Projekt 35089/01

Basiswissen Energieberater Sammlung, Klassifizierung und Veröffentlichung von verteiltem Basiswissen für interne und externe Energieberater

Projektträger

DEnBAG Deutsche Energie-Berater und -Auditoren Gesells.
Kattfußstr. 31
13593 Berlin
Telefon: +49 30 369980 12

Zielsetzung

Zu den wichtigen Pfeilern der Klimapolitik zählt die Steigerung der Energieeffizienz. Dazu werden zahlreiche Instrumente, u.a. in Form von Analysen des Energieverbrauchs und Aufdeckung von Einsparpotenzialen, gefordert und gefördert (DIN EN 16247, ISO 50001, EDL-G, SpaEfV, etc.).

Die drei beteiligten Gruppen im Markt (Unternehmen, Berater, Anbieter) tauschen Wissen zu energierelevanten Themen nicht effizient und umfassend genug aus, um ausreichend Einsparpotentiale im Unternehmen finden und Lösungen bewerten zu können.
Unternehmen können nicht bewerten, welches Wissen sie über einen externen Energieberater einkaufen bzw. welches Wissen ihren internen Energieberatern fehlt und wo sie dieses finden können. Anbieterinformationen müssten von einem unabhängigen Dritten bewertet und angeboten werden, damit das Vertrauen in die wertvollen Informationen gegeben ist und diese genutzt werden.

In Ermangelung eines Berufsbildes für Energieberater wurde im von der DBU geförderten Projekt „Kompetenzfeststellung für Energieberater“ (Az.:33678/01-42) eine Testmethode auf Basis der Wissensgebiete (Kompetenzmatrix) der Richtlinie VDI 3922/2 entwickelt, mit der eine Anerkennung eines Beraters als Energieberater für eines von fünf Profilen ermöglicht wird (für Wohngebäude, Nichtwohngebäude, Fertigungsindustrie, Verfahrenstechnische Industrie Transport und Verkehr).

In dem vorliegenden Projekt wurde das notwendige Wissen durch ein Team von Redakteuren und unter Konsultation von Fachexperten aus Industrie und Hochschule zusammengetragen und auf Knowledgeseiten der BASE der DEnBAG hinterlegt. Zum allgemeinen Nutzen werden die Inhalte sukzessiv aufbereitet und in einem eneff-wiki kostenlos öffentlich zugänglich gemacht.
Aus dem abgestimmten Basiswissen wurden Fragen für Profiltests abgeleitet (zunächst für die VDI-Profile „Energieberater für Fertigungstechnik“ und „Energieberater für Verfahrenstechnik“) und über die Online-Plattform „moodle“ bereitgestellt.

Ziel- und Aufgabenstellung des Projektes war daher:
 BASE: das Einsammeln und Bewerten des verteilten Spezialwissens durch Redakteure und Experten im Bereich Energieeffizienz zur Analyse von Energie-Einsparpotentialen, um daraus den TEST und das eneff-wiki abzuleiten
 TEST: das Aufbereiten zu Testfragen für die Umsetzung der Tests zur „Kompetenzfeststellung für Energieberater“ (zunächst Profiltests „Fertigungstechniker“ und „Verfahrenstechniker“) und
 Eneff-wiki: das Darstellen des eingesammelten Wissens in einem kostenlosen, öffentlichen Nachschlagewerk in Form eines Wiki-Systems im Internet.

Zur vollständigen Nutzung des Potenzials der erarbeiteten Werkzeuge (BASE, Profiltests, eneff-wiki) sind jetzt noch die Tests auf die weiteren VDI-Profile „Energieberater für Wohngebäude“, „Energieberater für Nicht- Wohngebäude“ und „Energieberater für Verkehr“ zu erweitern und um einen Expertentest-Modus zu ergänzen. Ferner müssen die Inhalte des Eneff-wiki durch eine Stammredaktion ständig ergänzt und/oder auf dem aktuellen Stand gehalten und Nutzerrückmeldungen bearbeitet werden.
Dieses Projekt wurde von der DBU unter dem Aktenzeichen 35089/01-42 gefördert.

Arbeitsschritte

Aufbau und Arbeitsorganisation der BASE und Redaktion zum "Einsammeln von Wissen"
Die Arbeit wurde zunächst in einem konventionellen Ansatz in 10 Fachredaktionen organisiert. Jedes Thema wurde als „Seite“ verstanden, auf der das „eingesammelte Wissen“ erfasst, strukturiert, komprimiert und durch Experten validiert wurde ("Knowledge-BASE“ oder „BASE“).

Das Anwerbung und Einarbeitung der Redakteure erwies sich eine Herausforderung, während die Ansprache der Experten durch die Unterstützung von Partner, die dieses Projekt bereits begleitet haben, verhältnismäßig einfach. Ferner stellte sich heraus, dass die für die benötigten Zeiträume (nicht Arbeitszeiten!) erheblich länger waren, als geplant. Daher wurde die bisherige Arbeitsmethode aufgegeben und gewechselt zu:
- einem für die Online-Redaktion angepassten, agilen SCRUM-Management und
- einer Veränderung der inhaltlichen Struktur des Wissens sowie
- der Herangehensweise bei der Erfragung von Wissen

Da nicht erklärt werden sollte, wie eine Technik oder Methode funktioniert, sondern worauf bei der Technik zu achten ist bzw. welche Methode auszuwählen ist, um die Energieeffizienz einer Anlage oder Tätigkeit zu steigern, war der Einstieg in die Bearbeitung der „Seiten“ für Experten und Redakteure nicht immer einfach.
Für den Einstieg erwiesen sich Beispiel-Szenarien als geeigneter Zugang. Diese „Anwendungsfälle“ werden als Ziel für Sprints formuliert. Das Team überlegt eigenständig, welche „Seiten“ von dieser Story berührt werden und wer welche Aufgaben und Rollen hierzu für welche Seiten übernimmt. Neben den klassischen Rollen wurden weitere Rollen definiert, die die einzelnen Begabungen und Interessen der Redakteure aufgreifen und eine arbeitsteilige Teamarbeit ermöglichen.
Dann beginnt das Team mit den Recherchen, verdichtet die Informationen zu Wissen in Tabellenform, führt Interviews mit Experten durch und stellt die Informationen optisch ansprechend und klassifiziert dar.

Eine Auswirkung dieser Arbeitsmethoden besteht darin, dass das Thema von verschiedenen Redakteuren und Experten aus unterschiedlichen Blickwinkeln und zu unterschiedlichen Zeiten betrachtet wird. Das machte es notwendig, die Ablage des gesammelten Wissens anzupassen. Es entstand das Redaktions-Wiki, das die Arbeitsumgebung parallel zur öffentlichen Version (dem eneff-wiki) darstellt. Um die Methoden in einer volatilen Redaktion zu schulen und einheitlich halten zu können, wurde ein umfangreiches Einarbeitungs- und Anleitungssystem (Selbststudium statt Einweisung) sowie ein Mentoring-System eingeführt.

Dies alles hat die Arbeit der Redaktion sehr positiv beeinflusst. Die Online-Redaktionsarbeit wird regelmäßig durch SCRUMS moderiert und von studentischen Supervisoren geleitet werden. Trotz großer räumlicher Entfernungen und Pandemie finden fast täglichen gegenseitige Absprachen und Hilfestellungen per Chat oder Audio-/Video-Call statt.

Die Arbeitsorganisation über das Ticketsystem mit JIRA wurde mehrfach angepasst:
 Content-Tickets kümmern sich seither darum, was am Basiswissen (dem Content der BASE) zu bearbeiten ist. Sie liegen im Backlog der Redaktion und warten auf Abarbeitung:
 Abrechnungs-Tickets dienen der Abrechnung je Redakteur
Im späteren Regelbetrieb werden CONTENT-Tickets über den Service-Point (Helpdesk für Leser, öffentlich) oder innerhalb der Redaktion aufgrund beschlossener Weiterentwicklung oder automatisch als CARE-Ticket durch das System erzeugt.
Durch die neue Arbeitsorganisation konnte die erreicht werden, dass in definierten Zeiten definierte Ergebnisse mit planbaren Ressourcen erzielt werden.

TEST-Erstellung
Die Auswahl und Bewertung der Fragen und damit die Algorithmen zur Auswertung der Test erfolgen gem. der Ergebnisse des Vorprojektes (DBU Az. 678/ 01).
In der Arbeitsumgebung für die Redaktion (dem Redaktions-Wiki) sammeln die Redakteure Fragen und Entwürfe für Fragen in einer eigenen Seite je Kategorie. Experten werden zu den Fragen und Antworten befragt, um diese zu verifizieren und zu validieren. Es hat sich nicht bewährt, die Fragen durch Experten formulieren zu lassen, da das Niveau der Fragen dann zu hoch und der Test kein Basis-Wissenstest mehr wird. Die Fragen für die Spezialisten-Tests sollten jedoch im Dialog mit den Experten erzeugt werden.


eneff-wiki / Veröffentlichung
Das gesammelte Fachwissen ist so umfangreich, dass die Navigation zu den vielen Seiten nicht für jeden User und Experten übersichtlich ist. Daher wurden die Seiten in eine Internet-taugliche, öffentliche Oberfläche unter eneff-wiki.com übertragen und mit verschiedenen Navigationspfaden versehen. Bewährt haben sich vor allem, die technisch strukturierte Direktzugang und der Branchenfilter.

Ergebnisse

Folgende Projektergebnisse wurden erreicht:
• Eine in weiten Teilen umfängliche Wissenssammlung zum Basiswissen von Energieberatern (im Sinne der VDI 3922/2)
• Ein funktionstüchtiger Onlinetest, der valide und reliabel Ergebnisse bezüglich der Kompetenz von internen und externen Energieberatern in den Bereichen „Fertigungstechnik“ und „Verfahrenstechnik“ liefert.
• Eine Online-Plattform („Eneff-wiki“) zur kostenlosen Nutzung des gesammelten Basiswissens mit Benutzeroberfläche und multiplen Zugangswegen als ß-Version

Das Basiswissen wurde in den 136 Kategorien erfasst. Kern der Wissenserfassung sind tabellarische „Basis-Knowhow-Listings“. Sie werden ergänzt um „Anwendungsfälle“, Hintergrundwissen und Links in Praxishilfen sowie einer kurzen Einleitung zum Zweck der Seite.
Es wird unterschieden in
- Technikseiten, die technische Komponenten und Anlagen zu Gegenstand haben,
- Methoden-Seiten, die Messaufgaben oder Analyse-Methoden behandeln
- Fakten-Seiten, die zusammenfassen, welche Aspekte es zum Thema gibt

Seiten aus dem Bereich "Technik" konzentrieren sich auf das Wissen, das man braucht, um technische Apparate (Komponenten), Transport-Einrichtungen für Waren, Energie und Menschen sowie Speicher und Anlagen/ Gebäude als Kombination aus Komponenten und Netzen zu optimieren. Sie finden auf diesen Seiten im Basiswissen (siehe Abbildung 18) wichtige statische und dynamische Einflussfaktoren zur Berechnung und Bewertung der Energieeffizienz, für valide Vergleichsrechnungen und zum Nachweis der anlagenseitigen Verbesserung sowie weitere typische Kennzahlen und Erfahrungswerte.

Methoden-Seiten aus dem Bereich "Daten erheben" stellen Wissen dar, das man braucht, um Daten möglichst korrekt zu erheben. Dabei handelt es sich überwiegend um Messaufgaben. Es werden aber auch das Internet, steuernde und regelnde Einrichtungen sowie Betriebsinformationssysteme als Informationsquellen behandelt. Sie finden auf diesen Seiten Methodenübersichten sowie eine Übersicht über die Einsatzbereich, Grenzen, Fehlerquellen Aufgabe. Analog enthalten Seiten zu den „Management-Themen“ Methodenwissen wie z.B. zum Thema 6.4.1 Managementsystemaudits.

Seiten, die reine Fakten enthalten sind im Bereich Markt-Recht-Finanzen aber auch vereinzelt in anderen Bereichen zu finden. Sie enthalten Wissen z.B. zu den Themen des Energiemarktes (sofern zur Steigerung der Energieeffizienz relevant) sowie zu rechtlichen und finanziellen Lösungen.

Am rechten Rand eines jeden „Wissensabschnitts“ ist für jedes der fünf Beraterprofile und in allen Layouts dokumentiert, ob dieses Wissen durch die Experten als Basis- oder Expertenwissen eingestuft wurde. Die aus diesem Wissen abgeleiteten Testfragen sind im Test entsprechend gewertet.
Aktuell sind ca.115 von 136 Kategorien im Redaktions-Wiki (BASE) mit Basiswissen gefüllt. Davon wurden ca. 60 „Seitengruppen“ für Basiswissen, Hintergrundinformationen, Anwendungsfällen etc. bereits im eneff-wiki angelegt. Für ca. 70 „Seiten“ gibt es bereits Anwendungsfälle oder Grundsatzüberlegungen zu Lösungen. Knapp die Hälfte ist bereits in das eneff-wiki übertragen.

Vollautomatische, Online-Profil-Tests
Die Fragen werden von moodle zu vollautomatischen Test für die beiden genannten Beraterprofile zur Fertigungstechnik und Verfahrenstechnik zusammengestellt, indem gemäß der Wichtung in der Kompetenzmatrix Fragen aus den relevanten Wissenskategorien zufällig zusammengestellt werden.
Da die Konfigurationen für die Tests nun eingerichtet sind, müssen neue Fragen nur noch übertragen werden.
Der Test kann als Selbsttest mit direktem Feedback zu den Einzelergebnissen oder als Test für eine Personalzertifizierung ohne differenziertes Feedback eingerichtet werden.

Veröffentlichung im eneff-wiki
Das eneff-wiki ist von außer erreichbar über „eneff-wiki.com“. Für die Öffentlichkeit gibt es aktuell nur wenige (ca. 10-20) freigeschaltete Seiten, da einzelne Begriffe noch angeglichen und Inhalte in das letzte Design gebracht werden müssen. Für ß-Tester gibt es einen gesonderten Zugang, der alle ca. 60 übertragenen Seiten des aktuellen eneff-wiki zeigt.

Die Menü-Führung des eneff-wiki folgt nun allen als notwendig erachteten Zugangspfaden:
- Direkter Zugang in die Wissens-Seitengruppen in der Struktur der Kompetenz-Matrix
- Branchenzugang in dem Seiten für Branchenweise gruppiert angeboten werden
- Methoden-Zugang, der über die Methode des Strukturansatzes durch die Analysemethoden und Themen führt (dieser Zugang ist noch nicht freigeschaltet)
- Zielgruppenzugang, der Themen und Fragestellungen nach unterschiedlichen Personengruppen gruppiert
Ferner ist ein „Markt/Praxis“-Bereich eingerichtet, in dem Anbieter, Berater und Tools gefunden werden können. Ein Bereich „Wegweiser“ ist eingerichtet, um Hilfen und Schulungen aufzunehmen und auch ein Bereich „Prüfung“, von dem aus man Informationen zur Prüfung und ggf. „Schnupper-Tests“ erreichen kann.

Öffentlichkeitsarbeit

Zum einen soll bekannt gemacht werden, dass es den Profiltest für die industriellen Bereiche jetzt gibt und in einigen wenigen Wochen für die Gebäudebereiche ebenfalls geben wird. Ferner soll verbreitet werden, dass ein eneff-wiki zur Verfügung steht, das man als Quelle für Fragen im Zusammenhang mit der Optimierung von Energieeffizienz in Anlagen oder allgemein im Rahmen von z.B. Energiemanagementsystemen nach ISO 50001 oder Energieaudits nach DIN EN 16247 nutzen kann.

Im Antrag zum vorliegenden Projekt gab es einen Letter of Intent eines Personalzertifzierers, den Test für eine Personalzertifizierung einzusetzen. Ferner sollte abgeklärt werden, ob man die Tests für eine ergänzende Qualifizierung von Beratern der Energie-Effizienz-Experten-Liste nutzen möchte. Im Rahmen der Kooperationsgespräche mit Hochschulen äußerten die Professoren ebenfalls Interesse daran, dass ihre Studenten der einschlägigen Richtungen Prüfungen mithilfe dieser Tests absolvieren können. Selbst Akademien von Berufs- und Branchenverbanden sind interessiert an einer Nutzung des TEST-Tools.

Dreh- und Angelpunkt für alle Gesprächspartner war und ist die Frage, welcher Wert diesem Test beigemessen werden soll bzw. wer das Ergebnis des Tests wofür anerkennt.
Hierzu sollte es einen möglichst nicht von DEnBAG selbst moderierten Stakeholder-Dialog geben, der bislang nicht zustande gekommen ist, weil es an einem präsentablen Test fehlte.
Um einen derartigen Dialog vorzubereiten und zu motivieren, wollen wir zeitnah den genannten Gruppen einen Zugang zum Test ermöglichen und sie bitten, die Qualität der Tests aus ihrer Sicht zu prüfen.

Das eneff-wiki wird aus Sicht der ersten Test-Anwender bereits jetzt als sehr hilfreich eingeschätzt. Der Ausbau wird gewünscht. Es muss über die Institutionen, die das Projekt bisher begleitet haben, sowie Beraternetzwerke, die Klima- und Energieagenturen, DIHK/IHKen, den VDI und andere Branchenverbände, mit denen während des Projekts bereits Kontakt aufgenommen worden ist, die Information über die Existenz des eneff-wiki verbreitet werden.

Um diese Verbreitungsmöglichkeiten zu nutzen, werden Ansprechpartner bei den genannten Institutionen gebeten, das eneff-wiki zu besuchen und sich von der Qualität, Vielzahl und Vielfalt der Informationen zu überzeugen. Mit einigen sind bereits Link-Partnerschaften abgestimmt worden. Ferner sollen Link-Partnerschaften zu anderen Informations-Plattformen aufgebaut werden.
Im Bereich der sozialen Medien wurden erste Meldungen über LinkedIn eingerichtet. Mit vorgefertigten Posts werden die beteiligten Fachexperten und die Leser der Plattform aufgefordert, über ihre eigenen Accounts auf das eneff-wiki aufmerksam zu machen.

Bitte machen auch Sie aufmerksam auf die Existenz dieser Plattform unter www.eneff-wiki.com.

Fazit

Die Ziele des Projektes konnten erreicht werden, eine Änderung der Zielsetzung war nicht erforderlich. Es wurde eine umfangreiche Wissensdatenbank zum Thema Energieeffizienz mit einem mächtigen Redaktionstool, ein darauf basierender Profiltest für Energieberater und ein öffentlicher Zugang zur Wissensdatenbank mit einem ansprechenden User-Interface erstellt.

Ein notwendiger Methoden- und Systemwechsel sowie anfänglichen Schwierigkeiten, Redakteure für das Projekt zu gewinnen, haben zu einer kostenneutralen Verlängerung der Projektlaufzeit geführt. Die entwickelte Arbeitsmethodik und –Werkzeuge machen es möglich, dass eine Online-Redaktion mit studentischen Kräften, die über ganz Deutschland verteilt ist, effizient weiter zusammenarbeiten kann.

Die Ergebnisse der Arbeiten wurden bereits in vielen Gesprächen mit Mitgliedern aus den Zielgruppen der Anwender und Nutzer bekannt gegeben, eine systematische Öffentlichkeitsarbeit (auf Messen, Seminaren und Präsentationen) zur Verbreitung der Ergebnisse konnte pandemiebedingt nicht erfolgen und steht noch aus. Die Zielgruppen sind hier Institutionen sowie Betreiber von Qualifizierungslisten für Energieberater, wie BAFA/ dena/ KfW, Unternehmen (Hersteller und - potentielle - Nutzer energieeffizienter Verfahren) sowie interne und externe Berater.

Die Frage nach der Vollständigkeit des erfassten Wissens auf den „Seiten“ der BASE geht einher mit der Menge, der Qualität, Aktualität und Validierung der Inhalte und ist zunehmend schwieriger zu bewerten. Daher wurde ein Bewertungsschema je Seite eingeführt, das Auswertungen erlaubt, und aktuell zu folgendem Arbeitsstand führt: zu jeder der 136 Kategorien der VDI 3922/2 gibt es im Redaktionswiki eine vollständige Gruppe von Einzelablagen. Bis auf ca. 20 Seiten zu Randthemen gibt es zu jeder Kategorie Basiswissen, eine Einordnung der Seite und weitere Inhalte.

Von den ca. 115 „erstmalig fertigen“ Kategorien wurden ca. 60 mit Basiswissen, Hintergrundinformationen, Anwendungsfällen etc. bereits im eneff-wiki angelegt – wenn auch noch nicht vollständig übertragen. Für ca. 70 „Seiten“ gibt es bereits Anwendungsfälle oder Grundsatzüberlegungen zu Lösungen. Knapp die Hälfte ist bereits in das eneff-wiki übertragen.
Wir haben uns daher für eine stufenweise Veröffentlichung entschieden. Die ersten 30 Seiten, die validiert sind, können bereits öffentlich eingesehen werden unter www.eneff-wiki.com.
Weitere Seiten können von der DBU und ß-Testern mit einem Login-Zugang eingesehen werden.

Bezüglich der Validierung der Inhalte gibt es noch einen Arbeitsstau, da die Experten seit dem letzten Sommer nur stark eingeschränkt zur Verfügung standen. Mit der Veröffentlichung der ersten Seiten und geplanten Öffentlichkeitsarbeit hoffen wir hier auf Besserung.
Im Bereich der sorgfältigen Quellenauflistung muss im Rahmen der Validierung und Freigabe noch intensiver gearbeitet werden. Hier werden erst 30% der Arbeiten als „in Ordnung“ bewertet.

Die Einbindung der Leser in die Weiterentwicklung kann und soll durch die Einführung eines automatischen Online-Service-Desk über JIRA realisiert werden. Die stellt sicher, dass wichtige Fakten und interessante Neuerungen sowie Wünsche an Inhalte und Fehlermeldungen zu bestehenden Seiten an die Redaktion geschickt werden können. Es ist aktuell geplant, die Abarbeitung dieser Tickets ebenfalls transparent und öffentlich zu gestalten. Ferner ist angedacht die Forumsfunktionen für Diskussionen einzurichten und zu öffnen.

Für die Teiltests „Fertigungstechnik“ und „Verfahrenstechnik“ wurden bereits knapp 400 Fragen nach moodle übertragen. Für den Test „zieht“ moodle nur 60 Fragen, so dass die Anzahl an Fragen bereits jetzt gut genug ist. Der Fragenpool muss (auch im späteren Betrieb) permanent weiter optimiert werden, was parallel zur Test-Auswertung und –Kalibrierung zu erfolgen hat, damit die Fragen immer den „richtigen“ Schwierigkeitsgrad aufweisen.

Im Redaktions-Wiki befinden sich aber noch mehrere hundert Fragen, die noch nicht validiert sind. In regelmäßigen Abständen, Etappen oder Sprints werden diese Fragen aktualisiert, erneuert, angepasst, validiert und nach moodle übertragen. So wächst der Test kontinuierlich.

Insgesamt kann man sagen, dass der vor einigen Jahren begonnene und wegen seiner Komplexität von einigen als unlösbar angesehene Kraftakt zur Strukturierung und Zusammenstellung des Basiswissens für Energieberater umgesetzt und durch einen für jeden zugänglichen Onlinetest abfragbar geworden ist. Die Sammlung ist noch nicht fertig und wird es aufgrund der sich ständig weiterentwickelnden Technik und Methoden wohl auch nie sein. Es gibt jetzt aber die organisatorischen und technischen Möglichkeiten, mit diesen Entwicklungen Schritt und damit BASE, eneff-wiki und Test aktuell zu halten.

Zugang zur Wissens-Veröffentlichung im eneff-wikiDEnBAG informiert auf LInkedIn

Übersicht

Fördersumme

115.490,00 €

Förderzeitraum

27.03.2019 - 31.03.2021

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik