzes nicht erreichen lassen und für zahlreiche einzelne Akteure zu einer Bedrohung ihrer wirtschaftlichen Existenz werden.

Das Symposium bietet eine Plattform dafür, die bereits existierenden Ansätze zum Umbau der Bauwirtschaft zusammenzuführen und in die Breite zu bringen. Im Hauptfokus steht dabei, den Mittelstand mit anderen Akteuren zu vernetzen, so dass dieser nicht als Verlierer, sondern als Profiteur aus dem Wandel hervorgeht.

An zwei Veranstaltungstagen werden mit einem Wechsel von Key-Notes- bzw. Impulsvorträgen und interaktiven Formaten Transparenz geschaffen, Ideen (weiter-) entwickelt, Vernetzung ermöglicht und neue Initiativen angestoßen. Erfolgreiche Leuchtturmprojekte werden als Musterbeispiele für gelungene Transformation im Sinne des neuen europäischen Bauhauses vorgestellt. Die Teilnehmer*innen entwickeln daraus Ideen für den strategischen Umbau des eigenen Unternehmens und der eigenen Prozesse, so dass der Wandel in die Breite getragen wird.

Außerdem liegt ein Schwerpunkt auf der Netzwerkbildung, um einen Schulterschluss der Akteure im Hinblick auf neue Geschäftsmodelle und Allianzen in der Kreislaufwirtschaft am Bau zu ermöglichen.

Die Bausteine des Symposiums bestehen aus:

Impulsvorträgen:
Impulsvorträge tragen dazu bei, dass die Teilnehmer*innen einen Überblick über Hintergründe, aktuelle Entwicklungen und Visionen bzw. innovative Ideen zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft der Bauwirtschaft im Transformationsprozess erhalten.

Plenen:
Teilnehmer*innen, Referent*innen und Vertreter*innen aus Politik, Forschung und Bauwirtschaft diskutieren die Kernthemen des Symposiums in Plenen und entwickeln bestehende Ideen weiter.

Start-Up Ideen:
Startups stellen innovative Geschäftsideen im Rahmen eines Pitch vor. Während der 2 Veranstaltungstage haben Start-Ups die Möglichkeit an Aussteller-Ständen Ihre Ideen mit interessierten Teilnehmer*innen weiter zu entwickeln.

Open Space Workshops :
Zu zukunftsorientierten, visionären Themen werden in parallellaufenden interaktiven Foren durch Input der Teilnehmenden in Diskussionen Ideen und Ansätze entwickelt. Unterschieden wird hier vor allem nach den Auswirkungen, welche nachhaltiges Bauen auf Wirtschaft, Natur, Politik und Gesellschaft hat. Die Ergebnisse werden im Forum allen vorgestellt.

Ausstellung:
Während der 2 Symposiumstage stellen Bauunternehmen, Startups, Verbände und Initiativen innovative Ansätze und Produkte zur Gestaltung der Zukunft einer auf Nachhaltigkeit und die Ziele des Klimaschutzgesetzes ausgerichteten Baubranche vor. Es können sich Kooperationspartner mit ihren Ideen zur Gestaltung der Transformation präsentieren. Auch Exponate kommen in Frage. z.B inf Form von Tiny-Häusern sowie nachhaltigen Fassadenelementen und Baustoffen o. Ä.

Führung:
Auf dem Gelände der Zeche Zollverein befindet sich die erste Cradle 2 Cradle zertifizierte Fassade am RAG-Verwaltungsgebäude, die wir Interessierten in einer Führung zeigen.

Nachhaltigkeits-Symposium der Bauwirtschaft

Arbeitsschritte

Das Projekt wurde inhaltlich 10 Monate vor Beginn (Ausarbeitung der Projektskizze) in Eigenregie vorbereitet. Insbesondere das Konzept, die grobe Agenda und der Rahmen (2 Tage, Plenen, Vorträge, Workshops) wurden erarbeitet und bei möglichen Unterstützern beworben.

Das Organisationsteam bestand im zunächst nur aus dem Projektleiter der zeitweise von anderen Mitarbeitern der ifA unterstützt wurde. 2 Monate im Projekt unterstützen dann zwei weitere Mitarbeiter das Projektteam. Zudem haben wir Kontakt zu einer Grafikerin aufgenommen, die für uns die Marketing-Materialien erstellt.

Es konnten 9 Organisationen, Vereine und Verbände als ideelle Unterstützer gewinnen, die sich bereit erklärt haben, uns bei der Bewerbung der Veranstaltung innerhalb Ihrer Mitgliederkreise zu unterstützen. Auf der Suche nach Unterstützern haben wir insbesondere solche gesucht, welche sich durch ihr Engagement für Nachhaltigkeit hervorgetan haben. Diese waren:

• Cradle to Cradle e. V.
C2C NGO ist der Beschleuniger für Cradle to Cradle. Der Verein stößt Organisationen und Personen zum Umdenken und Umgestalten an. Er fordert und fördert eine intakte Welt. Er bringt Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Politik, Kultur und Zivilgesellschaft zusammen.

• re!source gemeinnützige Stiftung e. V.
re!source ist eine unabhängige Allianz von Mitgliedern aus Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und Politik. Sie fördern eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen durch die Umsetzung einer echten zirkulären Wertschöpfung in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Sie entwickeln gemeinsame Ziele und Prozesse zur Ressourcenschonung und kommunizieren diese an relevante Zielgruppen und sind sehr gut in Politik und Verbänden vernetzt.

• Bundesvereinigung mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB)
Die BVMB ist ein bundesweit tätiger, tarifpolitisch ungebundener Wirtschaftsverband, der die Wirtschafts-, Markt- und Wettbewerbsinteressen seiner mittelständischen Mitgliedsunternehmen auf politischer Ebene sowie gegenüber Auftraggebern aus allen Baubereichen vertritt.

• Architects for Future (A4F)
Architects for Future stehen solidarisch zur Fridays for Future-Bewegung und setzen sich für die Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens und die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5° ein. Sie sind in und mit der Baubranche beschäftigt, arbeiten ehrenamtlich und gemeinnützig in der Bewegung sowie auf Vereinsebene und setzen sich für einen nachhaltigen Wandel im Bauwesen ein.

• Bauindustrieverband NRW
Der Bauindustrieverband NRW bündelt und artikuliert die Interessen der Bauindustrie in Nordrhein-Westfalen gegenüber politischen Gremien, Behörden und Verbänden auf EU-, Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Dadurch nimmt er Einfluss auf Gesetzgebungsprozesse und baupolitische und administrative Entwicklungen.

• Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V.
Die DGNB ist mit rund 1.500 Mitgliedern das größte Netzwerk für nachhaltiges Bauen und wurde 2007 von 16 Initiatoren unterschiedlicher Fachrichtungen der Bau- und Immobilienwirtschaft gegründet. ifA-Bau Consult war Gründungsmitglied. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern.

• Bund deutscher Architektinnen und Architekten e. V. (BDA)
Der BDA, das sind rund 5.000 freischaffende Architekt*Innen und Stadtplaner*Innen, die für Qualität und persönliche Integrität stehen – und dafür in den BDA berufen wurden. Der BDA ist eine Gemeinschaft individueller Köpfe und stellt für unser Symposium den Link zu dem Planer als Zielgruppe her.

• B.A.U.M. e. V.
Unter dem Kürzel B.A.U.M. verbindet der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e.V. seit 1984 erfolgreich und zukunftsorientiert ökonomische, ökologische und soziale Fragen, also die Prinzipien der Nachhaltigkeit, miteinander. Heute ist B.A.U.M. mit fast 700 Mitgliedern ein starkes Unternehmensnetzwerk für nachhaltiges Wirtschaften.

Unser Ziel war es dabei sowohl Unterstützer zu gewinnen, die eher innovative Unternehmen ansprechen, als auch solche, die konservativen Unternehmen der Baubranche motivieren könnten.

Die Kooperationspartner erbringen keine zahlungspflichtigen Leistungen für ifA-Bau Consult GmbH im Zusammenhang mit dem Symposium. Beabsichtigt war mit dem Know-How der Unterstützer eine zielgerichtete Werbung aufzubauen und zum anderen die ideellen Unterstützer stets in einer Feedbackschleife mittels 2-wöchiger Projektupdates als Status-Report einzubinden.

Im Verlauf konnten auch Sponsoren gewonnen werden, die sich auf dem Symposium präsentieren: Brüninghoff (Bauunternehmen), Carbonauten (Start-Up), Erne Holzbau (Modulbauunternehmen), Holcim Deutschland (Baustoffhersteller), VHV Versicherungen (Bauspezialversicherer), Hering (Bauunternehmen), BVMV (Verband)

Ergebnisse

Die Inhalte von Tag 1 befassten sich mit dem Statu-quo und gingen Fragen nach wie: Wo stehen wir und was kommt auf uns zu? Was können wir bereits heute in Best Practice Projekten gut umsetzen und wie bringen wir es in die Breite? Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich und was bedeutet das für die Bauwirtschaft?

Die Inhalte von Tag 2 gingen weiter und befassten sich mit einem Ausblick und der konkreten Umsetzung. Fragen waren: Wie können die Anforderungen umgesetzt werden? Was bedeuten Recycling, Kreislaufwirtschaft und regionale Verwertungsnetzwerke ganz praktisch? Wie können neue Formen der Zusammenarbeit und technische Möglichkeiten den Mittelstand stärken?

In über 40 Vorträgen in 3 Hallen konnten Teilnehmende erfahren wo die Branche steht, was uns bevorsteht und wie die Pinoniere der Branche denken und handeln. Es sind auf dem Symposium 7 Interviews mit Referenten entstanden, die Sie auf dem Youtube Kanal des Symposiums ansehen können.
https://www.youtube.com/channel/UCCBk63Y6s01tYZeAxOqJQtA/featured

Das Feedback der Teilnehmenden war sehr positiv. Die Führungen wurden sehr gut angenommen und können für das nächste Nachhaltigkeits-Symposium noch ausgebaut werden. Eine Online-Umfrage am Ende der Veranstaltung brachte eine Gesamtzufriedenheit größer 8 von 10 (0 = unzufireden, 10 = sehr zufrieden).

Ergebnissbericht

Öffentlichkeitsarbeit

Es wurden Medienpartnerschaften mit der Zeitschrift "Forum nachhaltiges Wirtschaften" und dem Magazin "nBau" aufgebaut. Dadurch konnten Interviews geführt und Berichte zum Symposium erzeugt werden.

Wir haben zudem soziale Medien, Anzeigen in Zeitschriften, eigene Newsletter, Flyer und Werbebanner im Internet genutzt, um auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen.

Das Nachhaltigkeits-Symposium in der Presse

Fazit

Wir haben mit diesem ersten Nachhaltigeits-Symposium wichtige Erfahrungen sammeln können, wie die Branche in einem Dialog zusammenzubringen ist.

Das Symposium soll nun am 12./13.09.2023 das zweite mal stattfinden und wir freuen uns auf viele neue Innovationen und Impulse.

Übersicht

Fördersumme

60.297,00 €

Förderzeitraum

12.11.2021 - 31.07.2022

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter