„Nachhaltiges Projekt in einer der ärmsten Regionen der Welt“

DBU fördert Caritas-Projekt im Senegal - Botschafter des Senegal nahm heute Förderbescheid entgegen

Osnabrück. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert ein Brunnenprojekt des Caritas-Stiftungsfonds „Menschen in Not im Senegal“ fachlich und finanziell mit 35.000 Euro. Der senegalesische Botschafter in Berlin, Momar Gueye, kam heute nach Osnabrück, um der DBU und dem Caritasverband für die Unterstützung zu danken.

Witte: „Projekt wird Schule machen“

Dr. Ulrich Witte, DBU-Abteilungsleiter für Umweltkommunikation und Koordinator für internationale Förderung bei der Stiftung, überreichte den Förderbescheid und unterstrich: „Brunnenanlagen sind in Afrika ein wichtiger Treffpunkt und Mittelpunkt für die Menschen. Für Frauen ist das Wasserholen oft die einzige Möglichkeit, das Haus zu verlassen und soziale Kontakte zu pflegen. Neu und damit modellhaft für die ganze Region ist die geplante eigenständige Stromversorgung des Brunnens durch ein Solarpanel, das den veralteten Dieselantrieb ersetzt. Das schützt die Umwelt, fördert das Soziale und ist obendrein ökonomisch, da die Stromkosten sinken – ein ausgesprochen praxisnahes und nachhaltiges Projekt in einer der ärmsten Regionen der Welt, das nach erfolgreichem Abschluss Schule machen kann.“

Persönliche Kontakte  ermöglichen Brunnenerneuerung

Helmut Buschmeyer, der seit vielen Jahren Hilfsprojekte im Senegal unterstützt, hat für den Caritas-Stiftungsfonds das Projekt federführend begleitet. Er erläuterte den Zusammenhang des Projektes. „Wasser ist im Senegal unglaublich wertvoll, weil es sehr knapp ist. In den Dörfern und kleinen Städten wird es mit Brunnen gefördert. Die Menschen holen es mit Hand- und Eselskarren ab.“ Buschmeyer hat seit Jahren Kontakt zu Vereinen in Bambey, einer Kleinstadt im Westen des Senegals. Bei einem seiner Besuche vor Ort erfuhr er, dass einer der Brunnen nur noch notdürftig funktionierte. Immer wieder fiel der Brunnen für ein oder zwei Tage aus. Die Folge: Rund 1.500 Menschen waren ohne Wasser. Buschmeyer brachte schnell einige seiner Kontakte zusammen. So entstand die Idee, dass der Brunnen modernisiert und mit einer Solaranlage versehen werden könnte. Der Vorteil: Die monatlichen Betriebskosten würden von aktuell ca. 450 Euro auf ca. 80 bis 100 Euro gesenkt und der Betrieb würde weniger anfällig für Störungen. Rückenwind erhielt er vom Caritas-Stiftungsfonds „Menschen in Not im Senegal“, der beim Osnabrücker Caritasverband angebunden ist. „Wir sind sehr froh, dass die DBU dieses Projekt großzügig unterstützt, denn es ist ein kleines und zugleich modellhaftes Signal, wie Entwicklungspartnerschaften aussehen können,“ bedankte sich der stellvertretende Caritasdirektor Günter Sandfort

Netzwerk der Caritas koordiniert Hilfe

Sandfort wies zugleich auf das internationale Netzwerk der Caritas hin, das solche Hilfsaktionen wesentlich erleichtert: „Um die ordnungsgemäße Abwicklung des Projektes zu gewährleisten, kooperieren wir mit dem regionalen senegalesischen Caritasverband in Thiés.“ Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 52.000 Euro. Für die noch bestehende Finanzierungslücke ist ein Förderantrag bei einer weiteren Institution gestellt worden. Der Caritas-Stiftungsfonds „Menschen in Not im Senegal“ fördert neben der Erneuerung des Brunnens weitere Projekte zur Gesundheitsversorgung, zur Bildung und zur allgemeinen Nothilfe im Senegal. Finanziert werden die Aktivitäten weitgehend durch Spenden.

DBU-Unterstützung für das Brunnenprojekt des Caritas-Stiftungsfonds „Menschen in Not im Senegal“ (v.l.): Franz-Peter Heidenreich (DBU), Botschafter-Ehefrau Safietou Sow Gueye, Helmut Buschmeyer, Initiator und "Motor" des Projektes, der senegalesische Botschafter in Berlin, Momar Gueye, Dr. Ulrich Witte (DBU) und Günter Sandfort, stellvertretender Caritasdirektor.
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