Projekt 40750/01

sustainCREATE – Sustainability: Creative, Resilience & Engagement Action for Transdisciplinary Education

Projektdurchführung

Fachhochschule Aachen
Bayernallee 11
52066 Aachen

Zielsetzung

Die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und verlangt nach Lernformen, die technisches, gestalterisches und gesellschaftliches Denken verbinden. Hochschulen spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie zukünftige Fach- und Führungskräfte befähigen, komplexe ökologische, soziale und ökonomische Fragestellungen integriert zu bearbeiten. In der Praxis bleibt die Integration von Nachhaltigkeit in der Hochschullehre jedoch oft fragmentiert; Studierende erleben Nachhaltigkeit eher als Zusatzangebot statt als handlungsorientiertes Leitprinzip.

Bestehende Formate wie Service Learning, Reallabore oder projektbasiertes Arbeiten leisten zwar Beiträge zur Praxisnähe, weisen aber Defizite auf. Bewertungskompetenzen zu ökologischen, sozialen und ökonomischen Wirkungen werden selten systematisch aufgebaut, Gestaltungs- und Kommunikationskompetenzen sind nur begrenzt mit MINT-Fächern verzahnt, und die Brücke zu Entrepreneurship, nachhaltigen Geschäftsmodellen und Kooperationen mit KMU bleibt schwach. Inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit beschränkt sich häufig auf fachnahe Disziplinen; Schulen, Zivilgesellschaft, Kommunen und Unternehmen werden nur begrenzt einbezogen. So entsteht eine Lücke zwischen Wissen über Nachhaltigkeit und der Fähigkeit, dieses Wissen in realen Kontexten wirkungsvoll einzusetzen.

Hier setzt sustainCREATE an. Ziel ist ein transdisziplinäres Lehr- und Lernlabor an der FH Aachen, in dem Nachhaltigkeit als gestaltbarer, bewertbarer und kommunizierbarer Prozess erfahrbar wird. Studierende der Fachbereiche Energietechnik, Gestaltung sowie Chemie & Biotechnologie arbeiten mit Schulen, zivilgesellschaftlichen Akteur:innen und Expert:innen aus der Wirtschaft zusammen, um reale Nachhaltigkeitsherausforderungen zu bearbeiten, kreative Lösungen zu entwickeln, Wirkungen datenbasiert zu bewerten und sichtbar zu machen.
Im Zentrum stehen umweltrelevante Ziele wie die Reduktion von Energie- und Ressourcenverbräuchen, die Minderung von Treibhausgasemissionen und die Förderung nachhaltiger Alltags- und Mobilitätspraktiken.
sustainCREATE baut dazu Kompetenzen in nachhaltiger Gestaltung und Bewertung auf, verknüpft kreative und digitale Methoden mit Entrepreneurship- und KMU Perspektiven und stärkt die Zusammenarbeit mit Schulen, Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um einen messbaren Beitrag zur Umweltentlastung und Bewusstseinsbildung zu leisten.

Arbeitsschritte

Das Vorhaben sustainCREATE ist auf 18 Monate (Januar 2026 bis Juni 2027) angelegt und in vier aufeinander aufbauende Arbeitspakete gegliedert, die zwei Studierendenkohorten, Evaluation und Transfer verzahnen. Der Aufbau folgt einem Design Based Research Ansatz: Zunächst werden Lehr-Lern Formate erprobt, anschließend auf Basis der Ergebnisse gezielt weiterentwickelt. Kreative Lösungsentwicklung, digitale Nachhaltigkeitsbewertung und Entrepreneurship greifen dabei ineinander.

In AP1 (Projektstart, Teamaufbau, Methodentraining) werden Projektstruktur und Grundlagen gelegt: Steuerungs und Kommunikationswege etabliert, Themen mit Fokus auf Energie, Ressourcen und Klimarelevanz konkretisiert und Lehrende in Methoden wie Human Centered Design, Design Thinking, digitalen Nachhaltigkeitsbewertungsinstrumenten und Entrepreneurship Tools qualifiziert. Zudem werden Indikatoren zur Erfassung von Umweltwirkungen in Studierendenprojekten definiert.

AP2 (1. Studierendenrunde) bildet den ersten Erprobungszyklus. Interdisziplinäre Teams bearbeiten mit Schulen, KMU und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen konkrete Nachhaltigkeitsherausforderungen, etwa zu Ressourceneffizienz, klimafreundlicher Mobilität oder Klimaschutzkommunikation. In Co-Creation Workshops entstehen Nutzungsszenarien und Prototypen, deren ökologische, soziale und ökonomische Effekte mithilfe digitaler Bewertungsinstrumente abgeschätzt und verbessert werden. Parallel werden Grundlagen des Sustainable Entrepreneurship vermittelt.

AP3 (Evaluation und Optimierung) umfasst die Auswertung der ersten Kohorte und die Weiterentwicklung des Formats. Lernprozesse, Umweltwirkungen der Prototypen und die Zusammenarbeit mit Partner:innen werden analysiert und darauf aufbauend Methoden, Bewertungstools und Kommunikationsformate zu einem OER-Toolkit verdichtet.

AP4 (2. Studierendenrunde) ist der validierende Zyklus mit Fokus auf Umsetzung, Wirkungsmessung und Transfer. Studierende nutzen die optimierten Methoden, pilotieren Prototypen im Campus, Schul- oder Stadtumfeld und erfassen Umweltwirkungen wie CO₂ Einsparungen oder Ressourceneffizienzgewinne. Die Ergebnisse werden sichtbar gemacht und das OER-Toolkit in Curricula sowie Weiterbildungs- und Gründungsangebote integriert.

Übersicht

Fördersumme

141.105,00 €

Förderzeitraum

01.01.2026 - 30.06.2027

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Environmental communication