Wenn Moore entwässert und landwirtschaftlich genutzt werden, verändern sich die physikalischen, hydrologischen und chemischen Eigenschaften der ehemaligen Moorböden. Sollen Moore renaturiert werden, müssen diese Veränderungen bekannt sein, um die ökologischen Funktionen der Böden wiederherzustellen. Doch wie lässt sich das Innere von Moorböden erkunden und ihr aktueller Zustand erfassen? Dabei hilft WIKIMooS, das Wissens- & KartierungsIndikatorenset MoorSubstrate, entwickelt von der Humboldt-Universität zu Berlin.
Feldbuch und Videos
Kernelemente dieses Projektes sind ein Feldbuch und eine Reihe von Erklärvideos, die in Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) produziert wurden. Das Feldbuch vermittelt, wie sich sogenannte Moorbodenhorizonte erkennen lassen und gibt damit Auskunft über das Hauptmerkmal eines Bodens – seine verschiedenen, bei der Bodenbildung entstandenen Bereiche. Es besteht aus einer Einleitung zur Bildung und Entwicklung der Moorböden und aus einem Set von Steckbriefen, die im Gelände verwendet werden können. Die Videos erklären, was Moore sind und für Umwelt und Gesellschaft bedeuten, und zeigen mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie bodenkundliche Arbeiten im Gelände durchgeführt werden. Auf diese Weise möchte WIKIMooS allen Personen, die am Management und Schutz von Moorflächen beteiligt sind, einen leichten Zugang zu relevantem bodenkundlichem Wissen und zum Aneignen praktischer Fähigkeiten bieten.
Das Feldbuch, die Videos und weitere Informationen finden sich über die Webseite: https://www.agrar.hu-berlin.de/de/institut/departments/dntw/bodenkstandortl/forschung/projekte_abgeschlossen/wikimoos/wikimoos
DBU-AZ 34591
Titelbild: Screenshot aus dem Video „Geländemethoden II – Der Flachschurfriegel“ aus dem Youtube-Kanal GeoChannel BGR LBEG. Die Videoserie über Moore und Moorböden entstand aus der Zusammenarbeit zwischen den Projekten WIKIMooS (Humboldt-Universität zu Berlin) und MoorIS – Ein Moorinformationssystem für Niedersachsen (LBEG).