Innovative Holzbauten für eine lebenswerte Zukunft

DBU: Nur ein Drittel des jährlichen Holzeinschlages ausreichend für sämtliche Neubauten

Berlin. „Laut Experten müssen in den kommenden Jahren weltweit mehr als eine Milliarde Häuser gebaut werden, wenn die Not der von Armut, Migration, Umweltverschmutzung oder Krieg bedrohten Menschen gelindert werden soll. Ich bin überzeugt: Es wird nicht ohne massiven Einsatz nachwachsender Rohstoffe gehen!“ sagte Dipl.-Ing. Sabine Djahanschah, Expertin für Klima- und ressourcenschonendes Bauen bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) anlässlich der Ausstellungseröffnung „Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft“ im Martin-Gropius-Bau in Berlin. Das wissenschaftliche Konzept der Planetaren Leitplanken zeige, wie groß der Einfluss des Menschen auf die Umwelt sei. Teilweise seien die Belastungsgrenzen der Erde bereits überschritten. Doch, so Djahanschah: „Noch haben wir Menschen es in der Hand, die aus dem Ruder gelaufenen Prozesse umzukehren und innerhalb gesicherter Handlungsspielräume zu bleiben.“ Es gehe dabei nicht um „eine Rolle rückwärts“, sondern es geht um Fortschritt und um Innovationen.

Holz im Bau wichtig für Klima- und Ressourcenschutz

Für eine zukunftsfähige Entwicklung werde Holz im Bauwesen sowohl beim Klima- als auch beim Ressourcenschutz eine zentrale Rolle spielen. Bäume würden beim Wachsen das Klimagas Kohlendioxid (CO2) binden. Werde das Holz für den Bau verwendet, und zwar langfristig, gelange das so gebundene CO2 nicht zurück in die Atmosphäre. Holzgebäude, wie sie in der Ausstellung gezeigt werden, sparen auf diese Weise verglichen mit einem konventionellen Bau rund 70 Prozent Treibhausgase ein. Das bedeute einen immensen Beitrag zum Klimaschutz. Die wissenschaftlichen Arbeiten zur Ausstellung, die fachlich und finanziell von der DBU gefördert wurde, belegen, dass bereits ein Drittel des jährlichen Holzeinschlages in Deutschland ausreichen würde, um hier sämtliche Neubauten in Holzbauweise entstehen zu lassen. Zudem ersetze Holz andere Baustoffe, die nicht auf nachwachsenden Rohstoffen basierten, und sei deshalb für den Ressourcenschutz wichtig.

Alleinstellungsmerkmal: Wald-, Forst-, Rohstoff- und Ökologieaspekte

Die Inhalte des Ausstellungskonzeptes würden auf Forschungsergebnissen, modellhafte Holzbauten und bildungspädagogischen Präsentationen basieren. Djahanschah: „Bemerkenswert finde ich – und das ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal –, wie es den Ausstellungsmachern gelungen ist, Wald-, Forst-, Rohstoff- und Ökologieaspekte einzubinden.“ Die öffentlichkeitswirksame und gestalterisch hochwertige Ausstellung, aber auch der zugehörige Katalog seien damit wichtige Meilensteine in der Bewusstseinsbildung.

Schirmherrin der Ausstellung „Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft“ ist Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Veranstalter der Ausstellungseröffnung ist die Technische Universität München in Kooperation mit dem Deutschen Architektur Zentrum DAZ in Berlin. Gezeigt wird die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau in Berlin vom 21. Oktober 2016 bis 15. Januar 2017.

 

Waren bei der Ausstellungseröffnung dabei: Dipl.-Ing. Sabine Djahanschah (mittig), Expertin für Klima- und ressourcen-schonendes Bauen bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, gemeinsam mit anderen Besuchern in der neuen Ausstellung „Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft“ im Martin-Gropius-Bau in Berlin.
©
Attraktives Beispiel für Bauen mit Holz: Das energetisch sanierte Wohnquartier an der Hamburger Bebelallee bietet doppelt so viel Wohnfläche mit halb so viel CO2-Ausstoß pro Jahr.
© Treehouses Bebelallee Hamburg | Foto: Hagen Stier

Medien & Infos