Projekt 35653/01

Aufbau einer Pilot- und Demonstrationsanlage zur Verwertung von Nebenprodukten aus der Fischverarbeitung im Gebiet Kaliningrad, Russische Föderation

Projektdurchführung

ANiMOX GmbH
Max-Planck-Str. 3
12489 Berlin



Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Anlass des Vorhabens war das große Interesse, das von Unternehmen der Lebensmittelindustrie aus vielen Regionen Russlands an der von der Antragstellerin implementierten Technologie zur Proteinextraktion bekundet wird. Das von der DBU geförderte „Kompetenzzentrum Technologieentwicklung und -transfer im Gebiet Kaliningrad, Russische Föderation“ (DBU-AZ.: 33579/01-35) demonstriert im Labormaßstab, das mit dieser Technologie qualitativ hochwertige Proteinvorprodukte aus lebensmitteltauglichen Nebenprodukten tierischer Herkunft hergestellt werden können. Die Antragstellerin beabsichtigte daher, gemeinsam mit den bisherigen Kooperationspartnern und einem Fischverarbeitungsunternehmen im Gebiet Kaliningrad, auf deren Gelände eine Pilotanlage zu errichten.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Arbeitsschritte sahen vor, dass die Antragstellerin und ihre Kooperationspartner wesentliche Vorarbeiten für die Investitionsentscheidung, darunter die Nachweisführung für die Wirtschaftlichkeit, die Umweltverträglichkeitsprüfung mit Darstellung des Umweltentlastungspotenzials, die Maschinenkonzeption und den Maschinenaufstellplan sowie weitere Aufgaben realisieren. Daneben wurden im Kompetenzzentrum die Entwicklungen von hochwertigen Proteinvorprodukten weitergeführt. Daraus wurden die Parameter abgeleitet, die für die Steuerung der Anlage maßgeblich sind.
Die Antragstellerin und ihre Kooperationspartner hatten mit dem Investor prinzipielle Einigkeit darüber erzielt, dass der Betrieb der Pilot- und Demonstrationsanlage gemeinschaftlich organisiert wird wobei ANiMOX und Biotech das Knowhow und der Investor das Betriebsgrundstück, die Produktions- und Lagergebäude sowie die Anlagentechnik einbringen.


Ergebnisse und Diskussion

Ergebnisse
Es wurden am Standort der Pilotanlage die Massenströme und Rohstoffqualitäten der Nebenprodukte erfasst und analysiert. Dabei wurden die Mengen und Zusammensetzung sowohl im Tages- und Wochenrythmus als auch der jahreszeitliche Einfluss auf Menge und Qualität ermittelt. Auf Basis dieser Daten und Vorversuche konnte die technische Anlagenplanung erfolgen.
Die Entwicklung der technischen Schritte und die Auswahl der Systeme erfolgte in enger Zusammenarbeit der Kooperationspartner. Durch Konsultation wichtiger Produzenten von Komponenten in der EU und Russland konnte die Breite der verfügbaren Techniken für die Anlagenentwicklung genutzt werden. Auf Basis dieser Daten wurde von den Projektpartnern ein flexibler Produktionsablauf für kontinuierliche und Batch-Produktion entwickelt. Dieser Produktionsablauf wurde im Kompetenzzentrum getestet und mit den Anlagenbauern geprüft.
Nachfolgend wurde eine Standortprüfung zur Errichtung der Pilotanlage durchgeführt und ein Produkthallenkonzept entwickelt, das die Errichtung der Pilotanlage für die Nebenproduktverarbeitung am Verarbeitungsstandort möglich macht. Gemeinsam mit den Anlagenbauern wurde der Aufbau und die Implementierung eines Anlagenschemas für die Pilotanlage umgesetzt, wodurch die Grundlagen für den Bau einer Pilotanlage vollständig erfüllt waren.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt zur Verwertung der Produkte der Pilotanlage war die Entwicklung von Produktapplikationen für den Lebensmittel- und Futtermittelbereich. Hier lag der Fokus auf einer möglichst hochwertigen Verwertung im Lebensmittelbereich und erst in der zweiten Stufe im Futtermittelbereich. Wichtige Produktentwicklungen waren für den Kollagenbereich, Anwendungen in Saucen, Suppen, Wurstprodukten und Konserven.
Für den Aufbau der Anlage wurde auch die Entwicklung eines Hygiene- und Qualitätsmanagements durchgeführt und die gesetzlichen Rahmenbedingungen geprüft. Der hohe Qualitätsstandard in der Fischverarbeitungsanlage ließ hier eine Übertragung gut planbar machen.
Da sich der Aufbau der Anlage mit dem Produktionspartner verzögerte und trotz einer kostenneutralen Verlängerung bis zum Projektende nicht umgesetzt worden ist, wurde von ANiMOX und BioTech am Transfer des Know How der Nebenproduktnutzung und dem Anlagenkonzeptes gearbeitet. Dabei lag der Schwerpunkt für ANiMOX im Bereich der fischverarbeitenden Wirtschaft in Ostdeutschland und bei BioTech bei der Fischverarbeitung in Russland. Hier konnten Kooperationen mit zahlreichen Betrieben aufgebaut werden, die sowohl an der Nebenproduktverwertung als auch an der Errichtung von Verarbeitungsanlagen (mit hohem Nebenproduktanfall) interessiert sind.

Diskussion
Auf Basis der Material- und Rohwarenanalysen konnte die Nebenproduktsituation gut erfasst werden. Das entwickelte Anlagenkonzept wurde mit den Anlagenbauern zu umsetzbaren Angeboten weiterentwickelt. Die Situation am Produktionsstandort wurde erfasst und durch eine Standortplanung einbezogen. Ein Transfer der Technologie- und Anlagenentwicklung wurde durchgeführt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Rahmen des Projektes wurde eine Umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Das erfolgte auf verschiedenen Konferenzen durch beide Partner, als auch durch die Teilnahme an Messen und Tagungen in Russland und Deutschland.


Fazit

Im Rahmen des Projektes konnten die geplanten Arbeiten durch die Projektpartner weitgehend bearbeitet werden. Das Anlagenkonzept wurde bis zu den fertigen technischen Lösungen mit den Anlagenbauern entwickelt. Der bis jetzt verzögerte Aufbau der Pilotanlage durch den Fischverarbeiter, wurde durch eine Ausweitung der Partner und ein erweitertes Versuchs- und Verwertungsspektrum kompensiert.

Übersicht

Fördersumme

124.272,00 €

Förderzeitraum

14.06.2021 - 31.12.2024

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Resource conservation
Umwelttechnik