Neue Technik macht’s möglich: umweltfreundlicher Strom aus Biomasse

Testphase für innovative Kleindampfturbine startet heute in Dresden - DBU fördert mit rund 577.000 Euro - Unterstützung der DREWAG
Dresden. Sie gehört zu den Hoffnungsträgern für umweltfreundliche Energieversorgung: die Biomasse. Doch während in Großanlagen aus Holz wahlweise Wärme oder Strom gewonnen wird, erzeugen Kleinanlagen fast ausschließlich Wärme. Der Grund: es fehlt an geeigneter und vor allem wirtschaftlicher Technik. In einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit über 577.000 Euro unterstützten Forschungsvorhaben hat die Technische Universität Dresden eine Lösung für das Problem gefunden. In Kooperation mit dem Dampfturbinenhersteller Kühnle, Kopp & Kausch (Frankenthal) und der niedersächsischen Firma RWE Piller (Osterode) haben die Forscher eine spezielle Dampfturbine für kleine Anlagen entwickelt, die direkt an einen Generator gekoppelt ist und so Strom erzeugt. Heute startet die Testphase im Heizwerk Dresden-Reick der Dresdener Stadtwerke (DREWAG).

Prototyp wird ab heute getestet

Unter Federführung des Instituts für Energietechnik und des Elektrotechnischen Instituts der TU Dresden ist ein Prototyp entstanden, der nun seine Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen soll. Dazu wird die Pilotanlage an ein Dampfnetz der Stadtwerke Dresden angeschlossen. "Ziel des Projekts ist eine praktikable, vergleichsweise günstige und wirkungsvolle Technik, die den Brennstoff ideal nutzt", so DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde.

Umweltschonender Strom

Doch wie wird aus Holz Strom? Zunächst wird das Holz verbrannt, um mit dieser Energie Wasser zum Kochen zu bringen. Mit dem dabei entstehenden Wasserdampf wird die neue Dampfturbine in Bewegung gesetzt, die schließlich einen elektrischen Generator antreibt: fertig ist der umweltschonende Strom.

Höhere Energieausbeute durch clevere Technik

Das Besondere an der Dresdener Dampfturbine: sie ist direkt an einen elektrischen Generator gekoppelt - ohne das sonst übliche Getriebe. Zudem ist ihre Drehzahl variabel, wodurch mehr Strom erzeugt werden soll. "Die neue Technik zeigt bislang sehr gute Ergebnisse und ist in der Fachwelt auf positive Resonanz gestoßen", sagt Brickwedde.

Ansprechpartner für weitere Informationen: DREWAG - Stadtwerke Dresden GmbH, Corynn Müller, Tel.: 0351/860-4929, corynn_mueller@drewag.de
Was in Großkraftwerken funktioniert, könnte bald auch im kleineren Maßstab klappen: die Umwandlung von Biomasse in Strom. Möglich machen soll es diese Kleindampfturbine, die direkt an einen Generator (im Bild blau) gekoppelt ist.
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