Mit Spezialtechnik im Hartmannsdorfer Forst

DBU Naturerbe entwickelt Waldbestände auf Moorflächen

Hartmannsdorf. Weitere Arbeiten im Hartmannsdorfer Forst: In den kommenden Wochen durchforstet der Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge Fichtenbestände auf der DBU-Naturerbefläche und bittet Besucherinnen und Besucher, die Absperrungen an den Waldwegen zu beachten.

Spezialtechnik im Einsatz: Ein Seilkran zieht die gefällten Kiefern aus der DBU-Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst.

Fichten sind instabil und werden aufgelichtet

Der Forstbetrieb setzt die Arbeiten aus dem Vorjahr westlich des Filzteichs fort. Die markierten Bäume wurden zu DDR-Zeiten nach großen Schadereignissen gepflanzt. Sie wachsen auf einem Moor, das in den vergangenen 100 Jahren durch Torfabbau und Entwässerung stark gestört und beeinträchtigt wurde. „Die Fichten stehen mittlerweile viel zu dicht, entziehen zusätzlich Wasser, schaden diesen Lebensräumen und sind auf den nassen Böden instabil. Die Gefahr steigt, dass sie Sturm, Schnee oder dem Borkenkäfer zum Opfer fallen“, erläutert Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Mit dem Pflegeeingriff werden jetzt besonders vitale Einzelbäume freigestellt, um deren Kronenwachstum und ihre Stabilität zu fördern.

Torfboden macht Arbeit herausfordernd

Der stark beeinträchtigte Torfboden stellt eine besondere Herausforderung dar. „Normale Forstmaschinen würden auf diesen Böden versinken und erhebliche Schäden anrichten“, weiß Sabine Haas, Revierleiterin beim Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge. Deswegen setzt sie auf Spezialtechnik. Versierte Fachfirmen werden zur Holzaufarbeitung einen Seilkran und besonders bodenschonende Holzerntemaschinen mit Raupenfahrwerk einsetzen. „Der Einsatz findet bewusst jetzt im Sommer statt, da aktuell die Grundwasserstände deutlich niedriger sind als im Winterhalbjahr, und das Schadrisiko somit nochmals minimiert wird“, so Haas.

Angepasste Wegeführung schafft Sicherheit für Waldgäste

„Aus Sicherheitsgründen werden wir die Hiebsflächen großflächig absperren. Und zwar schon an den Wegen, an denen sich Spaziergängern noch eine Möglichkeit bietet, eine andere Richtung einzuschlagen“, so Haas. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme, damit niemand aufgrund der Arbeiten zu Schaden kommen. Daher appellieren Belting und Haas, Wegesperrungen, Banner oder Schilder zum eigenen Schutz ernst zu nehmen. 

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