DBU aktuell Nr. 7 | 2022

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) würdigt in diesem Jahr herausragende Leistungen für Klima und biologische Vielfalt mit dem Deutschen Umweltpreis. Er ist mit insgesamt 500.000 Euro einer der höchstdotierten Umweltpreise in Europa. Zudem wird bei dieser 30. Preisverleihung ein Ehrenpreis über insgesamt 20.000 Euro vergeben. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht die Ehrungen am Sonntag, 30. Oktober, in einem Festakt in Magdeburg.

Den Deutschen Umweltpreis 2022 teilt sich das Ingenieur-Gespann Friedrich Mewis (79), Berater für Reeder, Werften und Schiffbau-Zulieferer, und Dirk Lehmann (58), Geschäftsführer der Becker Marine Systems GmbH, mit dem Biologen Dr. Christof Schenck (60), Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Der Ehrenpreis geht zu gleichen Teilen an Myriam Rapior (26) vom Umweltverband BUND und Kathrin Muus (28) als Vertreterin der Landwirtschaft.

Der Becker Mewis Duct – ein Gewinn für die Schifffahrt

Mit Erfindergeist und unternehmerischem Wagemut haben die Diplom-Ingenieure Friedrich Mewis und Dirk Lehmann die Schifffahrt weltweit revolutioniert. Denn durch den sogenannten Becker Mewis Duct wurden seit Markteinführung 2008 nicht nur Millionen Tonnen Schweröl eingespart, sondern auch rund zwölf Millionen Tonnen klimaschädliches Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) vermieden. „Der Becker Mewis Duct ist ein Gewinn für die Schifffahrt, denn dadurch wird Brennstoff eingespart und somit auch Energie. Vor allem aber wird die Umwelt geschont, weil die Belastung mit Treibhausgasen sinkt“, würdigte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde die Preisträger.

Ging es Mewis und Lehmann anfangs um die Verbesserung von Rudern für Containerschiffe, intensivierten beide ab 2007 ihre Kooperation, um die Effizienz bei großen, langsamen Schiffen zu steigern – von Tankern über Massengutfrachter bis hin zu Containerschiffen. Mewis‘ Idee: verschiedene, bereits bekannte Komponenten zu kombinieren. Der Becker Mewis Duct war geboren. Er ist eine hydrodynamische energiesparende Vordüse, die zwischen Schiff und Schraube eingebaut wird. Bis zu 60 Tonnen schwer, bis zu sieben Meter im Durchmesser. Lehmann glaubte an diese Erfindung und trieb sie voran. Die Funktion des Ductes erklärt er für Laien so: „Ein Schiff ist wie ein Schuhkarton, der durchs Wasser geschoben wird. Vorne gibt’s eine Welle und hinten weiß das Wasser nicht, wohin es soll.“ Dieses „Nachstromfeld“ nahm Mewis ins Visier. Lehmann: „Als ob man einen Joghurtbecher quer durchschneidet und als Trichter hinter den Karton setzt – und vor den Propeller. Das Wasser wird gebündelt.“

Visionär, der die Hotspots der Artenvielfalt bewahren will

Gigantische Wildnisgebiete vor menschlichem Eingriff zu schützen und zu bewahren, dafür kämpft der Biologe Dr. Christof Schenck (60) seit Jahrzehnten erfolgreich. Sein Engagement gilt besonders dem Schutz riesiger Nationalparks in den tropischen Regenwäldern Amazoniens, des Kongobeckens und Südostasiens. Schenck will die Hotspots der Artenvielfalt langfristig vor dem Zugriff wirtschaftlicher Interessen bewahren und gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung und finanzielle Absicherung der Bevölkerung vor Ort gewährleisten. „Dr. Christof Schenck lebt vor, wie man mit jahrzehntelangem konsequenten Wildnisschutz die gegenwärtigen globalen Krisen – Artensterben und Klimawandel – eindämmen kann. Letzte große Wildnisrefugien zu schützen, hilft nicht nur vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, sondern auch uns Menschen“, sagte Bonde in seiner Würdigung.

Unter Schenck als Geschäftsführer ist die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) zu einer international angesehenen Organisation mit weltweit mehr als 1.200 Mitarbeitenden angewachsen. Die ZGF engagiert sich mit 31 Schutzprojekten in 18 Ländern auf vier Kontinenten. Bezeichnend ist laut Bonde „Schencks Mut, in großen Dimensionen zu denken und zu handeln“. Schenck sei ein „unbeirrbarer Visionär, der das Weltnaturerbe langfristig für kommende Generationen erhalten will. Mit Argumenten und viel Leidenschaft gewinne er finanzkräftige Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik und Gesellschaft. Schenck unterstreicht: „Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, wie entscheidend enge und gute Partnerschaften für den zuverlässigen Schutz von Nationalparken sind – vor allem in krisengebeutelten Regionen.“

Brückenbauerinnen zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz

Lange Zeit haben anscheinend unüberwindbare Konflikte die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz geprägt. Myriam Rapior vom Umweltverband BUND und Kathrin Muus als Vertreterin der Landwirtschaft haben gezeigt, dass es auch anders geht: Sie entwarfen für die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) gemeinsam die Vision einer ökologischen, sozial nachhaltigen und zugleich ökonomisch tragfähigen Agrarwirtschaft. Die Zukunftskommission Landwirtschaft wurde im Juli 2020 von der damaligen Bundesregierung einberufen. Hauptaufgabe des Gremiums: Empfehlungen für Wege zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft zu erarbeiten. Im Juli 2021 legte die ZKL ihren Abschlussbericht vor. „Frau Muus und Frau Rapior haben festgefahrene Konflikte überwunden und Brücken zwischen Umwelt und Agrarwirtschaft gebaut“, stellt Bonde heraus. Der Abschlussbericht sei maßgeblich durch die konstruktive Zusammenarbeit der Ehrenpreisträgerinnen zustande gekommen und habe „entscheidend zu einem Einigungsprozesses beigetragen“. „Wir haben unsere und andere Jugendverbände eingebunden und um Meinungen gebeten“, sagt Rapior. Daraus sei ein gemeinsames Zukunftspapier entstanden. Und Muus ergänzt: „Unser Zukunftsbild führte bei vielen zur Einsicht, dass eine tiefgreifende Transformation der Agrar- und Ernährungswirtschaft für Landwirte, Nutztiere sowie für Umwelt und Klima unverzichtbar ist.“

Die Preisverleihung und das Symposium am Vortag werden als Livestream auf dem YouTube-Kanal der DBU übertragen. Die entsprechenden Links und alle aktuellen Informationen zur Preisverleihung finden Sie unter www.dbu.de/umweltpreis und in unserem Umweltpreis-Blog: www.dbu.de/umweltpreis-blog/

Träger des Deutschen Umweltpreises 2022 der DBU: Die beiden Ingenieure Friedrich Mewis (oben links) und Dirk Lehmann sowie der Biologe Christof Schenck. Myriam Rapior (links) und Kathrin Muus erhalten einen Ehrenpreis.
© Collage: Birgit Stefan, Fotos: Pohlmann (DBU); Schröer/ ZGF, Prof. Dr. Markus Große Ophoff (DBU),
Der Becker Mewis Duct mit Dirk Lehmann (links) Friedrich Mewis.
© Hella Eilmes-Mewis
Perfektes Trinkwasser: Christof Schenck trinkt aus einem Lianenstamm in den Tepui-Bergen des Chiribiquete-Nationalparks in Kolumbien.
© Daniel Rosengren_ZGF

In den vergangenen zehn Jahren sind in den EU-Mitgliedstaaten hunderttausende Hektar Urwälder und Naturwälder, also durch Nutzungen kaum veränderte Wälder, zerstört worden. Und das, obwohl der Schutz dieser Wälder ein primäres Ziel der EU ist. Rund zwei Drittel der Urwälder der gemäßigten Zonen liegen in den rumänischen Karpaten.

Illegale Einschläge ein großes Problem

Ursachen für ihre Zerstörung sind neben der intensiven Holznutzung und der Klimaerwärmung vor allem fehlendes politisches Engagement und Interesse am Schutz der Urwälder. Mit dem EU-Beitritt Rumäniens im Jahr 2007 folgten massive Abholzungen durch ausländische Holzkonzerne – möglich gemacht durch einen häufig nur in der Theorie bestehenden Schutzstatus. Vor allem illegale Einschläge sind ein großes Problem. „In den Karpatenwäldern laufen derzeit fast rund um die Uhr Motorsägen. Denn in der Debatte um Klimaschutz und Förderung erneuerbarer Energien wird jede stoffliche und thermische Verwendung von Holz als vermeintlich klimaneutraler Rohstoff und Energieträger häufig pauschal als sinnvoll propagiert“, so Rainer Luick, Professor an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg.

Nachhaltige Wertschöpfung aus Urwäldern

Luick setzt sich mit seinem Projektteam schon seit rund zehn Jahren für den Schutz des europäischen Naturerbes ein. Die Forschenden wollen herausfinden, welchen Beitrag die europäischen Urwälder als Lebensraum für den Biodiversitätsschutz und als Kohlenstoffsenken für den Klimaschutz leisten. Mit den Ergebnissen wollen sie Impulse und Best-Practice-Empfehlungen erarbeiten. Im aktuellen, von der DBU und der Heidehof Stiftung geförderten Projekt „UrwaldVerantwortung“ soll gezeigt werden, dass die oft privaten und kommunalen Eigentümer von Urwäldern auch über die Nichtnutzung Einkommen erzielen können. Eine nachhaltige Wertschöpfung aus den Urwäldern ist beispielsweise über sanften Tourismus möglich, oder indem die riesigen Kohlenstoffvorräte monetarisiert werden, die in der lebenden und toten Biomasse und im Boden gespeichert sind. In mehreren Regionen werden gemeinsam mit rumänischen Partnern derzeit konkrete Visionen entwickelt.

DBU fördert Biodiversität in Mittel- und Osteuropa

Über den Schutz der Urwälder hinaus engagiert sich die DBU mit weiteren Projekten in Rumänien. DBU-Referent Dr. Alexander Bittner erklärt, warum: „Die Länder Mittel- und Osteuropas sind von internationaler Bedeutung für den Biodiversitätsschutz. Insbesondere Rumänien ist ein absoluter Hotspot, in dem auf europäischer Ebene bedrohte Lebensräume und Arten noch vorhanden sind und bewahrt werden können. Neben den Urwäldern sind Hutewälder in Transsylvanien oder extensive Graslandschaften in den Westkarpaten Beispiele hierfür. Die DBU unterstützt die Bewahrung und nachhaltige Entwicklung derartiger Biodiversitäts-Hotspots nicht nur in Rumänien mit einem eigenen Schwerpunkt innerhalb der internationalen Förderung. Dabei geht es auch darum, wie diese wertvollen Landschaften im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung dauerhaft gesichert werden – zum Beispiel über nachhaltigen Tourismus oder neue Wertschöpfungsmodelle in der Landnutzung.“

Publikation zum Thema Rumänische Urwälder unter: https://www.blnn.de/pdfs/BLNN_BD_24-2021-UrwaelderEuropas.pdf

Weitere Informationen zum DBU-Förderschwerpunkt „Bewahrung von Biodiversitäts-Hotspots in Mittel- und Osteuropa durch nachhaltige regionale Entwicklung“ finden sich hier.

AZ 37524/01

Naturschutz entlang des Grünen Bandes: Dazu gehören unter anderem der Biodiversitäts-, Klima- und Gewässerschutz, die ökologische Landwirtschaft sowie die Erholung und der Tourismus.
© Foto: T. Hartel

Die mit dem Deutschen Umweltpreis 2022 ausgezeichnete Entwicklung des Becker Mewis Ductes bewirkt, dass große Schiffe ihren Treibstoff effizienter ausnutzen können. Doch wie lässt sich der Schiffsantrieb selbst ökologischer gestalten? Dazu förderte die DBU in den vergangenen Jahren verschiedene Projekte, die auf eine in der Schifffahrt altbekannte Kraft setzen: den Wind.

Flettner-Rotoren für E-Ship 1

Allerdings wird der Wind hier nicht durch Stoffsegel eingefangen, sondern durch rotierende Metallzylinder, die an Schornsteine erinnern – sogenannte Flettner-Rotoren. Diese Zylinder werden von Elektromotoren angetrieben und erzeugen aufgrund eines physikalischen Effekts durch den vorbeistreichenden Wind Schub. Vier derartige Rotoren besitzt das DBU-geförderte Frachtschiff E-Ship 1 der Firma Enercon, Aurich. Es ging im Jahr 2010 auf Jungfernfahrt und fährt heute unter der Regie der Reederei Auerbach. Gegenüber einem vergleichbaren Transportschiff erreicht E-Ship 1 einen Verbrauchsvorteil von bis zu 25 Prozent.

Neue Generation von Segelrotoren

Doch es geht noch effizienter: Die Innoven GmbH, Bremerhaven, entwickelte in zwei DBU-Projekten eine neue Generation von Segelrotoren. Mit Hilfe von CFD-Berechnungen wurde ein optimiertes Rotorprofil erarbeitet und der Antriebsleistungsbedarf des Rotors gesenkt, sodass er bei gleichen Windbedingungen etwa 30 Prozent an Treibstoff gegenüber einem herkömmlichen Flettner-Rotor einsparen kann. Das neue System ist vollkommen automatisierbar und wartungsarm, d.h. es erfordert keinen zusätzlichen Personaleinsatz. Anhand von im Projekt ermittelten Konstruktionsdaten für einen Prototyp erfolgte eine wirtschaftliche Bewertung. Es zeigte sich, dass es technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, die neuen Segelrotoren auf Frachtschiffen einzusetzen – insbesondere auf längeren Fahrtrouten.

Dirk Schötz, Leiter des DBU-Energiereferats, unterstreicht: „Angesichts der Herausforderungen des Klimaschutzes können alternative Schiffsantriebe einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten. Hier ist gleichermaßen die Kreativität der Entwickler und Innovationskraft der Unternehmen gefragt.“  

Mehr zum E-Ship 1 findet sich in einem Video von 3sat im Youtube-Kanal der Reederei Auerbach

AZ 25741, AZ 29668 (zum Abschlussbericht), AZ 32795 (zum Abschlussbericht)

Windkraft: Der Wind wird hier nicht durch Stoffsegel eingefangen, sondern durch rotierende Metallzylinder, die an Schornsteine erinnern – sogenannte Flettner-Rotoren.
© Von kaʁstn Disk/Cat – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13290998

Vor welchen Herausforderungen stehen Klimawissenschaft und Denkmalpflege? Das wird am 15. September ab 10 Uhr bei einer digitalen Veranstaltung diskutiert. Die diesjährige Folgeveranstaltung des deutschen Experten-Workshops zur Unterstützung des UNESCO-ICOMOS-IPCC-Treffens zu Kultur, Kulturerbe und Klimawandel hat zum Ziel, Klima- und Kulturerbe-Expertinnen und Experten aus mehreren deutschen Forschungseinrichtungen zusammenzubringen.

Aktueller Wissensstand über Kulturerbe und Klimawandel

Das Treffen soll einen Überblick über die drei in Auftrag gegebenen White-Papers des International Co-Sponsored Meeting on Culture, Heritage, and Climate Change (ICSM CHC) geben, das im vergangenen Dezember stattgefunden hat. Diese Papiere sammeln den aktuellen Wissensstand über Kulturerbe und Klimawandel, in Bezug auf Wissenssysteme, Auswirkungen und Lösungen. Durch die Präsentation dieser Ergebnisse soll aufgezeigt werden, wie diese Erkenntnisse für den deutschsprachigen Raum von Bedeutung sein könnten.

Anmeldung zur digitalen Veranstaltung hier.

Mehr zum Programm hier.

Herausforderungen für Klimawissenschaft und Denkmalpflege: internationale Expertinnen und Experten diskutieren am 15. September darüber.
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Unter dem Titel „Bilanz und Perspektive“ findet am Donnerstag, 15. September von 13:00 bis 16:00 Uhr, die hybride Abschlusskonferenz des Projekts nachhaltig.digital statt. Das Projekt ist 2018 mit der Vision gestartet, die Digitalisierung zum besten Instrument für eine nachhaltige, lebenswerte Zukunft zu machen. Mit und für den Mittelstand sucht die Kompetenzplattform für Nachhaltigkeit und Digitalisierung von DBU und B.A.U.M. e.V. nach digitalen Antworten für eine nachhaltige Entwicklung. In Anbetracht einer digitalen Zukunft und der voranschreitenden Klimakrise stehen Unternehmen nach wie vor, vor der Frage: Wie kann ich einen nachhaltigen und digitalen Wandel initiieren und wo muss ich anfangen?

Daher liegt der Schwerpunkt der Veranstaltung nicht nur auf der Reflexion der vergangenen Jahre, sondern vor allem darauf aufzuzeigen wie nachhaltig.digital in den neuen Projekten und Aktivitäten der DBU und B.A.U.M. weiterentwickelt wird. Weiter werden die die kommenden Trends in den nächsten Jahren besprochen, die die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung beeinflussen werden. Diskutieren Sie entweder vor Ort in Osnabrück oder online mit.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Mehr Informationen zur Anmeldung und zum Programm: nachhaltig.digital/blog/1764

Unter dem Titel „Bilanz und Perspektive“ findet am Donnerstag, den 15. September von 13 bis 16 Uhr, die hybride Abschlusskonferenz des Projekts nachhaltig.digital statt.
© nachhaltig.digitial

Wie können Klima- und Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Grundrechte im digitalen Zeitalter verwirklicht werden? Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertreten aus dem Umwelt- und Gerechtigkeitsaktivismus, aus Technik, Politik und Wirtschaft will die Bits & Bäume-Konferenz 2022 vom 30. September bis 2. Oktober 2022 konkrete Lösungen für diese Fragen finden. Es geht darum, politische Strategien zu diskutieren und über Best-Practice-Beispiele voneinander zu lernen. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde wird am 1. Oktober um 17:00 Uhr einen Vortrag zum Thema "Nachhaltigkeit und Digitalisierung" im Mittelstand halten.

Hier geht es zum Programm: bits-und-baeume.org/konferenz-2022/programm/

Wie die Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung in Schulen zusammengedacht werden können, darum dreht sich das parallele Weiterbildungsfestival „Bildung, Bits und Bäume“ – es richtet sich an alle, die Lehren und Lernen neugestalten wollen.

Wie können Klima- und Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Grundrechte im digitalen Zeitalter verwirklicht werden? Das wird bei der Bits und Bäume Konferenz diskutiert.
© Bits&Bäume

Am 19. und 20. Oktober 2022 findet auf dem Gelände der Messe Karlsruhe der 11. KONGRESS BW, der Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress des Landes Baden-Württemberg, statt. Der KONGRESS vernetzt alljährlich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden.

Die DBU ist wieder dabei, diesmal mit dem Forum 13 „Circular Economy: Impulse und innovative Lösungen für die Textilbranche“ am Donnerstag, 20. Oktober, 14:15 bis 15:30 Uhr.

Mehr zum Forum lesen Sie unter: https://www.kongress-bw.de/circular-economy-impulse-und-innovative-loesungen-fuer-die-textilbranche.

Mehr zu Programm und Anmeldung unter: https://www.kongress-bw.de/. Die Teilnahme am KONGRESS ist kostenlos.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt trauert um den russischen Friedensnobelpreisträger und letzten Staatspräsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow. Er starb am 30. August im Alter von 91 Jahren. 2010 zeichnete ihn die DBU mit ihrem Ehrenpreis aus. „Zeit seines Lebens hat Michail Gorbatschow sich sein herausragendes Engagement für mehr Menschlichkeit und Umweltschutz bewahrt. Dafür ist er damals von der DBU ausgezeichnet worden“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.

Entscheidenden Wegbereiter für die deutsche Einheit

Gorbatschow war einer der entscheidenden Wegbereiter für die deutsche Einheit und für eine friedlichere Welt. Als Gründer und Vorsitzender der Organisation „Green Cross International“ habe Gorbatschow sich für Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Umweltbildung eingesetzt. „Das zeugt von unglaublicher umwelt- und klimapolitischer Weitsicht. Die Themen sind heute aktueller denn je“, so Bonde.

Weitere Informationen in unserer Pressemitteilung.

Im Alter von 91 Jahren verstorben: Michail Gorbatschow, letzter Präsident der Sowjetunion und Friedensnobelpreisträger. Die DBU verlieh ihm 2010 ihren Ehrenpreis für „Menschlichkeit und Umweltschutz“. Foto: © Gorbatschow-Archiv
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Holz als Klimaschützer im Bausektor? Über diese Zukunftsfrage diskutierten DBU-Generalsekretär Alexander Bonde und DBU-Referatsleiterin Sabine Djahanschah mit dem Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, in der Reihe "DBUgoesBrussels" am 31. August.

In seiner einleitenden Keynote rief Schellnhuber zur globalen Bauwende auf. Es brauche ein neues Bauwesen, das auf nachwachsende Rohstoffe setzt, so der ehemalige Umweltpreisträger. Denn die Rechnung sei simpel: „Wenn ein Baum wächst, nimmt er Kohlendioxid auf. Bauen wir daraus ein Haus, wird nicht nur klimaschädlicher Stahlbeton substituiert, sondern auch CO2 langfristig gespeichert.“

Einsparpotenzial durch Nutzung von altem Gebäudebestand

DBU-Generalsekretär Bonde hob hervor, welche zentrale Rolle das Bauwesen mit seinem enormen Rohstoff- und Ressourcenbedarf für die Zukunft spielt. So komme Holz als nachwachsendem Rohstoff eine besondere Bedeutung bei der nachhaltigen Transformation des Bausektors zu. Deshalb fördert die DBU unter anderem in der Hamburger Hafencity den Bau des höchsten Holzhochhauses Deutschlands. Das Einsparpotenzial durch die Nutzung des alten Gebäudebestands sei jedoch nicht zu vernachlässigen, betonte Sabine Djahanschah. Für ein klimaneutrales Bauwesen müsse „die umfassende Kreislaufwirtschaft zur Leitidee werden“.

Weitere Informationen zur Veranstaltung in unserer Pressemitteilung.

Holz als Hoffnungsträger und Klimaschützer im Bausektor: Über diese Zukunftsfrage diskutierten in der Reihe "DBUgoesBrussels" (v. l.): DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, DBU-Referatsleiterin Sabine Djahanschah, Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber, Moderatorin Katrin Pribyl sowie Claus-Peter Appel, der stellvertretende Leiter der Landesvertretung Hessen bei der Europäischen Union.
© Klaus Jongebloed/DBU

Zum 1. August ist Dr. Reinhard Stock vom DBU-Referat Naturschutz in den Ruhestand gegangen. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde würdigte ihn als „personifizierte Fachkompetenz für Naturschutz, Agrarlandschaft und Forstwirtschaft“ und lobte vor allem seine Fähigkeit zur „heiteren Gelassenheit, wenn’s richtig brennt“.

Stock begann am 15. April 1993 bei der Stiftung, wo er zunächst für das Thema Umweltplanung zuständig war, bevor er sich ab 2002 der Naturschutzförderung widmete. Darüber hinaus wirkte er im DBU-Stipendienprogramm mit und hat „maßgeblich den Aufbau der DBU Naturerbe GmbH koordiniert“, so Bonde. „Es ist eine tolle Leistung, die Sie für die ganze Stiftung erbracht haben.“

Zum 1. August ist Dr. Reinhard Stock vom DBU-Referat Naturschutz in den Ruhestand gegangen.
© DBU

Der Jahresbericht des DBU Naturerbes für 2021 ist nun erschienen und wirft einen Blick auf die Landschaftspflege durch Beweidung, stellt Gewässer- und Feuchtgebietsmanagement, Offenland-, Wald- und Besuchermanagement sowie die Naturschutzplanung vor und informiert über die wirtschaftlichen Entwicklungen der Stiftungstochter.

Erfolgreiche Mischbeweidung

Ein Schwerpunktthema: Beweidung. Weidetiere beeinflussten schon immer die Naturlandschaften Mitteleuropas. Pferde, Wisente, Rinder aber auch Schafe und Ziegen gestalteten Wiesen und schufen abwechslungsreiche Lebensräume mit großer Artenvielfalt.

„Indem die Tiere mosaikartig die Pflanzen kurzhalten und aufwachsende Bäume verbeißen, schützen sie seltene Lebensräume und sorgen dafür, dass sie nicht verbuschen. Mit erfolgreicher Mischbeweidung haben wir in den Cuxhavener Küstenheiden oder der Oranienbaumer Heide artenreiche, halboffene Weidelandschaften etabliert“, erklärt Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Im Jahresbericht finden Sie ausgewählte Zahlen sowie weitere Informationen über die DBU-Naturerbeflächen. Jetzt zum kostenlosen Download.

Der DBU Naturerbe Jahresbericht 2021
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Herausgeber
Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-0
Fax 0541|9633-190
www.dbu.de

Redaktion
Verena Menz, Kathrin Pohlmann und Anne Lang
DBU Zentrum für Umweltkommunikation
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49090 Osnabrück
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Verantwortlich
Prof. Dr. Markus Große Ophoff

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