Stopp dem Schilfsterben: europäisches Problem wird nun intensiv bekämpft

Heute offizieller Start - Suche nach Auswegen - Deutsche Bundesstiftung Umwelt gibt 532.000 Euro
Hamburg / Plön. Mit Beginn des kommenden Monats startet ein Wissenschaftlerteam mit der Ursachenforschung zum Schilfsterben an Europas Seen. Auf der Prinzeninsel in Plön gaben heute Schleswig-Holsteins Minister für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Dr. Christian von Boetticher, und Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU, Osnabrück), den Startschuss für das Projekt, das mit 532.000 Euro von der DBU unterstützt wird.

Rätsel des Röhrichtsterbens auf die Spur kommen

Forscher des Biozentrums Klein Flottbek der Universität Hamburg, des Ökologie-Zentrums der Universität Kiel und der Limnologischen Station der Technischen Universität München wollen gemeinsam dem Rätsel des Röhrichtsterbens auf die Spur kommen. Einigen Seen in Europa geht nämlich das Schilf aus. Wo früher hundert Hektar Schilf standen - beispielsweise am Großen Plöner See -, sind heute gerade mal zehn geblieben. "Eine Katastrophe für Wasservögel und Fische, denen Nahrung und Unterschlupf verloren geht", betont Brickwedde. Der Schilfrückgang sei vermutlich nicht nur auf hohe Nährstoffgehalte in den Gewässern, starke mechanische Belastungen und veränderte Wasserstände in den Seen zurückzuführen. Auch größere Wasservögel wie Graugänse fräßen bevorzugt junge Schilftriebe und könnten so die Schilfbestände schädigen. Die Renaturierung sei ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz und könne helfen, den Konflikt zwischen den Zielen des Vogel- und des Röhrichtschutzes zu lösen. Bislang werden Zäune eingesetzt, um Neuanpflanzungen von Schilf-Röhrichten zu schützen - nicht immer mit Erfolg.

Unterstützung von zahlreichen regionalen Partnern

Unterstützt von zahlreichen regionalen Partnern untersuchen die Wissenschaftler zunächst die Gründe für den Schilf-Rückgang am Beispiel der Seen der Holsteinischen Schweiz. Anschließend sollen verschiedene Methoden zum Schutz des Röhrichts und zu seiner Wiederansiedlung getestet werden.

Ansprechpartner zum Projekt (AZ 22961): Biozentrum Klein Flottbek der Universität Hamburg, Prof. Dr. Kai Jensen, Telefon 040/42816576, Telefax 040/42816565, E-Mail: Kai.Jensen@botanik.uni-hamburg.de; Dipl.-Geogr. Wiebke Schoenberg, Telefon 040/42816577, Telefax 040/42816565, E-Mail Wiebke.Schoenberg@ botanik.uni-hamburg.de.
Im September geht es los: Forscher des Biozentrums Klein Flottbek der Universität Hamburg, des Ökologie-Zentrums der Universität Kiel und der Limnologischen Station der Technischen Universität München wollen gemeinsam dem Rätsel des Röhrichtsterbens auf die Spur kommen.
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