Projekt 37875/01

Entwicklung und modellhafte Anwendung eines modularen Konzeptes zur restauratorischen Abreinigung von Verwitterungsschichten an Metall-Holz-Verbünden historischer mechanischer Baugruppen am Beispiel stark geschädigter Turmuhrwerke

Projektträger

Staatliche Kunstsammlungen Dresden Forschung und wissenschaftliche Kooperation
Residenzschloss, Taschenberg 2
01067 Dresden
Telefon: +49 351 4914 7584

Zielsetzung

Turmuhren waren seit dem ausgehenden Mittelalter weit verbreitet. Ihre technische Entwicklung bildet nicht nur die Geschichte der Uhrentechnologie ab, sondern ist auch ein wichtiges Element für die Beschreibung des gesellschaftlichen Lebens in den Dörfern und Städten. Turmuhren sind damit ein wichtiger und erhaltenswerter Bestandteil unseres kulturellen Erbes. Korrosion und Verwitterung führen oft zum Verlust der Beweglichkeit und damit der Funktion der Konstruktion, können aber auch die Stabilität des gesamten Objektes und damit seinen Erhalt gefährden. Die massiven Verkrustungen und Materialschwächungen der Metallbauteile in Verbindung mit den zum Teil fragil gewordenen Basiskonstruktionen aus Holz gestalten eine Restaurierung sehr schwierig und aufwändig. Viele schwer zugängliche Verbindungs- und Lagerstellen sowie Holz-Metall-Fügestellen lassen die Anwendung herkömmlicher Korrosionsreduktionsverfahren und Reinigungsmethoden nicht zu.

Ziel des Projektes ist es, ausgehend von Wirkprinzipien industrieller Reinigungstechnologien ein innovatives, modulares und handgeführtes Werkzeug für die Restaurierung zu entwickeln, das harte Verkrustungen und Korrosionsprodukte materialschonend entfernen kann und dem Restaurator gleichzeitig die permanente Kontrolle der zu reinigenden Stelle ermöglicht.
Aus den aktuell bekannten Anforderungen bietet sich dafür das Saugstrahlverfahren an. Es handelt sich hierbei um ein Strahlverfahren, dass das Strahlmedium nicht mit Druckluft beschleunigt, sondern die Werkstückumgebung unter Unterdruck setzt und damit das Strahlmedium in Richtung Werkstückoberfläche beschleunigt. Der große Vorteil ist dabei, dass sowohl Strahlmedium als auch entfernte Verunreinigung sofort abgesaugt werden. Umfangreiche Untersuchungen zu Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der Reinigungsmethode sowie des Einsatzes von optischen Detektionsmöglichkeiten zur in-situ Überwachung des Reinigungsfortschritts bilden die Grundlage für eine spätere Entwicklung eines Restaurierungswerkzeugs.

Übersicht

Fördersumme

125.000,00 €

Förderzeitraum

01.01.2022 - 30.09.2023

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Umwelttechnik