Projekt 34608/01

Zwei Tagungen zum Kulturerbe Siebenbürgische Kirchenburgenlandschaft: Natur und Kultur im Spannungsfeld – Erhalt von Kulturlandschaft und gebauten Kulturgütern

Projektträger

Verband der Restauratoren e. V. (VDR)
Weberstr. 61
53113 Bonn
Telefon: 0228 - 92 68 97 0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Kulturlandschaft Siebenbürgens ist geprägt durch ihre einzigartigen Kirchenburgen, die hinsichtlich ihrer Anzahl und geografischen Dichte sowie ihrer bautechnischen und künstlerischen Details einmalig in Europa sind. Mit ihren teilweise noch erhaltenen Wehranlagen sind die über 150 erhaltenen Kirchenburgenensembles auch wichtige Zeugnisse mittelalterlicher Wehrarchitektur. Sie gehören zum nationalen Kulturerbe Rumäniens und stehen symbolisch für die kulturellen Hinterlassenschaften der deutschen Einwanderer im multiethnischen Rumänien. Einige dieser Bauten genießen den Status UNESCO Weltkulturerbe.

Mit der politischen Wende von 1989 und der damit einhergehenden größten Auswanderungswelle der Siebenbürger Sachsen ist diese Kirchenburgenlandschaft massiv bedroht. Nichtnutzung und Leerstand und die damit fehlende Wartung und Pflege,begleitet von Vandalismus führten und führen zum Verfall der einzelnen Gebäudeensembles. Die Instandhaltung oder Instandsetzung ist aufgrund fehlender oder stark überalterter Gemeinden nur sehr eingeschränkt möglich.

Die Erhaltung und der Schutz dieses wertvollen Kulturerbes sind seit Jahren Anliegen und Ziel der Evangelischen Landeskirche A.B. in Rumänien (EKR) als Eigentümerin der Kirchenburgenensembles sowie zahlreicher staatlicher und nichtstaatlicher Institutionen, Stiftungen, Verbände und Einzelakteure aus dem In- und Ausland.
Ging es zunächst ausschließlich um den Erhalt und Schutz der gebauten historischen Architektur, ist mit dem Beginn der 2000er Jahre vermehrt ein neues Bewusstsein auch für die umgebende Kulturlandschaft, ihre Flora und Fauna sowie deren Landschaftsbestandteile wie Dorfstrukturen, Siedlungsformen, historisch gewachsene Bezüge zwischen Landschaft und gebauter Architektur, Sichtachsen, kleinbäuerliche Landnutzungsweisen usw. entstanden.
Sehr deutlich drückt sich das in der Veränderung des Sprachgebrauchs aus. Sprach man zunächst ausschließlich vom „Erhalt der Kirchenburgen“, entwickelte sich daraus „Erhalt der Kirchenburgenensembles“ und heute spricht man fast ausschließlich vom „Erhalt der Kirchenburgenlandschaften“.
Dies zeigt sich auch im praktischen Denkmalschutz in Rumänien, bei dem heute das Zusammenspiel der Themen Umwelt-, Natur- und Kulturgüterschutz eine Rolle zu spielen beginnt.
Voraussetzung für eine solche ganzheitliche Projektplanung und damit den umfassenden Schutz des „materiellen und immateriellen Kulturerbes“ ist der intensive fachliche Austausch und eine fachübergreifende Zusammenarbeit aller.
Mit dem vorliegenden Projektantrag und der durchzuführenden Symposienreihe sollen daher wichtigen Akteuren aus verschiedenen Fachbereichen Qualifizierungsangebote im Bereich des nachhaltigen Schutzes von Kulturgütern und historischen Kulturlandschaften unterbreitet werden. Die für Rumänien/ Siebenbürgen und gleichermaßen für Deutschland innovative Herangehensweise der Vernetzung unterschiedlicher Akteure und fachlich speziell ausgerichteter Standorte ermöglicht deren Annäherung im Schnittbereich von Denkmal-, Natur- und Kulturlandschaftsschutz.

Der „Verband der Restauratoren e.V.“ (VDR) aus Deutschland und die Evangelische Landeskirche A.B. in Rumänien (EKR) wollen mit der Symposienreihe KULTURERBE SIEBENBÜRGISCHE KIRCHENBURGENLANDSCHAFT verschiedene Akteure und Fachleute zusammenbringen, die aktiv oder passiv im breiten Arbeitsfeld der Erforschung, Erhaltung und Nutzung der Kirchenburgenlandschaft tätig sind oder zukünftig sein wollen und die Möglichkeit für einen gemeinsamen Fachaustausch bieten. Langfristig sollen interdisziplinäre Arbeitsgruppen entstehen, die gemeinsame Strategien und Konzepte erarbeiten, Lösungswege zu aktuellen Fragestellungen diskutieren, wissenschaftlich begleiten sowie auch praktische Arbeiten leisten.
Die langfristig angelegte Koordination dieser Zusammenarbeit soll über die 2015 gegründete kircheneigene „Stiftung Kirchenburgen“ erfolgen.

Sharing Heritage bedeutet für uns Zusammenarbeit auf allen Ebenen mit Besitzern, Nutzern, Wissenschaftlern, Hochschulen, Handwerkern und Restauratoren, also aller am Prozess Beteiligter.

Übersicht

Fördersumme

68.560,00 €

Förderzeitraum

21.03.2018 - 31.05.2019

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Kulturgüter
Umweltforschung
Umweltkommunikation