Projekt 33796/01

Nationalparktor am Erbeskopf – Dauerausstellung im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Projektdurchführung

Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Brückener Str. 24
55765 Birkenfeld

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Für den Nationalpark Hunsrück Hochwald sind nach dem Nationalparkkonzept drei sogenannte Nationalparktore geplant. Sie sind zentrale Anlaufstellen für Besucher*innen des Nationalparks und vermitteln ihnen, mit unterschiedlichen Schwerpunkten, nationalparkspezifische Informationen. Dies sollen beim Nationalparktor am Erbeskopf die verschiedenen im Nationalpark Hunsrück-Hochwald vorzufindenden Lebensräume sein. Ohne eine dazu geeignete Ausstellung war diese Umweltbildungsfunktion nur unzureichend zu erfüllen. Um diese Lücke zu schließen, sollte der Standort im Bereich Umweltbildung mit einer ganzjährigen Dauerausstellung weiterentwickelt werden. Die Ausstellung soll den Besuchern zum einen den Nationalpark und seine Charakteristika näherbringen, aber zum anderen auch die Vernetzung in die umliegende Kulturlandschaft und deren ökologische Relevanz beleuchten. Sie schafft damit auch den Brückenschlag von der Wildnis in die Lebenswirklichkeit der Besucher*innen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Ausstellung gliedert sich thematisch in zwei übergeordneten Bereiche: Zum einen der Innenausstellungsteil mit dem Themenkomplex Nationalpark und zum anderen der Außenbereichsteil mit dem Schwerpunkt auf den umliegenden Kulturlandschaften. Ursprünglich war geplant, dass die Gesamtausstellung mit einem internen Projektteam und der Agentur Kunstraum erarbeitet und umgesetzt werden soll. Das interne Projektteam bestand dabei aus dem Projektmanager, Mitarbeitern der Abteilung Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Regionalentwicklung sowie Rangern.
Nach der Fertigstellung des Innenbereichs musste die Agentur Kunstraum im Jahr 2019 Insolvenz anmelden, sodass der zentrale Projektpartner des Nationalparks weggebrochen ist. Hinzu kam die Covid19 Pandemie, sodass sich die Umsetzung des Außenbereichs stark verzögert hat. Daher musste das erste Projektteam aufgelöst werden.
In 2021 konnte die Agentur Studio NTW GbR als neuer Kooperationspartner akquiriert und damit das Projekt mit neuem Projektteam fortgesetzt werden, diesmal projektiert durch die Abteilung 1 Querschnittsfunktionen. Die im Projektverlauf deutlich gestiegenen Preise für Material und Unternehmereinsatz haben insgesamt zwar zu deutlich höheren Gesamtkosten der Ausstellung geführt, aber durch den forcierten Einsatz von Rangern bei den praktischen Arbeiten und die Nutzung von eigenem Holz konnten diese Steigerungen zumindest abgefedert werden.


Ergebnisse und Diskussion

Trotz der oben bereits beschriebenen externen Hürden konnte die Gesamtausstellung mit einer leichten Verzögerung erfolgreich umgesetzt werden. Der Innenbereich wurde im Dezember 2018 und der Außenbereich im Juli 2023 fertiggestellt. Trotz der Wechsel sowohl der beauftragten Agentur, als auch des internen Projektteams konnte eine in sich stimmiges Gesamtausstellungkonzept realisiert werden. Die Ausstellung bietet den Besuchern ein vielfältiges und aktivierendes Wissensangebot im Bereich der Umweltbildung.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Innenbereich wurde am 16.12.2018 im Rahmen des Weihnachtsmarkts zusammen mit der Umweltministerin und dem Staatssekretär des Landes Rheinlandpfalz sowie weiteren Vertretern aus Politik und Verwaltung eröffnet. Zusätzlich wurde in vielen, meist regionalen Zeitungen und dem Regionalfernsehen SWR berichtet.
Die offizielle Eröffnung des Außenbereichs fand am 28.09.2023 im gleichen Rahmen wie die Eröffnungsfeier des Innenbereichs statt. Auch wenn die Ausstellung sowohl bauseitig als auch inhaltlich bereits im Juli fertiggestellt wurde, wurde der Eröffnungstermin im September gewählt, zum Start der Schulherbstferiensaison. Zum einen gab dies die Möglichkeit noch Pflanzarbeiten durchführen zu können, für die der Sommer temperaturbedingt nicht geeinigt ist, zum anderen fand an diesem Tag eine Sitzung der Nationalparkversammlung statt, welche die öffentliche Aufmerksamkeit verstärkt. Die Bepflanzung ist nicht nur Rahmen für eine stimmige visuelle Wahrnehmung, sondern ein wichtiger Teil der Ausstellung.
Selbstverständlich hat die Gesamtausstellung auch ihren Platz im Internetauftritt des Nationalparks Hunsrück-Hochwald.


Fazit

Die Gesamtausstellung mit ihren beiden Teilen ermöglicht es nun dem Nationalparktor Erbeskopf für unterschiedliche Zielgruppen seine essentiellen Grundfunktionen zu erfüllen: Information, Umweltbildung und Handlungsanregung.
In der Innenausstellung spricht das Thema „Urwald von Morgen“ Besucher nicht nur emotional an, sondern lässt sie auf eine ungewöhnliche und interessante Art und Weise mehr über den Nationalpark und die Natur erfahren. Wie geplant, ist die Ausstellung sowohl selbstständig erlebbar, als auch durch den direkten Kontakt mit einem Ranger bei den angebotenen Führungen ein Mehrwert erfahrbar. Für Kinder wurde inzwischen als weitere Aktivierungsoption ein Quiz als Ausstellungsbegleiter erarbeitet.
Trotz gravierender unvorhersehbarer Hindernisse, konnte die Außenausstellung 2023 (mit Verzögerung) abgeschlossen werden. Die Anpassung der Wegeführung, der Stationsinhalte sowie der Stationszwischenfelder an die vorgegebenen Geländebedingungen in Verbindung mit einer behutsamen Modellierung des Reliefs ist gelungen. Dieses harmonische Ganze macht die Kulturlandschaften um den Nationalpark und deren synergetische Verknüpfung als „grünes Netz“ von Lebensräumen erlebbar. Darüber hinaus werden den Besuchern Umsetzungsideen vermittelt, wie sie das grüne Netz in ihrem Alltag weiter knüpfen können. Abgerundet wird dies mit der Verbindung der Inhalte mit der Agenda 2030 bzw. den globalen 17 Nachhaltigkeitszielen.

Übersicht

Fördersumme

200.000,00 €

Förderzeitraum

19.03.2018 - 31.07.2023

Bundesland

Rheinland-Pfalz

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation