Neue Farbe für alte Grenzsteine

Drei Steinpaare der sächsisch-preußischen Grenze auf DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald restauriert
In aufwendiger Kleinstarbeit wurden die Grenzsteine restauriert und die historisch ursprüngliche Farbfassung wieder hergestellt.

Dauban. Die grünen und schwarzen Granitquader kennzeichnen den früheren Grenzverlauf zwischen dem Königreich Sachsen und dem Königreich Preußen, der nach dem Wiener Kongress von 1815 die Oberlausitz auf circa 189 Kilometern teilte. Drei Grenzsteinpaare auf der DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald wurden nun aufwändig restauriert und in den historischen Farben aufgearbeitet. „Wer sich heute durch den Daubaner Wald bewegt, ahnt nicht, dass hier noch vor 200 Jahren eine Landesgrenze verlief. So wie die Teiche und Heiden im Daubaner Wald an die historische Landnutzung erinnern, so sind die Grenzsteine Zeitzeugen der wechselvollen Geschichte der Oberlausitz“, sagt Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Pressekarte mit restaurierten Grenzsteinen auf DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald

Grenzsteine in historisch ursprünglicher Farbfassung

„Mit der Restaurierung der Grenzsteine betrachten wir neben der naturschutzfachlichen Perspektive auch die kulturhistorische Bedeutung bei der Entwicklung der Fläche“, erklärt Belting. Dafür stimmte der Bundesforstbetrieb Lausitz im Vorfeld viele Maßnahmen mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege ab. In aufwendiger Kleinstarbeit wurde zunächst der Zustand erfasst, um dann die Steine wieder gerade auszurichten und fest im Boden zu verankern sowie die Farbarbeiten auszuführen. „Die farbig gezackten Bordüren haben die historisch ursprüngliche Farbfassung: Für den preußischen Grenzstein mit schwarz-weiß gezackten Linien und für den sächsischen Grenzstein eine grün-weiße Bordüre“, weiß Gunda Hanke, Revierleiterin beim Bundesforstbetrieb Lausitz. Entlang der Ostseite des Elchgeheges im Süden der DBU-Naturerbefläche können Besuchende das Steinpaar mit der Nummer 72 gut vom Weg erkennen. Auch im benachbarten Revier von Günther Körner stehen weitere Zeitzeugen der Oberlausitzer Geschichten, die das DBU Naturerbe ebenfalls restaurieren wird.

Die grünen und schwarzen Granitquader kennzeichnen den früheren Grenzverlauf zwischen dem Königreich Sachsen und dem Königreich Preußen. Das Steinpaar mit der Nummer 72 können Besuchende gut vom Weg erkennen.

Daubaner Wald als Teil des Nationalen Naturerbes

Die rund 3.200 Hektar große DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald gehört zum UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und ist Teil des Nationalen Naturerbes. Das DBU Naturerbe übernahm die Fläche 2013 vom Bund und widmete sie dem Naturschutz. Bis 1967 wurde die Fläche vor allem forstwirtschaftlich genutzt. Anschließend diente das Gelände der Nationalen Volksarmee als Truppenübungsplatz und dabei vor allem als Schießplatz und zur Fahrausbildung. Von 1990 bis 1993 nutzte die Bundeswehr die Liegenschaft. Heute ist der Daubaner Wald der naturschutzfachlichen Entwicklung gewidmet, mit der Erhaltung von Heide- und Grünlandbiotopen und der Wiedervernässung von Mooren.

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