Auf den Spuren von Natur und Kultur

Fritz-Brickwedde-Weg auf Rügen: artenreich, naturbelassen und mit unvergleichlichen Ausblicken

Ostseebad Binz/Prora. Einer der abwechslungsreichsten Wege auf der DBU Naturerbefläche Prora hat nun einen Namen: der Fritz-Brickwedde-Weg. Im Beisein der DBU Naturerbe GmbH und Bundesforst-Mitarbeiter übergab Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär der DBU und Prokurist der DBU Naturerbe GmbH, dem amtierenden DBU-Generalsekretär und Geschäftsführer der DBU Naturerbe GmbH, Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, symbolisch eine Bildtafel mit der Wegeführung.

Der Fritz-Brickwedde-Weg beginnt am Naturerbe Zentrum RÜGEN direkt unterhalb des Baumwipfelpfades und endet im Offenland der Halbinsel Buhlitz. Die Wegelänge beträgt rund dreieinhalb Kilometer. Der sehr naturbelassene, größtenteils unbefestigte Erdweg gehört zu den am meisten begangenen Spazierwegen im Umfeld des Naturerbezentrums. Hier werden auch erfolgreich Erlebniswanderungen unter Leitung geschulter Naturerbeführer angeboten.

Ein einzigartiges Naturerlebnis

Das Besondere an dem Weg ist die hohe Reliefenergie. Über Berg und Tal durchzieht er unterschiedlichste Lebensräume: Laubwald am Schanzenberg mit Nadelholzbereichen und einem Haselmausbiotop, artenreiche Offenlandbiotope auf Buhlitz mit temporärer Schafbeweidung, wo sich im Halbtrockenrasen die Sandstrohblume, Grasnelke und das Sandknöpfchen finden lassen, gefolgt von Hangschluchtwäldern mit sehr hoher Baumartenvielfalt auf kleiner Fläche wie Kirsche, Buche, Linde Ahorn und Ulme. „Außerdem bietet er einen unvergleichlich schönen Ausblick auf den Kleinen Jasmunder Bodden“, begeistert sich Dr. Otto Denstorf, zuständig für das Betriebsmanagement Wald der DBU Naturerbe GmbH und Mitinitiator der Namenstaufe. „Hier können Neuntöter und Sperbergrasmücken beobachtet werden und mit etwas Glück bekommt der Wanderer Rotwild, Damwild, Rehe oder Wildscheine zu sehen. Der Seeadler zieht seine Kreise und hat im Westen der Halbinsel seinen Rast- und Verdauungsplatz. Als Rarität zieht manchmal sogar der Wespenbussard durch“, so Denstorf.

Kulturhistorische Spuren am Wegesrand

Auch die enge Verzahnung von Kultur- und Naturlandschaft wird auf dem Fritz-Brickwedde-Weg deutlich. Eine Vielzahl kulturhistorischer Spuren lassen sich entdecken: ehemalige Schwedenschanze auf dem Schanzenberg, alte Hohlwege, Eichenallee des Hauses Putbus, Fledermausbiotope in ehemaligen Munitionsbunkern. Die Überreste militärischer Nutzung sind allgegenwärtig und zeigen den stetigen Wandel dieser Landschaft, die bereits vor über dreihundert Jahren von den Schweden intensiv kartiert wurde (Matrikelkarte von 1695 - 1699).

Die DBU Naturerbefläche Prora mit einer Größe von 1.894 Hektar ist eine von insgesamt 47 naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen mit insgesamt rund 60.000 Hektar, die der DBU Naturerbe GmbH seit 2009 sukzessive vom Bund zur dauerhaften Sicherung des Naturschutzes übertragen werden.

Vor dem frisch eröffneten Weg (v.l.): Leiter Geschäftsbereich Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Gunther Brinkmann, DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Revierleiter Prora Frank Bölke, stellvertretender Generalsekretär der DBU Prof. Dr. Werner Wahmhoff
© DBU Naturerbe GmbH