Erweiterung des Urwildpferde-Geheges im DBU Naturerbe Tennenlohe

Ausweitung der Pflege der artenreichen Sandmagerrasen des ehemaligen Schießplatzes

Tennenlohe. Die DBU Naturerbe, eine Tochter-GmbH der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), begrüßte heute gemeinsam mit Vertretern der Regierung Mittelfranken, der Deutschen Bahn, der Unteren Naturschutzbehörde Erlangen-Höchstadt, des Bundesforstbetriebes Reußenberg und des Landschaftspflegeverbandes Mittelfranken (LPV) den Baustart des neuen "Urwildpferde"-Geheges im Naturschutzgebiet Tennenloher Forst.

Mit dem neuen Beweidungs-Areal für Przewalski-Pferde soll die Arten- und Strukturvielfalt auf weiteren Sandmagerrasenflächen des ehemaligen Schießplatzes erheblich verbessert werden.

Gemeinsame Verwirklichung durch viele Akteure

Finanziert wird die neue Umzäunung als landschaftspflegerische Begleitmaßnahme aus einem Verkehrsprojekt der Deutschen Bahn. Laut Sprecher Frank Kniestedt diene die Gehege-Erweiterung dem Ausgleich von Eingriffen in die Natur durch den Ausbau der Bahnstrecke von Nürnberg nach Berlin. An der Verwirklichung des neuen Beweidungsprojektes seien die DBU Naturerbe GmbH, ab Sommer 2010 neuer Eigentümer des Naturerbes Tennenlohe, der Bundesforstbetrieb als Betreuer vor Ort, die zuständige Naturschutzbehörde und der LPV als Betreuer der Wildpferde im Naturschutzgebiet beteiligt.

Przewalski-Pferde als Landschaftspfleger im DBU Naturerbe Tennenlohe
© Norbert Rosing

 „Wir begrüßen die Erweiterung des Wildpferdegatters, das unsere Naturschutzziele im Naturerbe Tennenlohe maßgeblich unterstützt“, sagte René Krawczynski, zuständig für das Offenlandmanagement der DBU Naturerbe GmbH. „Wir streben an, die Vielfalt und den Reichtum an heimischen Tier- und Pflanzenarten im Tennenloher Forst langfristig zu erhalten“.

Neben der Entwicklung von neuer „Wildnis“ in den Waldbeständen und dem Schutz von Feuchtbiotopen stünden vor allem der Erhalt und die Verbesserung der Qualität und Ausdehnung wertvoller, offener Lebensräume für bedrohte Arten, wie den Ziegenmelker, im Vordergrund. Die Beweidung durch die Przewalski-Pferde sei dazu bestens geeignet. „Zudem machen die Tiere das Gebiet noch attraktiver für Besucher, welche hier die Schönheit des Naturerbes erleben können“, freute sich Krawczynski.

Das DBU Naturerbe Tennenlohe
© Norbert Rosing

Dieser Auffassung ist auch Verena Fröhlich vom LPV, der das Beweidungsprojekt mit Urwildpferden im Jahr 2003 initierte und es seitdem als Projektträger vor Ort betreut. „Die vierbeinigen Landschaftspfleger erfüllen ihre Aufgabe hervorragend“, bestätigte Fröhlich. Sie verhinderten seit sieben Jahren effektiv eine Verbuschung und leisteten so einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt der wertvollen Sandmagerrasen und gefährdeten Arten.

„Als Gebietsbetreuerin erlebe ich zudem bei meinen Führungen und täglich im Gelände, mit welch großen Interesse und Sympathie den Wildpferden seitens der Besucher begegnet wird“, so Fröhlich. Der Ausdruck „Zugpferde für den Naturschutz“ sei in diesem Fall also wörtlich zu nehmen.

Entmunitionierung vor Gehege-Erweiterung

Aufgrund der militärischen Vergangenheit des Gebietes ist vor der Errichtung des neuen Zaunes eine Kampfmittelberäumung nötig. Erste Maßnahmen durch die Firma EMC konnten heute bereits beobachtet werden. Ein weiterer Vorteil der Beräumung: ähnlich wie beim ersten Gatter werde es laut LPV sichere Wege für Besucher entlang des Pferdegeheges geben.

Im Tennenloher Forst findet der gefährdete Ziegenmelker eine Zuflucht
© Rolf Trummer

Ansprechpartner für Fragen zum DBU Naturerbe Tennenlohe:

Dr. René Krawczynski, Dr. Christoph Abs, DBU Naturerbe GmbH

Jens-Eckhard Meyer, Bundesforst, Telefon: 095 05 - 80 38 55

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