Projekt 32360/01

Umweltentlastung durch den Einsatz mikrobiell hergestellter Biotenside in Körperpflegemitteln sowie Wasch-, Pflege und Reinigungsmitteln

Projektträger

Universität Stuttgart Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie
Nobelstr. 12
70569 Stuttgart

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Biotenside aus der Klasse der Mannosylerythritollipide (MEL) werden als komplexe Strukturgemische oberflächenaktiver Glykolipide von Pseudozyma sp. und verwandten Organismen gebildet. Im Rahmen des Projektes werden verschiedene MEL-Varianten für ausgewählte Anwendungen in Körperpflegemitteln und Kosmetika (KPM) sowie in Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln (WPR) untersucht. Dabei stehen die emulgierenden und waschaktiven Eigenschaften der Biotenside im Vordergrund.
Zur Herstellung einer größeren Produktpalette mit unterschiedlicher Löslichkeit der MEL können sowohl unterschiedliche Stämme als auch unterschiedliche Substrate wie pflanzliche Öle oder Fettsäuren eingesetzt werden. Diese variable Vorgehensweise ermöglicht es, Biotenside mit den für die spätere Anwendung ge-wünschten Eigenschaften herzustellen. Diese Biotenside sollen herkömmliche Tenside aus fossilen Rohstof-fen ersetzen. Adressiert wurden hierbei zunächst KPM wie Shampoo sowie WPR. Umfassendere anwen-dungstechnische Untersuchungen wurden diesbezüglich noch nicht in der Breite durchgeführt, daher ist der Kenntnisstand zu dem Potential der Biotenside auf diesem Gebiet noch begrenzt. Dadurch ist auch noch kein Wissen hinsichtlich der Anforderungen an die Biotenside im diesen Bereichen vorhanden, bzw. noch nicht angepasst worden. Mit diesem Projekt wurden MEL in der Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie erstmalig genauer untersucht und eingesetzt. Erwartete Vorteile gegenüber konventionellen Tensiden wa-ren: Herstellung von Biotensiden mit vollständiger biologischer Abbaubarkeit Nutzung von heimischen nachwachsenden Rohstoffen wie Öl B zur Biotensidherstellung ? Ökoeffi-ziente Herstellung von Tensiden und Ersatz von erdölbasierten Tensiden Einsatz von fermentativen Herstellungsverfahren ? Energieeffiziente Herstellung von Tensiden und geringere Umweltbelastung durch toxische Edukte und Nebenprodukte. Ersatz von Konservierungsmitteln, da einige Biotenside sowohl tensidspezifische als auch antimikro-bielle Eigenschaften besitzen.

Übersicht

Fördersumme

230.025,00 €

Förderzeitraum

01.03.2015 - 28.02.2018

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter