Ausstellung KLIMA_X. Vom Wissen zum Handeln!
Projektträger
Museumsstiftung Post und TelekommunikationSchaumainkai 53
60596 Frankfurt
Telefon: +49 69 60 60 600
Zielsetzung
Ziel des Projekts "KLIMA_X Vom Wissen zum Handeln" ist die Realisierung einer Ausstellung und ihre aktive Vermittlung während der Laufzeit vom 14. Oktober 2022 bis 27. August 2023 im Museum für Kommunikation in Frankfurt. Dabei steht die Frage, wie wir vom Wissen zum Handeln kommen im Fokus. Die Konzeption der Ausstellung stellt eine neuartige Art von Klimakommunikation dar und widmet sich den Fragen: Warum tun wir nicht was wir wissen, um unseren Lebensraum zu erhalten? Wir wissen, dass wir unsere Mobilität, Ernährung und unseren Konsum verändern müssen, um Klimagase zu reduzieren. Wir wissen, dass das Thema uns alle angeht – im Großen die Akteure in Politik und Wirtschaft, im Kleinen jede:n in der persönlichen Lebensführung. Umwelt- und insbesondere Klimaprobleme stehen inzwischen im Vordergrund der gesellschaftlichen Problemwahrnehmungen.
Um vom Wissen ins Handeln zu kommen, erfahren Besuchende, mit welchen Emotionen der Klimakrise reisen wir im Gepäck reisen. Die Ausstellung spürt Fragen in sechs Themenfeldern nach und vermittelt die Inhalte anschaulich und interaktiv. Dabei lädt sie ein, den eigenen Veränderungstyp spielerisch auszukundschaften. Besuchende erfahren, dass Veränderungen nicht ohne emotionale Beteiligung erfolgt und jeder Mensch sie anders erlebt, verarbeitet und bewertet. Durch einfache Interaktionen wird deutlich, wodurch Konflikte zwischen unterschiedlichen Perspektiven und Positionen entstehen und dass unsere Emotionen zur Klimakrise sowohl handlungsfördernd als auch -hemmend sein können. Die Ausstellung zeigt auf, wie über den Klimawandel kommuniziert wurde bzw. wird und welche emotionale Wirkung diese sprachlichen Metaphern und Bilder auf die Betrachter:innen haben. Anhand ausgewählter Beispiele wird die Kraft gelungener Veränderungen erlebbar. Neben Beispielen großer historischer Gamechanger – von FCKW, AIDS bis Anti-Raucher-Kampagne – porträtiert sie inspirierende Changemaker:innen. Sie erzählen in Interviews von ihren Wegen für eine klimafreundliche Art zu leben, zu konsumieren und zu wirtschaften und wie man mitmachen kann. Die Besuchenden erfahren sich als handelnde Akteure: Inwiefern betrifft diese Entscheidung mein Leben? Am Ende des Ausstellungsrundgangs berichten vier Personen unterschiedlichen Alters aus der Zukunft im Jahr 2045, welche Ereignisse die Menschheit zum Handeln gebracht haben, um die Erderwärmung vor dem Eintreten der Kipppunkte aufhalten zu können. Es ist gelungen, die Erderwärmung zu begrenzen!
Arbeitsschritte
Die Ausstellung gibt den vielfältigen Meinungen zum Thema Raum und bezieht deutlich Stellung: Wir erleben die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels weltweit und dieser gibt dringenden Anlass, unser Verhalten zu ändern. In einer Ausstellung über die Klimakommunikation selbst zu reflektieren, sie transparent zu machen und aufzudecken, welche Motive und Strategien dahinter liegen, ist eine neue Art der Umweltkommunikation.
Für die Gestaltung der Ausstellung mit einer ästhetisch ansprechenden, abwechslungsreichen und Einzelbesuchende, Familien und Gruppen gleichermaßen ansprechende Szenografie hat sich Studio it’s about aus Berlin qualifiziert. Gemeinsam mit dem Museumsteam wurde eine dynamischer und abwechslungsreicher Ausstellungsrundgang entwickelt, der von den Besuchenden sehr gut angenommen wurde.
Zur Eröffnung der Ausstellung am 13. Oktober 2022 wurde das Ensemble vollehalle eingeladen. Eine für die Eröffnung angepasste Variante von „Die Klimashow, die Mut macht“ wurde am Eröffnungsabend aufgeführt. Damit wurde in die Ausstellung mit angewandter Klima-Kommunikation eingeführt.
Weitere Projektbausteine sind neben ihrer Realisierung, ihre Vermittlung mit einem pädagogischen Angebot für Schüler ab Klasse 9 aller Schulformen, weitreichende Outreach-Aktivitäten und ein begleitendes Veranstaltungsprogramm. Das Angebot, einer "Projektwoche Nachhaltigkeit" vor den Sommerferien 2023, ermöglichte es Schulklassen, tief in die Themen der Ausstellung einzutauchen. Mit der Anlage einer Blühwiese auf der aus dem Ausstellungsbereich einsehbaren Fläche des Museumsdachs über dem Untergeschoß, wurde nicht nur die interne Kommunikation über Umweltthemen verbessert. Die Finanzierung wurde durch ein Förderprogramm der Stadt Frankfurt ermöglicht. Aus der Zusammenarbeit erwuchsen gemeinsame Begleitveranstaltungen und Multiplikator:innen. Im Rahmen von Kooperationen mit der Landesenergieagentur LEA und dem Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wurden ausgewählte Kommunikationsmaßnahmen Teil der Ausstellung und an zwei Klima-Aktionstagen während der Laufzeit der Ausstellung erhielten die Besuchenden Best Practice Beispiele zu Klimaschutz- und Umweltthemen beim Digitalen Klima-Club. Gemeinsam mit den Frankfurter ArthouseKinos präsentierte das Museum Klimafilme. Beim anschließenden Gespräch diskutierte das Publikum mit dem Regisseur des Films und dem Kuratorenteam des Museums.
Ergebnisse
Die Aufnahme des gesellschaftlich höchst relevanten Themas Klimawandel und -krise in das Ausstellungsprogramm des Museums für Kommunikation Frankfurt kann als sehr erfolgreich bewertet werden. Insbesondere das Aufzeigen der aktuellen und bisherigen Klimakommunikation wurde von fachspezifischen Akteuren sehr positiv aufgenommen, unterstützt und auch neu akzentuiert. Mit der Gestaltung eines interaktiven, abwechslungsreichen Ausstellungsrundgangs, auf dem die Besuchenden Beispiele für geglückte gesellschaftliche Veränderungen erlebten und die Ursachen dafür erfuhren, wurde immer wieder im Besuchendenbuch als positiv herausgestellt und in der Evaluation bestätigt.
Während der Laufzeit baute das Museumsteam eine virtuelle Präsenz der Ausstellung mit einem "Expozizer" auf. Hier erhielten Akteure, die das Museum unterstützten, Einblicke in den jeweils aktuellen Stand der Konzeption. Unbeteiligte erfuhren von der Ausstellung und wurden neugierig sie im Museum zu besuchen. Es wurden mehr als 100 Fragen zu den vielfältigen Aspekten der Ausstellung vom Museumsteam beantwortet. Als Dauereinrichtung bleibt die Ausstellung über den Expotizer weiterhin präsent und ersetzt nicht nur einen Ausstellungskatalog sondern bietet Lehrenden zukünftig Materialien für den Unterricht. Diese wurden vom Museumspädagogischen Team in Anlehnung an alle deutschen Lehrpläne erstellt und stehen zum Herunterladen bereit. Mit der Bepflanzung des Museumsdachs leistete das Museum selbst einen aktiven Beitrag zu Artenvielfalt und Klimaschutz. Am 21. Juni 2022 stellten das KLIMA_X-Projektteam und Vertreter:innen des Umweltamtes der Stadt Frankfurt am Main die Blühwiese auf dem Museumsdach der Öffentlichkeit vor. Neben dem Jahrespressegespräch konnte so bereits im Vorfeld bei den Medien und der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit für die Ausstellung geweckt werden. Besonderen Zuspruch erfuhr die Neubepflanzung der Wiese durch den Hessischen Rundfunk. Das ARD-Wetterkompetenzzentrum griff in mehreren „alle Wetter!“-Sendungen, aber auch in der hessenschau die Wiese als gelungenes Beispiel für Stadtbegrünung auf. Höhepunkt der Berichterstattung war diesbezüglich die Halbjahresbilanz des Deutschen Wetterdienstes im August und die Feststellung, dass in Deutschland der sonnigste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn verzeichnet wurde. KLIMA_X wurde dabei als gelungenes Beispiel für eine Ausstellung genannt, die die Klimakrise sichtbar macht und Orte des Austauschs zu Klimakommunikation schafft.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt einer Ausstellung zur Klimakommunikation war sehr vielfältig und erfolgreich. Mit dem Thema Klimawandel behandelte die Ausstellung KLIMA_X ein hochaktuelles und gesellschaftlich relevantes Thema, worüber in den Medien seit vielen Jahren kontinuierlich berichtet wird. Dadurch gelang es neben der Regionalpresse und dem Feuilleton auch Medien außerhalb des klassischen Kulturbereichs für die Ausstellung zu interessieren. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es gelungen ist, nicht nur die museumsrelevanten Ressorts – und damit das Feuilleton – zu adressieren, sondern darüber hinaus auch regionale und überregionale Wissenschafts- und Umweltredaktionen. Mit dem vielseitigen Rahmenprogramm und zahlreichen Aktionstagen konnte das Interesse von Seiten der Presse über die gesamte Laufzeit der Ausstellung aufrechterhalten werden. Damit ist die Pressearbeit zu KLIMA_X ein großer Erfolg gewesen und konnte maßgeblich zur Bewerbung der Ausstellung und einer neuen Umweltkommunikation beitragen. Dies spiegelt nicht zuletzt die Verleihung des K3-Preises für Klimakommunikation am 13. Juli 2023 im Museum für Kommunikation Frankfurt.
Pressemappe & MedieninformationenK3-Preisverleihung im MKFFazit
Während der Laufzeit vom13.10.2022 bis zum 27.08.2023 wurde die Ausstellung KLIMA_X . Vom Wissen zum Handeln an 274 Öffnungstagen von 50.744 Gästen besucht. Dies liegt im Vergleich 17% über dem Durchschnitt der seit 2015 gezeigten Wechselausstellungen im zweiten Obergeschoss. Trotz der nach wie vor geringeren Gesamtbesuchendenzahlen durch die Coronapandemie, wurde die Ausstellung überdurchschnittlich gut besucht. An den vier Tagen der Frankfurter kulturellen Großveranstaltungen "Nacht der Museen" am 13. Mai 2023 und "Museumsuferfest" vom 25. bis zum 27. August 2023 besuchten 9.790 Interessierte die Ausstellung. Das Programm beider Veranstaltungen wurde jeweils mit Bezug zur Ausstellung konzipiert. Zur Partynacht und dem kostengünstigem Museumsuferwochenende kamen viele Menschen, die nicht regelmäßig Museen besuchen. Insbesondere der Besuchendenrekord von 21.304 Personen beim Museumsuferfest kann der Attraktivität der Ausstellung zugeschrieben werden. Am Ende der Laufzeit nutzten Viele die Gelegenheit, die Ausstellung, von der sie bereits gehört hatten, zu einem sehr guten Preis zu besuchen. Das Projekt wirkt nachhaltig, weil das Museum fortan eine insektenfreundliche Blühwiese unterhält, das Bewusstsein aller Mitarbeitenden darüber geschärft wurde und auch weil Ausschreibungen der MSPT für die Auswahl von Ausstellungsgestalter:innen zukünftig mit Fokus auf Upcycling-, Re-use und Cradle-to-Cradle-Aspekten erfolgen. KLIMA_X wandert und ist bis Ende 2024 in Berlin zu sehen.
Tätigkeitsbericht 2022 MSPT