Schüler im Kontakt mit Unternehmen fit machen für die „grüne Wirtschaft“

DBU-Fachtagung zu Qualitätskriterien nachhaltiger Berufsbildung - Althusmann lobt Modellprojekt „BBS futur“

Osnabrück. Niedersachsens Kultusminister Dr. Bernd Althusmann besuchte heute eine Fachtagung zur nachhaltigen Berufsbildung in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück. Sie ist Teil einer DBU-initiierten Veranstaltungsreihe „Zukunft gestalten - Verantwortung übernehmen“. In fünf Arbeitskreisen wurde über Nachhaltigkeit als Qualitätsmerkmal Berufsbildender Schulen diskutiert. Inhaltliche Impulse setzte das DBU-geförderte Netzwerkprojekt „BBS futur“, in dem sieben niedersächsische Berufsschulen und das Studiensemniar Osnabrück Qualitätskriterien entwickeln, um Schulbetrieb und Ausbildung nachhaltiger zu gestalten. Althusmann lobte das Engagement der Schulen: „Der einzelne erfährt durch Bildung für nachhaltige Entwicklung: Mein Handeln hat Konsequenzen. Ich kann etwas tun, um die Welt ein Stück zu verbessern. Ein solches Denken ist dringend notwendig, um Veränderungsprozesse anzustoßen und globale Probleme anzugehen. Bei ‚BBS futur‘ wird dieses Denken vorbildlich vermittelt.“

Schulentwicklung und Unterricht im Mittelpunkt

Auch DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde fand lobende Worte: „Ob und inwieweit es uns gelingt, die Vision einer ‚grünen Wirtschaft‘ zu realisieren, hängt besonders von qualifizierten Fachkräften ab, die den Wandel in ihrer täglichen Arbeit adäquat umsetzen.“ Und Verena Exner, DBU-Referatsleiterin für „Unternehmenskommunikation in der mittelständischen Wirtschaft“, ergänzte: „Etwa 60 Prozent der Absolventen allgemeinbildender Schulen werden in Berufsschulen für einen Job qualifiziert. Die sind daher besonders gefordert, wenn es darum geht, Jugendliche zu nachhaltigem Handeln in der Arbeitswelt zu befähigen.“ Das Modellprojekt „BBS futur“, das von der DBU mit 125.000 Euro gefördert wird, lege die Grundlagen dafür und stelle Schulentwicklung und Unterricht in den Mittelpunkt. Exner: „In den Gebäuden soll Energie eingespart werden, im Unterricht Umweltwissen vermittelt werden, das die Schüler im Job praktisch anwenden können.“

Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen

Das Projekt vernetze Berufsschüler aus unterschiedlichen Regionen Niedersachsens – Delmenhorst, Göttingen, Hannover, Osnabrück, Melle, Osterholz-Scharmbeck und Wilhelmshaven – und unterschiedlichen Lehrberufen – beispielsweise aus Berufen der regenerativen Energietechnik und Ressourceneffizienz sowie aus Büro-, Gesundheits- und Ernährungsberufen, erklärte Exner. Ziel sei es, eine Vision über „Berufsbildende Schulen der Zukunft“ im Sinne von „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zu erarbeiten und diese gemeinsam modellhaft umzusetzen. Im aktuellen Projekt gehe dazu jede Schule mindestens eine Partnerschaft mit einem regionalen Wirtschaftsunternehmen ein. Die Projektergebnisse sollen durch das Einbinden des Niedersächsischen Kultusministeriums langfristig in die Schulentwicklung aller niedersächsischen Berufsschulen intergiert werden. Projektleiter Prof. Dr. Andreas Fischer von der Leuphana Universität Lüneburg zeigte sich optimistisch, dass dies gelingen wird: „Wir haben bislang sehr gute Erfahrungen mit dem Projekt gesammelt.“

Projektergebnisse als Vorbild für andere Schulen

Althusmann und Brickwedde freute besonders, dass das Vorhaben zwischenzeitlich von der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet wurde. Brickwedde: „Die Auszeichnung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die Projektergebnisse anderen Schulen als Vorbild dienen können.“

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 29008): Prof. Dr. Andreas Fischer, Studiengangskoordinator Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Didaktik der Wirtschaftslehre, Leuphana Universität Lüneburg, Telefon 04131/6772063

Wollen Schulbetrieb und Ausbildung nachhaltiger gestalten: Niedersachsens Kultusminister Dr. Bernd Althusmann (2.v.l.), DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde (l.), Dr. Klaus-Dieter Mertineit (Prozessbegleiter BBS futur, Mitte vorne), Osnabrücks Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler (l.), DBU-Expertin Verena Exner (r.) sowie die Schulleiterinnen und Schulleitern der beteiligten Schulen.
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