Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Landkreis Vorpommern-Greifswald
Landkreis Vorpommern-Greifswald. Vorsorge ist besser als Nachsorge – dieses Sprichwort gilt auch in Bezug auf den Umgang mit der Waldbrandgefahr für die rund 9.600 Hektar große DBU-Naturerbefläche Ueckermünder Heide im Landkreis Vorpommern-Greifswald. In enger Absprache mit der Brandschutzdienststelle des Landkreises übergab das DBU Naturerbe, eine gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), einen Rollcontainer mit einem Kreisregnersystem zur Waldbrandbekämpfung an den Landkreis Vorpommern-Greifswald.
Vorsorgender Waldbrandschutz hat an Bedeutung gewonnen
„Der vorsorgende Waldbrandschutz ist aufgrund der klimatischen Entwicklungen mit hohen Temperaturen und geringen Niederschlagsmengen stärker in den Fokus gerückt. Gemeinsam mit dem Landkreis, den zuständigen Behörden, den Freiwilligen Feuerwehren und dem Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz – der für uns die Flächenbetreuung vor Ort übernimmt, möchten wir daran arbeiten, dass im Brandfall zeitnah und pragmatisch reagiert werden kann“, erklärt Christian Sürie, Leiter Betriebsmanagement im DBU Naturerbe. Die Leiterin des Ordnungsamtes des Landkreises Norma Pahl ergänzt: „Der Schutz unserer Wälder vor Bränden hat eine sehr hohe Priorität. Mit dieser neuen Technik und der Unterstützung des DBU Naturerbes ist der Landkreis künftig noch besser für mögliche Einsätze gerüstet. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Sicherheit von Natur und Bevölkerung.“
Überdimensionierte Rasensprenger können Waldbrände eindämmen
Die Mitwirkenden der Arbeitsgruppe Waldbrandschutz, die sich im Landkreis regelmäßig zu vorbeugenden und abwehrenden Waldbrandschutzmaßnahmen austauschen und Projekte koordinieren, zeigten sich interessiert an dem neuen Kreisregnersystem. Die an Feuerwehrschläuche anschließbare Technik besteht aus insgesamt 32 Einheiten, die aussehen wie überdimensionierte Rasensprenger. Dank ihrer großen Wurfweite von 25 Metern im bis zu 360-Grad-Radius stellen sie die Bewässerung einer enormen Fläche sicher und können im Fall eines Waldbrandes in Reihe geschaltet eine Sicherheitslinie einrichten und die Ausbreitung des Feuers eindämmen. „Zudem können bereits abgelöschte Flächen ohne zusätzlichen Einsatz von Feuerwehrleuten nass gehalten und somit personelle Ressourcen strategisch anderweitig eingesetzt werden“, betont Dr. Thomas Gottlob, Leiter des Bundesforstbetriebes Vorpommern-Strelitz. Denkbar wäre es auch, vorsorglich eine Beregnung anzuordnen, um eine mögliche Gefährdung der Einsatzkräfte zu minimieren.
Arbeitsgruppe tagt regelmäßig zum Thema Waldbrandschutz
Der Impuls zur Anschaffung des „Rollwagens Waldbrand“ entstand aus der AG Waldbrandschutz heraus. Diese trifft sich in der waldbrandgefährdeten Saison regelmäßig und hat die Aufgabe, alle Maßnahmen des vorbeugenden und abwehrenden Waldbrandschutzes im Landkreis einheitlich zu koordinieren. Es werden unter anderem Bereitschaftspläne, Löschwasserentnahmestellen im Wald, Waldbrandeinsatzkarten, Ausrüstungen zum Waldbrandschutz, Einsatzübungen und weitere Präventionsmaßnahmen besprochen. Mitglieder der AG Waldbrandschutz sind die verschiedenen Forstbehörden, der Landkreis mit der Brandschutzdienststelle und der Integrierten Leitstelle, die Bundeswehr einschließlich der Bundeswehrfeuerwehr, die Polizei, der Kreisfeuerwehrverband, der Munitionsbergungsdienst, die Deutsche Bahn und die Stromnetzbetreiber. Geleitet wird die Arbeitsgruppe gemeinsam durch Dr. Thomas König dem Forstamtsleiter des Leitforstamtes Torgelow als Kreiswaldbrandschutzbeauftragter und der Ordnungsamtsleiterin des Landkreises, Norma Pahl. Die AG wird durch die Brandschutzdienststelle koordiniert.
Ueckermünder Heide gehört zum Nationalen Naturerbe
Durch die jahrelange militärische Nutzung konnte sich auf der DBU-Naturerbefläche eine Vielzahl von unterschiedlichen Lebensräumen entwickeln. Heute gehört das Areal zum Nationalen Naturerbe und ist dem Naturschutz gewidmet. Die Ueckermünder Heide zeichnet sich durch ein vielfältiges Mosaik aus verschiedenen Waldtypen unterschiedlicher Standorte, feuchten See- und Moorlandschaften und trockenen Standorten wie Heideflächen und Sandmagerrasen aus. Von besonderer Bedeutung sind die Binnendünenbereiche bei Altwarp und Altwarp-Siedlung. Entsprechend der Vielfalt und Besonderheit der Lebensräume ist die Anzahl der ökologischen Nischen und der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten auf der DBU-Naturerbefläche besonders hoch und schützenswert.