Projekt 35650/01

Netzwerk-Tagung zu internationalen Konventionen des Biodiversitätsschutzes ländervergleichende Bestandsaufnahme nach 40 Jahren sowie Handlungsempfehlungen für die Zukunft

Projektträger

Institut für Naturschutz und Naturschutzrecht Tübingen A. & J. Schumacher GbR
Ursrainer Ring 81
72076 Tübingen
Telefon: 07071/6878160

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Seit der Konferenz von Rio gilt der Kampf gegen den Biodiversitätsverlust als international vordringliche Aufgabe. 40 Jahre nach Verabschiedung der Bonner und Berner Konvention und dem Inkrafttreten der Vogelschutzrichtlinie besteht ein Netz von rechtlich und politisch verbindlichen Instrumenten für den Schutz von wildlebenden Pflanzen und Tieren sowie ihrer natürlichen Lebensräume. Trotz dieser Regelungen aber schreitet der Verlust an biologischer Vielfalt dramatisch voran, was teilweise auch daran liegt, dass das Wissen darüber fehlt, welche Normen und Regeln in Nachbarländern angewendet werden und damit die grenzüberschreitende Zielsetzung der Konventionen und Richtlinien konterkariert wird.
Vom 27. bis 28. Oktober 2021 fand an der Johannes Kepler Universität Linz die Netzwerktagung zu internationalen Konventionen des Biodiversitätsschutzes statt. Ziel war eine länderübergreifende Bestandsaufnahme und Diskussion der Fortschritte und Defizite bei der Umsetzung der Konventionen und der Vogelschutzrichtlinie. Durch den Erfahrungsaustausch mit den beteiligten Ländern sollten Probleme erörtert und Lösungen diskutiert werden. Zugleich sollte eine Unterstützung von NGOs sowie ein Beitrag zur Politikberatung geleistet werden. Auch sollten wichtige Akteure aus unterschiedlichen Bereichen und Ländern zusammengeführt werden (Netzwerkgedanke).

Die Netzwerktagung wurde veranstaltet von:

Institut für Naturschutz und Naturschutzrecht Tübingen, A & J Schumacher GbR
Ass. Jur. Jochen Schumacher

Institut für Umweltrecht (IUR) Johannes Kepler Universität Linz
Univ.-Prof.in Dr.in Erika M. Wagner

Universität Prag, Lehrstuhl für Umweltrecht (LUR)
Univ. Prof. JUDr. Milan Damohorský, DrSc. und Vojtech Stejskal



Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Netzwerktagung gliederte sich in folgende Themenblöcke:

Block 1: Einführung in die Tagung
Block 2: Herausforderung Arten- und Biodiversitätsschutz
Block 3: Mechanismen für den Erfolg
Block 4: Junges Forum
Block 5: Praxisbeispiele
Block 6: Praedatorenschutz und Entschädigungsrecht
Block 7: Handlungsaufträge an Gesellschaft und Politik


Im Rahmen der Tagung wurde zu den verschiedenen Themenblöcken des Biodiversitätsschutzes aus länderübergreifender Sicht referiert und eingehend diskutiert. Hierzu wurden Expert*innen aus mehreren EU-Staaten, der Schweiz sowie ein Vertreter der Europäischen Kommission und ein Mitglied des Europäischen Gerichtshofs eingeladen.

Für die Student*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen wurde ein spezielles „Junges Forum“ veranstaltet. Die Themen lauteten: „Bedeutung der UN-Dekade „Ecosystem Restoration“ für die Umsetzung von Biodiversitätsschutzzielen“ sowie „Globale Beispiele zur Eigenrechtsfähigkeit von Naturgütern“. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch das Planspiel „Biodiversität am Wort – wer soll die Hüterin der Biodiversität sein?“

Die Tagung war zunächst für Herbst 2020 geplant musste aber Corona-bedingt um ein Jahr verschoben werden. Aufgrund der aktuellen Pandemielage im Oktober 2021 wurde die Veranstaltung kurzfristig von einer reinen Präsenzveranstaltung zu einer Hybridveranstaltung (Präsenz und Online) erweitert.



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Tagung richtete sich an Vertreter*innen aus Rechts- und Naturwissenschaft, Behörden, NGOs, Planungsbüros und Politik. Als offene Akteursrunde war sie für alle, die im Bereich des Biodiversitätsschutzes beruflich oder ehrenamtlich engagiert sind, von großem Interesse.
Die Ergebnisse der Tagung werden 2022 in einem Tagungsband veröffentlicht.



Fazit

Die Veranstaltung erregte großes Interesse und führte zu intensiven Diskussionen und einem wertvollen Erfahrungsaustausch. Das Format der Veranstaltung wurde – insbesondere auch von NGOs – als hilfreiche Unterstützung für die Praxis angesehen. Das Ziel, Akteure aus unterschiedlichen Bereichen und Ländern zu vernetzen, ist gelungen. Von den Teilnehmern wurde eine Fortsetzung der Tagung in regelmäßigen Abständen angeregt.

Übersicht

Fördersumme

29.400,00 €

Förderzeitraum

01.04.2021 - 31.05.2022

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz