Moorschutz im Daubaner Wald

DBU Naturerbe und Freistaat Sachsen kooperieren zur Optimierung des Grundwasserstandes

Dauban. Jahrhundertelang haben Menschen mithilfe von Gräben Böden und Moore entwässert, dabei hat gerade die Trockenheit der vergangenen Jahre gezeigt, wie wichtig es ist, Wasser in der Landschaft zu halten. Auf der DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald werden derzeit an 48 Standorten Entwässerungsgräben teilweise verschlossen, damit sie nicht länger Wasser aus der Naturerbefläche ableiten. „Wir wollen den natürlichen Wasserhaushalt auf der Fläche wiederherstellen, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, aber insbesondere auch um den selten gewordenen Lebensraum für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten“, so Susanne Belting, Fachliche Leitung im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Moorschutz ist Klima- und Naturschutz

Im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte wurden zunehmend staunasse Böden und Moore über Gräben entwässert, um sie land- oder forstwirtschaftlich zu nutzen. Folglich blieben nur wenige Wasserreserven in der Landschaft zurück. „Durch die außergewöhnliche Dürre der letzten Jahre sind die Feuchtlebensräume und Moore im Daubaner Wald teilweise stark ausgetrocknet und die lokalen Grundwasserverhältnisse beeinträchtigt“, erklärt Tobias Leikauf, wissenschaftlicher Mitarbeiter im DBU Naturerbe. Doch mit Wasser gesättigte Böden, wie die wertvollen Torfböden, können dauerhaft viel Kohlenstoff im Boden speichern. Auch im Daubaner Wald fließt Wasser über teils tiefe Gräben ab und beeinträchtigt die noch verbliebenen Feuchtlebensräume mit ihren typischen und spezialisierten Tier- und Pflanzenarten. „Im Daubaner Wald drehen wir die Uhr nun zurück. Gefördert durch das Land Sachsen wollen wir Entwässerungsgräben auf der rund 3.200 Hektar großen DBU-Naturerbefläche verschließen, um Feucht- und Moorlebensräume zu fördern“, so Leikauf, der das Wiedervernässungsprojekt betreut. Die Maßnahmen sind mit dem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie den Unteren Wasserbehörden der Landkreise Görlitz und Bautzen abgestimmt und wurden zusammen mit dem Bundesforstbetrieb Lausitz geplant, der auch die Umsetzung vor Ort koordiniert.

DBU Naturerbe will Wasser im Daubaner Wald halten

Die bestehenden Grabensysteme werden mit lokalem Bodenmaterial verfüllt, um das nötige Wasser wieder in der Landschaft zu halten. An 48 Standorten verschließt ein Bagger dafür die Gräben entweder vollständig mit Plomben oder verzögert den Wasserabfluss durch Anhebung der Grabensohle mit Erdmaterial. „Schön wäre es, wenn sich das Wasser in den verschlossenen Gräben anstaut und bis in den Sommer hinein dort hält. Dann dürften die Moor- und Feuchtlebensräume über das Jahr gesehen hoffentlich ausreichend mit Wasser versorgt sein“, so Leikauf. Zeigen sich in den nächsten Jahren dann typische Pflanzenarten, wie die Braun-Segge, Wollgräser, Sumpf-Porst oder sogar der fleischfressende Sonnentau, entwickeln sich die Lebensräume in die gewünschte Richtung und die Böden speichern wieder mehr Wasser.

Die Maßnahmen auf der DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Teils tiefe GrĂ€ben leiteten jahrhundertelang Wasser aus der DBU-NaturerbeflĂ€che Daubaner Wald, um sie land- oder forstwirtschaftlich zu nutzen. Diese werden nun an 48 Standorten teilweise verfĂŒllt.
© Tobias Leikauf/DBU Naturerbe
Ziel Moorschutz: Zeigen sich in den nĂ€chsten Jahren dann sumpfartige, feuchte Landschaften mit Braun-Segge oder Torfmoos, entwickeln sich die LebensrĂ€ume auf der DBU-NaturerbeflĂ€che Daubaner Wald in die gewĂŒnschte Richtung.
© Tobias Leikauf/DBU Naturerbe
Mit Wasser gesÀttigte Böden, wie die wertvollen Torfböden, können dauerhaft viel Kohlenstoff im Boden speichern.
© Tobias Leikauf/DBU Naturerbe

Medien & Infos