Projekt 37891/01

Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Ausgestaltung einer Nachhaltigkeitsakademie zur Qualifizierung junger Erwachsener für die sozial-ökologische Transformation (Arbeitstitel: WWF One Planet Hub)

Projektträger

WWF Deutschland FB Bildung
Reinhardtstr. 18
10117 Berlin
Telefon: +4930311777411

Zielsetzung

Die Klimakrise und der dramatische Verlust der biologischen Vielfalt sind eine Herausforderung für die Weltgemeinschaft und bedrohen die Lebensgrundlage aller Menschen. Der im August 2021 veröffentlichte erste Teilbericht des sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC bestätigt einmal mehr und mit Nachdruck, dass der bereits beobachtete Anstieg der mittleren globalen Oberflächentemperatur um 0,99 °C von 2001 - 2020 im Vergleich zur Zeitspanne von 1850 bis 1900 maßgeblich durch menschliche Aktivitäten verursacht worden ist. Der globale Bericht des Weltbiodiversitätsrats IPBES aus 2019 verzeichnet zudem eine dramatische Bedrohung der weltweiten Biodiversität durch menschliches Einwirken. Auch die im Jahr 2015 durch Steffen et al. formulierten Planetary Boundaries verdeutlichen diverse Kipppunkte im globalen Gleichgewicht, welche die Menschheit zu überschreiten droht.
Im gerade angebrochenen Jahrzehnt der 2020er Jahre werden demnach entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt. Wie Deutschland sich in den kommenden Jahren im Hinblick auf die Klimakrise und den stetig zunehmenden Biodiversitätsverlust aufstellt, welche Maßnahmen zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen und anderer Umweltbelastungen getroffen werden und inwiefern Anreizmechanismen und Sanktionen das Verhalten unterschiedlicher Akteure (um)lenken kann wird über unser aller Zukunft bestimmen – insbesondere der Zukunft der heranwachsenden Generation.

Bereits 2011 formulierte der WBGU die zentrale Rolle von Bildung und Forschung zum Gelingen der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft und in der Berliner Erklärung als Abschlusserklärung der UNESCO Weltkonferenz zu BNE im Mai 2021 wird das Committment für Transformatives Lernen noch einmal bekräftigt. Die zentrale Rolle von Jugendlichen und jungen Erwachsenen und ihrer legitimen Forderung nach Mitgestaltung und Partizipation formuliert auch die deutsche Bundesregierung im Rahmen ihrer Jugendstrategie aus 2019 .

Abgeleitet aus diesen Erkenntnissen sieht der WWF Deutschland einen akuten Bedarf für wirkungsvolle Weiterbildungsmöglichkeiten, die Akteure aller gesellschaftlichen Bereiche adressieren und ihnen ermöglichen, eine eigene, informierte Haltung zur vor uns liegenden gesellschaftlichen Transformation zu entwickeln. Jugendliche und junge Erwachsene nehmen dabei als Hauptbetroffene der bis dato versäumten Maßnahmen und als Wissens- und Entscheidungsträger:innen von Morgen eine Schlüsselrolle ein, welche ein besonderes Augenmerk auf diese Zielgruppe legitimiert. Diesen Bedarf möchte der WWF Deutschland künftig mit einem neuen Qualifizierungsangebot für junge Erwachsene (Arbeitstitel "One Planet Hub") adressieren.

Aus den konzeptionellen Überlegungen und Vorerfahrungen des WWF Deutschland in der Projektarbeit mit Jugendlichen ergeben sich einige offene Fragen zur Implementierung des „One Planet Hub“. Diese sollen im Zuge dieser Machbarkeitsstudie bearbeitet werden, um die Qualitätssicherung, Risikominimierung und den effizienten Ressourceneinsatz in der Projektimplementierung zu gewährleisten.

Arbeitsschritte

Die vorliegende Machbarkeitsstudie soll anhand eines Benchmarking, einer Umfeldanalyse, einer Zielgruppenanalyse, einer Reichweiten- und Potentialanalyse sowie Überlegungen zu Kommunikationskonzept und Finanzierungsmöglichkeiten zu einer Konzeptschärfung des One Planet Hub beitragen (vgl. Antrag). Im Zuge der Durchführung wurde das Studiendesign dabei flexibel an die gewonnenen Erkenntnisse und identifizierten Bedarfe angepasst.

Ergebnisse

Abgeleitet aus den verschiedenen Komponenten der Machbarkeitsstudie und insbesondere den Interviews mit verschiedenen Akteuren wurden insgesamt 28 Handlungsempfehlungen für die Umsetzung des One Planet Hubs formuliert. Diese umfassen strukturelle, inhaltliche und kommunikative Aspekte gleichermaßen und geben dem WWF Deutschland wertvolle Hinweise für die angestrebte Pilotphase.

Fazit

Die eingesetzten Methoden und eingefangenen Perspektiven der potentiellen Zielgruppe, der potentiellen Case-Study-Geber:innen sowie der Expert:innen verdeutlichen klar die Potentiale des Formats und weisen darauf hin, dass das „One Planet Hub“ einen hohen Anklang in der Anwendung finden wird.

Die im dem WWF Deutschland vorliegenden Ergebnisbericht formulierten Handlungsempfehlungen geben detailliert Auskunft darüber, welche Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung zu berücksichtigen sind. Hierbei ist hervorzuheben, dass keine der beschriebenen Handlungsempfehlungen dem ursprünglichen Konzept zuwiderläuft, sondern dieses sinnvoll ergänzt und konkretisiert. Zusammenfassend kann durch die Machbarkeitsstudie und den darin gewonnenen Erkenntnissen und Ableitungen festgehalten werden, dass das geschärfte Konzept des One Planet Hub als machbar eingeschätzt wird.

Die hier erarbeitete Studie fließt damit unmittelbar in die Weiterentwicklung der Bildungsarbeit des WWF Deutschland mit der Zielgruppe „Jugend/Junge Erwachsene“ ein. Sie leistet hier einen wichtigen Beitrag für die Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen in der jungen Generation und die Unterstützung einer sozial-ökologischen Transformation durch junge Erwachsene, die in den kommenden Jahren zunehmend in Positionen mit eigenen Entscheidungs- und Gestaltungsspielräumen aufrücken und diese im Sinne des nachhaltigen Wandels ausfüllen können.

Übersicht

Fördersumme

22.037,00 €

Förderzeitraum

01.01.2022 - 30.04.2022

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Umweltkommunikation