In meinem Promotionsvorhaben untersuche ich das Vorkommen arbuskulärer Mykorrhizapilze (AMP) und anderer endophytischer Pilze sowie die Bedeutung der AMP in den Salzmarschen des Wattenmeeres der Norddeutschen Küste. Die Schwerunkte liegen auf (1) dem Vorkommen und der Pilzgemeinschaft unter natürlichen Bedingungen, (2) ihr Vorkommen und die Community unter steigenden Temperaturen, und (3) ihre Rolle in der Anpassungsfähigkeit von Pflanzen und der Kohlenstoffmediation in den Boden. Salzmarschen sind dynamische Lebensräume mit hochspezialisierten Pflanzengemeinschaften, die stark durch die regelmäßige Überflutung und den Salzgehalt geprägt werden. Die Studien kombinieren Freiland- und Gewächshausuntersuchungen. Die Ergebnisse zu (1) zeigen ein charakteristisches Vorkommen der Pilze entlang der Zonierung mit dem höchsten Vorkommen in den Pflanzen der oberen Marsch. Erste Ergebnisse aus dem in situ Erwärmungsexperiment MERIT (Marsh Ecosystem Reponse to Increased Temperature) zeigen, dass die Kolonisation in der dominanten Pflanzenart Eylmus athericus der oberen Marsch bei erhöhten Temperaturen stabil zu bleiben scheint. Das Gewächshausexperiment hebt die funktionale Rolle der Pilze bei Pflanzenwachstum, Gemeinschaftszusammensetzung und Kohlenstoffdynamik hervor, wobei sich zeigt, dass das Potential zur Mykorrhizierung auch in den unteren, stärker durch extreme Standortbedingungen geprägte Zonen vorhanden ist.
AMP und andere endophytische Pilze kommen in Salzmarschen auch unter extremen Bedingungen vor und insbesondere werden sie durch ihre Wirtspflanzen in die abiotischen Gegebenheiten in den Zonen geprägt. Weitergehende Untersuchungen müssen noch zeigen, ob ihnen eine größere Bedeutung für Biodiversität und Klimaschutz zukommt, als bislang angenommen. Dazu beitragen sollen noch Abschlussauswertungen meines Promotionsprojektes; die bisherigen Erkenntnisse bestätigen jedoch das Potential dieser Symbiosen für das Ökosystem Salzmarsch.