Projekt 31865/01

Innovative Untersuchungsmethoden zur nachhaltigen Wirksamkeit modellhafter Anoxia-Behandlung gegen Insektenbefall an national bedeutsamen Kulturgütern der Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Projektträger

Rathgen-Forschungslabor Staatliche Museen zu Berlin
Schlossstr. 1 a
14059 Berlin
Telefon: 030/266427-120

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Inhalte der anwendungsorientierten Forschungsarbeiten sind die modellhafte Methodik und neuartige Verfahren zur Umweltverträglichkeit und des ressourcenschonenden Substanzerhalts bei der nachhalti-gen Bewahrung national wertvoller Kulturgüter sowie eine innovative Technologie zur Diagnostik und Qualitätssicherung bei Objektbehandlungen gegen Schädlingsbefall.
Museale Sammlungen sind ständig der Gefahr ausgesetzt, biogene Schädigungen zu erfahren. Unbe-achtet kann Schädlingsbefall einen Substanzverlust bis hin zur Zerstörung der Objekte verursachen. Im Integrated Pest Management (IPM) gilt es Verfahren zur Vermeidung, der Früherkennung und einer ge-zielten Vernichtung materialschädigender Organismen miteinander zu verbinden. Im Vordergrund stehen dabei physikalische und biologische Verfahren, die Schaderreger effizient und umweltschonend bekämpfen. Bei prophylaktischen oder kurativen Behandlungen musealer Objekte gegen Schädlingsbefall sind Methoden wichtig, die besonders materialschonend und rückstandsfrei durchgeführt werden können. Diesen Anforderungen wird eine Anoxia-Behandlung mittels Stickstoffgas gerecht, wobei der verbleibende Sauerstoffanteil, das Umgebungsklima und die Behandlungsdauer den Erfolg der Maßnahme beeinflussen. In Abhängigkeit von der Materialbeschaffenheit betroffener Objekte und den vorkommenden Schädlingsarten können die Behandlungszeit und die erforderliche Minimalkonzentration für Stickstoff sehr variabel sein. Im Projekt wurden die wirtschaftlich bedeutendsten Materialschädlinge in deren unterschiedlichen Entwicklungsstadien unter kontrollierten und im üblichen Museumsbetrieb reproduzierbaren Bedingungen mit Anoxia behandelt werden. Dabei wurden Dosis-Wirkungs-Parameter bei unterschiedlichen Klimabedingungen generiert. Zusätzlich wurde die Möglichkeit einer zerstörungsfreien Prüfung durch Radarsensoren entwickelt und im Praxiseinsatz erprobt. Die Anwendung dieser Technologie kann dem Nachweis der Aktivität eines Befalls und der Erfolgskontrolle von Anoxia-Behandlungen dienen. In der technischen Ausführung als handliches Kleingerät könnte UWB-Radardetektion von Schädlingsbefall Bestandteil von Routinearbeiten bei der Sammlungspflege werden

Übersicht

Fördersumme

215.530,00 €

Förderzeitraum

16.03.2015 - 30.11.2017

Internet

www.smb.museum/museen-und-einrichtungen/rathgen-

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Umweltkommunikation